WAHLUMFRAGE Wen würden Sie wählen?

Die rot-grüne Koalition befindet sich weiter in einem Umfragetief: Nur noch 29 Prozent der Bundesbürger sind mit der Arbeit von SPD und Bundesregierung zufrieden.

Schröders Regierungsschiff läuft auf Grund: Die rot-grüne Koalition befindet sich weiter in einem Umfragetief. Nur noch 29 Prozent der Bundesbürger sind mit der Arbeit von SPD und Bundesregierung zufrieden. 48 Prozent der Befragten rechnen bei der Bundestagswahl am 22. September mit einem Sieg der Unionsparteien, nur 38 Prozent sehen die SPD vorne. SPD-Fraktionsgeschäftsführer Wilhelm Schmidt sprach von einer »schwierigen Phase« für seine Partei, sah aber gleichzeitig den Tiefpunkt bereits überwunden. »Die Talsohle ist da und wir haben sie durchschritten«, sagte er. Laut Umfrage ist eine Mehrheit von 52 Prozent auch mit der Arbeit von Bundeskanzler Gerhard Schröder unzufrieden, nur 43 Prozent zeigten Zufriedenheit. In der Kanzlerfrage (»Wen würden Sie direkt zum Kanzler wählen?«) liegt SPD-Chef Schröder aber mit 41 Prozent weiter zehn Prozentpunkte vor seinem Herausforderer, dem CSU-Vorsitzenden Edmund Stoiber.

Auf den wichtigsten politischen Kompetenzfeldern führt wiederum die CDU/CSU in den Augen der insgesamt 1.009 Befragten mit weitem Abstand vor der SPD: Den wirtschaftlichen Aufschwung trauen 42 Prozent der Union zu, nur 24 Prozent der SPD. Die innere Sicherheit ist bei der Union besser aufgehoben - das glauben 48 Prozent der Befragten. 27 Prozent bevorzugen hier die SPD. Für die Modernisierung und Erneuerung Deutschlands haben nach Auffassung von 32 Prozent CDU und CSU das bessere Programm, nur 23 Prozent setzen hier auf die Sozialdemokraten.

Bei den theoretischen Koalitionsmöglichkeiten liegt ein Bündnis von Union und FDP in der Gunst der Befragten vorne: 30 Prozent glauben, dass es die anstehenden Probleme am besten lösen könnte. An zweiter Stelle folgt mit 24 Prozent eine große Koalition aus CDU/CSU und SPD. Dagegen erreicht die derzeitige Koalition aus SPD und Grünen nur einen Sympathiewert von 15 Prozent, ein sozialliberales Bündnis von SPD und FDP zwölf Prozent. Das Profil der Spitzenkandidaten wird bei der Wahlentscheidung laut Umfrage nur für zwölf Prozent der Deutschen vorrangig sein. Für 78 Prozent ist die politische Leistungskraft der Parteien letztlich wichtiger. Der Ausgang der beiden Fernseh-Duelle zwischen Schröder und Unionskandidat Stoiber ist für 43 Prozent der Deutschen bei der eigenen Wahlentscheidung völlig unwichtig. Als weniger wichtig bezeichnen ihn 31 Prozent, nur 23 Prozent halten ihn für wichtig.

(* an 100 Prozent fehlende Angaben = »weiß nicht« oder »keine Partei« bzw. »keiner der Kandidaten«; Quelle: Forsa, 1009 Befragte vom 7. und 8. Mai 2002)