Wirbel um Wahlkampf-Slogan Steinbrücks peinliches Wir-Gefühl

Drei, zwei, eins, meins: Die SPD schnappt sich den Slogan, den eine Leiharbeitsfirma seit Jahren benutzt. Die will sich nun wehren - weil man nicht mit der SPD in Verbindung gebracht werden will.

Zu blöd zum Googeln" titelte die taz. "Es gibt kein Wir auf Hawaii" spottete die FAZ: Weil sich Peer Steinbrück und seine Partei einen Slogan "ausgedacht" hat ("Das WIR entscheidet"), den eine Leiharbeitsfirma schon seit Jahren verwendet, erntet die SPD nun reichlich Spott.

Wegen ihres Wahlkampf-Slogans "Das Wir entscheidet" drohen der SPD und ihrem Kanzlerkandidaten nun auch noch Ärger mit der Leiharbeitsfirma aus Baden-Württemberg, die denselben Slogan nutzt. Für sein Unternehmen sei es ein Nachteil, mit der SPD in Verbindung gebracht zu werden, sagte der Chef von Propartner, Christophe Cren, am Donnerstag in Weil am Rhein. Er änderte damit frühere Aussagen. Der "Bild"-Zeitung hatte er erklärt, im Streit um den Slogan nicht gegen die SPD vorgehen zu wollen. Nach der Berichterstattung in den Medien prüfe das Unternehmen nun aber, wie es sich wehren könne.

Als Grund nannte er die ablehnende Haltung Steinbrücks zum Thema Zeitarbeit. Zudem habe sein Unternehmen den Slogan, den die SPD im Bundestagswahlkampf verwende, bereits 2007 entwickelt und nutze ihn seither. "Wir lassen den Sachverhalt derzeit prüfen", sagte Cren. "Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen.

SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hatte das Wahlkampfmotto "Das Wir entscheidet" am Dienstag in Berlin vorgestellt. Zugleich hatte er angekündigt, die SPD wolle Gemeinwohl und soziale Gerechtigkeit in den Mittelpunkt des SPD-Wahlkampfs stellen.

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kmi/DPA