Drohende Auslieferung Warum es im Prozess gegen Julian Assange längst um mehr geht als nur um ihn

Von Dagmar Seeland
Skizze einer Gerichtszeichnerin, die Julian Assange während seine Anhörung in London zeigt
Sollte Wikileaks-Gründer Julian Assange in den USA vor Gericht gestellt und in allen Anklagepunkten für schuldig befunden werden, drohen ihm bis zu 175 Jahre Haft.
© Elizabeth Cook / DPA
Seit einer Woche verhandelt ein Gericht in London den Auslieferungsantrag der USA. Julian Assange soll überstellt werden. Und schon jetzt ist klar: Hier geht es um vielmehr als nur um den Wikileaks-Gründer.

Am Ende war es das Virus, das der Anhörung zur Auslieferung von Julian Assange in die USA zumindest für ein paar Tage Einhalt gebot. Corona schaffte damit mehr als das Anwaltsteam des WikiLeaks-Gründers, das zum Anhörungsbeginn am vergangenen Montag vergebens um eine Aufschiebung gebeten hatte. Am Donnerstagmorgen informierte die Richterin Vanessa Baraitser die Anwesenden im Gerichtssaal 10 des Zentralen Strafgerichtshofs in London, besser bekannt als "The Old Bailey", ein Angehöriger eines Anwalts habe Covid-19-ähnliche Symptome entwickelt. Deshalb werde der Prozess vorläufig ausgesetzt.