25 Jahre Aida Cruises – Wie die Kussmund-Flotte die Kreuzfahrt revolutioniert hat | STERN.de

Zum Artikel 25 Jahre Aida Cruises – Wie die Kussmund-Flotte die Kreuzfahrt revolutioniert hat

Aus dem Schiffsrumpf herausragend: Das sich über mehrere Decks erstreckende Theatrium ist das Kennzeichen der Sphinx-Klasse. Diese Unterhaltungsbühne in der Schiffsmitte wird fast pausenlos bespielt. — Aus dem Schiffsrumpf herausragend: Das sich über mehrere Decks erstreckende Theatrium ist das Kennzeichen der Sphinx-Klasse. Diese Unterhaltungsbühne in der Schiffsmitte wird fast pausenlos bespielt.

© Kay Nietfeld / Picture Alliance

Aida Cara

Zurück zu den Anfängen: Das in Finnland gebaute Schiff hat Platz für "nur" 1339 Passagiere. Zu Auswahl stehen drei Restaurants – bei dem jüngsten Flottenmitglied, der "Aida Nova", sind es 17 Restaurants sowie 18 Bars und Clubs.

Auf der Aker MTW Werft in Wismar entsteht der erste für die Reederei in Deutschland auf Kiel gelegte Neubau: Die "Aida Vita" wird im Mai 2002 von Doris Schröder-Köpf getauft und ist bereits 202 Meter lang.

Der Begriff "das Clubschiff" war damals der Schwerpunkt der Marketing-Kampagne. Alle waren miteinander per Du. Später wurden immer mehr Familien zur Zielgruppe, und 2013 wurde das Wort Clubschiff aus dem Aida-Vokabular gestrichen.

Mit dem Bau der "Aida Diva" 2006 auf der Meyer Werft in Papenburg beginnt die Zusammenarbeit für viele weitere Schiffe mit dem niedersächsischen Unternehmen.

Die 252 Meter lange "Aida Diva" ist das erste Schiff einer neuen Aida-Generation, der Sphinx-Klasse, der in den nächsten sechs Jahren je ein weiteres folgen wird.

Die PR- und Marketing-Abteilung der Reederei versteht es, die Schiffstaufen, wie hier die Vorbereitung für die Taufe der "Aida Diva" meisterlich zu inszenieren. 2007 spricht der damalige Hamburger Bürgermeister Ole von Beust an Bord des Schiffes.

Feuerwerkspektakel im Rahmen des Hamburger Hafengeburtstag: Im Mai 2012 wird die "Aida Mar" als neuntes Schiff der Aida-Flotte getauft.

Aus dem Schiffsrumpf herausragend: Das sich über mehrere Decks erstreckende Theatrium ist das Kennzeichen der Sphinx-Klasse. Diese Unterhaltungsbühne in der Schiffsmitte wird fast pausenlos bespielt.

Mitglieder von Umwelt-Organisationen wie dem Nabu protestieren immer wieder gegen die Verwendung von Schweröl als Treibstoff auf Kreuzfahrtschiffen. Hier demonstrieren sie im Mai 2012 am Cruise Terminal in Hamburg vor der "Aida Luna".

Landstrom in Sicht: Als Vorläufer zum Steckdosenanschluss an der Kaimauer wird in Hamburg im Oktober 2014 die LNG Hybrid Barge, ein schwimmendes Flüssiggas-Kraftwerk, in Betrieb genommen, das Aida-Schiffe am Liegeplatz mit Strom versorgen soll. Im Bild Monika Griefahn, Direktorin für Umwelt und Gesellschaft bei Aida Cruises. Früher war die SPD-Politikerin bei Greenpeace aktiv und von 1990 bis 1998 Umweltministerin in Niedersachsen.

Nordland-Kreuzfahrt: Die "Aida Bella", Baujahr 2008, liegt an einem Kai im Eidfjord, einem Nebenarm des Hardangerfjords in Norwegen.

Kussmund auf dem Dach: 2016 wurde der neue Bürokomplex "Aida Home" in Rostock mit Blick aufs Wasser fertig, dem Unternehmenssitz. Die Schiffe segeln aufgrund der Firmenkonstruktion unter italiensicher Flagge und ihr Heimathafen ist Genua.

Aida Prima: Lanai-Deck

Die AidaPrima mit Schlepper kurz vor dem Festmachen in Hafen von Rotterdam

Aussichtspunkt im Bug der AidaPrima

Aida Perla

Auf der Meyer Werft in Papenburg entsteht das erste mit Liquefied Natural Gas (LNG) betriebene Kreuzfahrtschiff weltweit. Im August 2018 verlässt die schwimmende Innovation, die auf den Namen "Aida Nova" getauft werden soll, die Werfthalle.

Auf der Neptun Werft in Rostock in Mecklenburg-Vorpommern entstehen zuvor große Bauteile für die Flüssiggasschiffe, wie hier einer der Tanks. Die Module werden auf dem Wasser nach Papenburg an der Ems geschleppt. Der neue Kraftstoff reduziert den Ausstoß von Feinstaub und Schwefeloxiden nach Reederei-Angaben auf ein Minimum.

Überführung der "Aida Nova" auf der Ems im Oktober 2018. Der Neubau der Helios-Klasse ist mit einer Länge von 337 Metern und 184.000 BRZ noch größer. Ungefähr 6600 Passagiere können mit dem ersten LNG-Schiff auf Kreuzfahrt gehen.

Die "Aida Nova" kann nur dort unterwegs sein, wo auf der Route in Häfen bereits eine Infrastruktur zur Betankung mit LNG existiert. So wurde der Neubau zunächst überwiegend auf den Kanaren eingesetzt, wie hier in Puerto del Rosario auf Fuerteventura.

Anfang Dezember 2019 platzt in Mallorca eine Jungfernreise, obwohl die Gäste schon an Bord sind. Die Umbauarbeiten der italienischen Werft bei der Übernahme der 20 Jahren alten "Costa NeoRiviera" zur "Aida Mira" waren noch längst nicht abgeschlossen. So mussten die Passagiere in Palma wieder von Bord. Das Schiff nahm Kurs in Richtung Kanaren und Südafrika nur mit den Handwerkern.

Das Ende des ungebrochenen Wachstums 2020: Mit Ausbruch der Pandemie im Frühjahr kommt das Geschäft schlagartig zum Erliegen und ein nie dagewesener logistischer Kraftaufwand beginnt: Erst müssen die Passagiere von den zum Teil verkürzten Kreuzfahrten nach Hause geflogen werden. Als klar wird, dass sich die "Pause" monatelang hinziehen wird, gilt es die Rückreise für Tausende von Crew-Mitgliedern in ihre Heimatländer zu organisieren. Alle 14 Schiffe liegen mit einer Rumpfmannschaft in Häfen oder auf Reede, wie hier die "Aida Perla" und "Aida Blu" im Hamburger Hafen.

Ende der Durststrecke: Im Mai 2021 passiert die "Aida Sol" die Mole in Warnemünde, und die ersten Ostsee-Kreuzfahrten können ab Rostock beginnen. Auch ab Kiel und Hamburg stechen im Juni die ersten Kussmund-Schiffe wieder in See.

Kiellegung für das jüngste Flottenmitglied: Für das Schwesternschiff der "Nova", die "Aida Cosma", war bereits im Oktober 2019 der Baubeginn. Der Neubau erhält zur Zeit auf der Meyer Werft die Innenausstattung. Bei der Aida Jubiläumsshow zum 25. Geburtstag am 10. Juni 2021 soll der Name der Taufpatin bekanntgegeben werden. Ab Dezember 2021 wird das zweite LNG-Schiff von Aida Cruises zu Reisen ab den Kanarischen Inseln aufbrechen.

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