Warnemünde am 7. Juni 1996: Christiane Herzog, die Frau des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog, lässt die Champagnerflasche an der Bordwand zerschellen. Die First Lady tauft in dem Ostseebad das damals größte deutsche Passagierschiff mit Platz für 1300 Gäste und 350 Crew-Mitglieder auf den Namen "Aida".
Der Neubau der Deutsche Seereederei (DSR) tritt an, das Kreuzfahrtkonzept nach dem Vorbild der Fun-Schiffe von US-Reedereien zu revolutionieren. Dass es an Bord etwas anders zugehen wird, signalisiert schon der Schiffsrumpf mit der von Feliks Büttner entworfenen farbigen Bemalung: knallrote Lippen, das ägyptisch anmutende Auge mit Lidschatten und blauer Meereswoge.
Hinter der längst privatisierten DSR, der ehemaligen Staatsreederei der DDR, steht auch der Hamburger Investor Horst Rahe, der das Konzept des Cluburlaubs vom Land aufs Wasser übertragen will. Der finanzielle Erfolg stellt sich trotz anfänglich vieler Buchungen zunächst nicht ein. Schon im Folgejahr wird die US-Reederei Norwegian Cruise Line (NCL) vorübergehender Eigentümer des Schiffes.
Der weltgrößter Kreuzfahrtkonzern übernimmt
1999 kommt die britische P&O Reederei mit an Bord, und als ein Joint Venture wird die Aida Cruises Ltd. gegründet. Später schlüpfen die Briten unter das Dach der Carnival Corporation, dem größten Kreuzfahrtunternehmen der Welt, zu der auch Marken wie Cunard Line, Holland America und Seabourn Cruise Line gehören.
Wichtigster operativer Ableger in Europa ist Costa Crociere in Genua. In diesem Hafen sind seit 2004 nun sämtliche Aida-Schiffe beheimatet – mit der Flagge Italiens am Heck. An Bord gelten daher nicht deutsche, sondern die arbeitsrechtlichen, Umwelt- und Steuerbedingungen Italiens, inklusive der Steuervorteile.

Kurz nach dem waghalsigen Manöver des Kapitäns der "Costa Concordia" im Januar 2009, als das Schiff vor der Insel Giglio leck schlug, kenterte und 32 Menschen starben, übernahm der deutsche Manager Michael Thamm das Ruder der angeschlagenen Reederei.
Der gebürtige Dresdner von der Deutschen Seereederei hatte zuvor Aida Cruises in Rostock groß gemacht, als jedes Jahr ein neues Schiff zu Flotte stieß. Jetzt steuert er als Vorstandschef für Carnival in den USA die Costa-Group und Carnival Asia.
Auf den folgenden Seiten der Fotostrecke sehen Sie einige der Schiffe und Meilensteine von Aida Cruises. Das Unternehmen gilt als Marktführer in Deutschland und hat auch die Antriebstechnik der Kreuzfahrtschiffe revolutioniert.
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