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Bundesliga

Bundesliga im stern-Check Warum die Bayern-Bosse ein größeres Problem haben als Niko Kovac

Nach der 1:5-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt nähern sich Spieler des FC Bayern München dem eigenen Fanblock
Mit dem 1:5 bei Eintracht Frankfurt kassiert der FC Bayern München die höchste Bundesliga-Niederlage seit April 2009. Während nicht nur Frankfurter Fans die Eintracht feiern, müssen sich die Bayern-Spieler nicht nur im Stadion einiges anhören. Auf Twitter ergießt sich reichlich Häme und Kritik über die Münchner Profis. Andere stellen sich die Frage, wie lange Niko Kovac noch Trainer beim FC Bayern bleibt und spekulieren schon über eine Rückkehr von Jupp Heynckes. Andere wollen sogar Peter Neururer an der Säbener Straße gesichtet haben. Schadenfreude herrscht auch beim Anblick von Uli Honeß und Karl-Heinz Rummenigge auf der Tribüne. Nicht nur auf Twitter sieht der FC Bayern München unruhigen Zeiten entgegen.
Bei den Bayern brennt nach dem 1:5-Debakel von Frankfurt der Baum. Am Sonntagabend wird Trainer Niko Kovac entlassen, doch der Klub hat größerer Probleme. Der Spieltag im stern-Check.

So liefen die Spiele in der Fußball-Bundesliga

Alle Ergebnisse des 10. Spieltags, die Tabelle und Statistiken zum Nachlesen finden Sie hier im stern-Ticker.

Aufreger des Spieltages

Die 1:5-Klatsche der Bayern hat das Aus von Niko Kovac besiegelt. Am Sonntagabend gab der Klub die Trennung bekannt. Die Entlassung des Trainers greift beim FC Bayern jedoch zu kurz. Zwar konnte man drüber streiten, ob Kovac noch der Richtige für den Job war. Das größere Problem aber ist Sportdirektor Hasan Salihamidzic. "Brazzo" war von Anfang an mit eben diesem Posten überfordert. Falls es dafür noch eines finales Beweises bedurft hatte, so lieferte er diesen nach dem fürchterlichen Pokalspiel gegen Bochum unter der Woche selbst. Wer gesehen hat, mit welcher Hilflosigkeit, ja Verzweiflung er vor die Kameras der Journalisten getreten war, wie er dort zwei Minuten herumeierte, ironischen Unsinn von sich gab und Sätze anfing, die im Nichts endeten, der kann sich vorstellen, dass man unter so jemandem wohl kaum ruhig und professionell arbeiten kann. Das galt für Kovac und das gilt auch für seinen (Interims-)Nachfolger Hansi Flick. Die Bayern-Bosse sollten schleunigst einen bundesligatauglichen Manager verpflichten. 

Gewinner des Spieltages

Das sind in dieser Woche alle außer die Bayern. Denn selbst für die Teams, die selbst nicht gepunktet haben, gilt: Dass der FC Bayern derart strauchelt, ist gut für alle, für den Wettbewerb auf Augenhöhe, der sich langsam wieder breitmacht im Oberhaus des deutschen Fußballs. Nach jahrelanger Dominanz in der Bundesliga kommt die Erkenntnis zurück: Die Bayern sind schlagbar und die Liga wieder offen. Zwischen Gladbach an der Spitze und Hoffenheim auf Rang neun liegen lediglich fünf Zähler. Endlich fragt man sich wieder, wer dieses Jahr wohl Meister wird.

Verlierer des Spieltages

Hier muss trotz allem Niko Kovac stehen. Natürlich ist und war er nicht das einzige Problem beim FC Bayern, aber er selbst sprach nach der Blamage von Frankfurt von den Mechanismen des Geschäfts. Eben diese haben nun gegriffen und ihn vor die Tür gesetzt. Er schien in den vergangenen Wochen bereits zunehmenden den Rückhalt zu verlieren, auch in seinem eigenen Team. Nach dem Bochum-Spiel hatte er indirekt geklagt, seine eigene Mannschaft würde seine Vorgaben nicht umsetzen. Am Samstagabend wirkte er geradezu fassungslos, sprach davon, wie schwer es sei, Worte für das Spiel zu finden. Das muss er immerhin jetzt nicht mehr.

Dieses Tor sollten Sie (noch mal) sehen

Wenngleich es am Ende nichts änderte: Das zwischenzeitliche 1:2 von Robert Lewandowski war sehenswert. Der Pole nahm den Ball rund 25 Metern vorm gegnerischen Tor an, sah sich umringt von vier (!) Frankfurtern und schüttelte kurzerhand alle vier ab. Er zog mit Wucht in den Strafraum und überwand den herausstürmenden Keeper. Wenigstens ein Bayer, der ansatzweise Normalform mitgebracht hatte.

Bild des Spieltages

Bundesliga im stern-Check: Warum die Bayern-Bosse ein größeres Problem haben als Niko Kovac
© Alex Grimm / Bongarts / Getty Images

Das Bild könnte man sich als Eintracht-Fan doch glatt einrahmen. 5:1 manifestierte sich der sensationelle Sieg auf dem Stadionwürfel. Es war die höchste Niederlage für den FC Bayern seit mehr als zehn Jahren. Damals gab es gegen Wolfsburg, den späteren Meister, ebenfalls ein 1:5.

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