So liefen die Spiele in der Fußball-Bundesliga
Aufreger des Spieltages
Die 1:5-Klatsche der Bayern hat das Aus von Niko Kovac besiegelt. Am Sonntagabend gab der Klub die Trennung bekannt. Die Entlassung des Trainers greift beim FC Bayern jedoch zu kurz. Zwar konnte man drüber streiten, ob Kovac noch der Richtige für den Job war. Das größere Problem aber ist Sportdirektor Hasan Salihamidzic. "Brazzo" war von Anfang an mit eben diesem Posten überfordert. Falls es dafür noch eines finales Beweises bedurft hatte, so lieferte er diesen nach dem fürchterlichen Pokalspiel gegen Bochum unter der Woche selbst. Wer gesehen hat, mit welcher Hilflosigkeit, ja Verzweiflung er vor die Kameras der Journalisten getreten war, wie er dort zwei Minuten herumeierte, ironischen Unsinn von sich gab und Sätze anfing, die im Nichts endeten, der kann sich vorstellen, dass man unter so jemandem wohl kaum ruhig und professionell arbeiten kann. Das galt für Kovac und das gilt auch für seinen (Interims-)Nachfolger Hansi Flick. Die Bayern-Bosse sollten schleunigst einen bundesligatauglichen Manager verpflichten.
Gewinner des Spieltages
Das sind in dieser Woche alle außer die Bayern. Denn selbst für die Teams, die selbst nicht gepunktet haben, gilt: Dass der FC Bayern derart strauchelt, ist gut für alle, für den Wettbewerb auf Augenhöhe, der sich langsam wieder breitmacht im Oberhaus des deutschen Fußballs. Nach jahrelanger Dominanz in der Bundesliga kommt die Erkenntnis zurück: Die Bayern sind schlagbar und die Liga wieder offen. Zwischen Gladbach an der Spitze und Hoffenheim auf Rang neun liegen lediglich fünf Zähler. Endlich fragt man sich wieder, wer dieses Jahr wohl Meister wird.
Verlierer des Spieltages
Hier muss trotz allem Niko Kovac stehen. Natürlich ist und war er nicht das einzige Problem beim FC Bayern, aber er selbst sprach nach der Blamage von Frankfurt von den Mechanismen des Geschäfts. Eben diese haben nun gegriffen und ihn vor die Tür gesetzt. Er schien in den vergangenen Wochen bereits zunehmenden den Rückhalt zu verlieren, auch in seinem eigenen Team. Nach dem Bochum-Spiel hatte er indirekt geklagt, seine eigene Mannschaft würde seine Vorgaben nicht umsetzen. Am Samstagabend wirkte er geradezu fassungslos, sprach davon, wie schwer es sei, Worte für das Spiel zu finden. Das muss er immerhin jetzt nicht mehr.
Dieses Tor sollten Sie (noch mal) sehen
Wenngleich es am Ende nichts änderte: Das zwischenzeitliche 1:2 von Robert Lewandowski war sehenswert. Der Pole nahm den Ball rund 25 Metern vorm gegnerischen Tor an, sah sich umringt von vier (!) Frankfurtern und schüttelte kurzerhand alle vier ab. Er zog mit Wucht in den Strafraum und überwand den herausstürmenden Keeper. Wenigstens ein Bayer, der ansatzweise Normalform mitgebracht hatte.
Bild des Spieltages
Das Bild könnte man sich als Eintracht-Fan doch glatt einrahmen. 5:1 manifestierte sich der sensationelle Sieg auf dem Stadionwürfel. Es war die höchste Niederlage für den FC Bayern seit mehr als zehn Jahren. Damals gab es gegen Wolfsburg, den späteren Meister, ebenfalls ein 1:5.