Österreich - Deutschland Mit neuen Spielern ins Viertelfinale

Betont gelassen gaben sich die deutschen Spieler auf der DFB-Pressekonferenz in Tenero. Nach der Pleite gegen die Kroaten wurde vieles diskutiert - doch der Kurs von Trainer Joachim Löw steht nicht zur Disposition. Allerdings wird im entscheidenden Spiel gegen Österreich wohl eine andere Elf auf dem Platz stehen.

Die 1:2-Niederlage gegen Kroatien war ein bitterer Rückschlag für die mit hohen Erwartungen in die EM gestartete deutsche Nationalmannschaft. Vor allem die Art und Weise, wie dieses Ergebnis zustande gekommen ist, sorgte zunächst für tiefe Verunsicherung im deutschen Lager. Doch aus der Ruhe bringen lässt man sich dadurch nicht: Auf der DFB-Pressekonferenz in Tenero demonstrierten Torsten Frings und Christoph Metzelder Gelassenheit. Frings warnte davor, angesichts eines verlorenen Spiels gleich die Arbeit der letzten Jahre in Frage zu stellen. Auch Metzelder lehnte "Grundsatzdiskussionen" ab. Heißt im Klartext: Der Kurs von Trainer Jogi Löw wird nicht in Frage gestellt.

Dennoch wird der Trainer das Team für die entscheidende Vorrundenpartie gegen Österreich wohl auf einigen Positionen umstellen. Auch wenn Löw sich zu konkreten Personalentscheidungen noch nicht äußern wollte, zeichnen sich doch die möglichen Wechsel ab. In der Abwehr dürfte die deutsche Mannschaft so auflaufen, wie sie zur zweiten Halbzeit gegen die Kroaten begonnen hat: Philipp Lahm spielt für den gegen Kroatien desolaten Marcell Jansen auf der linken Abwehrseite, dafür rückt der Bremer Clemens Fritz auf die rechte Außenposition. Mögliche Alternative: Arne Friedrich spiel auf Rechts, dafür geht Fritz wieder zurück ins Mittelfeld. Trotz der wenig überzeugenden Leistung dürften Mertesacker und Metzelder weiterhin die Innenverteidigung stellen.

Lehmann und Klose bleiben im Team

Im Mittelfeld sind Frings und Ballack gesetzt, neu ins Team rücken könnten Tim Borowski und Thomas Hitzlsperger. Borowski auf Rechts für den in die Abwehr versetzten Fritz, Hitzlsperger auf der Position von Lukas Podolski, der für Mario Gomez den zweiten Platz im Angriff übernimmt, neben dem formschwachen Miroslav Klose, der trotz schwacher Leistungen gesetzt ist. Nicht rütteln wird Löw an Jens Lehmann, der auch nach dem Kroatien-Spiel nicht zur Disposition steht. Mit dem Hamburger Piotr Trochowski bietet sich zudem ein weiterer offensiver Mittelfeldspieler an, der Druck nach vorne machen kann.

Als regelrecht "lächerlich" bezeichnete Frings auf der Pressekonferenz Diskussionen um die Zukunft von Trainer Löw im Falle einer Niederlage gegen Österreich. Derartige Fragen stellen sich schon deshalb nicht, weil man im DFB-Lager fest von einem Sieg ausgeht: "Das ist ein Super-Spiel. Du kannst den Gastgeber rausschmeißen. Das gibt Selbstvertrauen für den weiteren Verlauf des Turniers", so Frings. Mit einem Sieg gegen Österreich Schwung fürs Viertelfinale nehmen - nicht das schlechteste Mittel, um die Niederlage gegen Kroatien endgültig zu verarbeiten und das Augenmerk nach vorn zu richten.

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