Wer den Schaden hat ... Für Fußballbundesligist Schalke 04 und seine Fans kommt es dieser Tage knüppeldick: Nach wochenlanger sportlicher Talfahrt steht das Team nur auf Platz 14 in der Bundesligatabelle und bleibt damit weit unter den eigenen Erwartungen. Zuletzt setzte es in der Champions League eine 0:7-Pleite bei Manchester City, die das Aus in der Königsklasse besiegelte. Es war womöglich der letzte internationale Auftritt der Königsblauen in naher Zukunft. Die Folge des ausbleibenden Erfolgs: Am Donnerstagabend entließ der Verein Cheftrainer Domenico Tedesco; Schalke-Legende Huub Stevens soll ihm vorerst nachfolgen. (Lesen Sie hier mehr zum Thema.)
Schalke-Fans im BVB-Flieger
Aber es gibt noch ein anderes Thema, das derzeit für reichlich Gesprächsstoff bei den Anhängern der Gelsenkirchener sorgt: Eurowings-Flug EW9345. Er brachte am Mittwochabend einige der Schalker Schlachtenbummler vom Auftritt des Teams in Manchester zurück nach Deutschland. Um 18.42 Uhr ging's in England los, gut eine Stunde später landete der Airbus A320 in Düsseldorf – alles ganz normal, bis auf ein auffälliges Detail: Der Rumpf der Maschine ist in Schwarz-Gelb lackiert und trägt das Logo des BVB auf dem Leitwerk. Es handelt sich nämlich um den offiziellen Mannschaftsflieger vom Schalker Erzrivalen Borussia Dortmund!
Entsprechend vor den Kopf gestoßen fühlte sich der Schalker Anhang. "Es kann nicht mehr schlimmer kommen", "Ich fliege nicht mit, Ich bleibe hier" oder "Kann man noch umbuchen?", zitiert das Portal "DerWesten" einige Fans. Die Stimmung unter den Schalke-Anhängern sei im Keller gewesen. Insgesamt sollen rund 100 von ihnen an Bord gewesen sein, die jedoch letztendlich alle mit dieser Maschine zurückgeflogen seien.
Böse Absichten lassen sich Eurowings sicherlich nicht unterstellen. Pressesprecher Florian Gränzdörffer versicherte der "Westfälischen Allgemeinen", der Einatz der BVB-Maschine sei "purer Zufall" gewesen. Die Maschine werde turnusmäßig auch im normalen Linienbetrieb eingesetzt und stehe nicht exklusiv dem BVB zur Verfügung.
Mangelndes Fingerspitzengefühl bei Eurowings?
Dennoch habe der Pilot der Maschine sich für die Wahl des Flugzeugs entschuldigt und seinem Arbeitgeber mangelndes Fingerspitzengefühl attestiert, berichtete einer der Passagiere der "Bild"-Zeitung.
Einen schwachen Trost für Schalke-Fans gibt es aber: Sollte Interimstrainer Huub Stevens die sportliche Wende nicht gelingen, wären mangels Europapokal-Teilnahme in der kommenden Saison alle Auswärtsspiele auch ohne Flugzeug gut zu erreichen – die Gefahr eines schwarz-gelben BVB-Zuges der Deutschen Bahn besteht nicht.

Quellen:Flightradar24, "Der Westen", "Bild", "Westfälischer Anzeiger"