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Das müssen Sie zur WM-Nacht wissen Argentinien verbreitet wenig Schrecken

Bosnien ärgert Argentinien, doch die "Gauchos" haben Lionel Messi - manchmal. Bei Frankreich gegen Honduras versagt die Technik und ist dann doch entscheidend. Ottmar Hitzfeld wechselt den Sieg ein.
Von Nils Kemter

Das Maracana bebte, als die Albiceleste aus Argentinien einlief, doch es sollte mächtig still werden im Laufe des Spiels gegen Bosnien-Herzegowina. Die argentinischen Fans durften zwar den ersten Sieg ihres Teams und einen Treffer von Superstar Lionel Messi bejubeln, die Erwartungen erfüllte das Team aber nicht. Wie stark ist Argentinien also wirklich? Ein glückliches Händchen bewies Altmeister Ottmar Hitzfeld mit seinen Einwechslungen beim Spiel Schweiz gegen Ecuador. Und Frankreich sorgte im Spiel gegen Honduras für das erste Tor, das per Torlinientechnologie entschieden wurde. Was bleibt hängen von Tag vier bei der WM in Brasilien? Die wichtigsten Antworten zur Fußball-Nacht im Überblick.

So liefen die Spiele

Schweiz - Ecuador 2:1 - Hier geht's zum Spielbericht.
Frankreich - Honduras 3:0 - Hier geht's zum Spielbericht.
Argentinien - Bosnien-Herzegowina 2:1 - Hier geht's zum Spielbericht.

Dieses Tor sollten Sie (nochmal) sehen

Die Technik hat Einzug in den Weltfußball gehalten. Erstmals in der Geschichte der WM ist ein Tor nach dem Einsatz der Torlinientechnologie gegeben worden. Zwischen Frankreich und Honduras in Porto Alegre zählte das 2:0 in der 48. Minute erst nach dem Einsatz des neuen technischen Hilfsmittels. Die Bilder zeigten, dass der Ball vom honduranischen Torhüter Noel Valladares knapp hinter die Linie prallte, erst dann erwischte ihn der Schlussmann mit der Hand und bugsierte ihn zurück ins Feld. Ziemlich sicher: Dieses Tor wäre ohne Technik nicht gegeben worden. Auch in Super-Zeitlupen war nicht zu erkennen, dass dieser Ball vollständig drin war. Die Technik entschied millimetergenau, doch heftig diskutiert wurde am Seitenrand dennoch. Bei Twitter freute sich die deutsche Tennisspielerin Sabine Lisicki, die bereits seit Jahren vom Hawk Eye profitiert, über die neue Zeitrechnung im Fußball:

Ex-Nationalspieler Mario Basler hingegen spricht sich schlichtweg für eindeutigere Tore aus:

Sollte es dennoch mal knapper zugehen, hofft der offizielle WM-Ball Brazuca auf das Vertrauen von Fans und Spielern:

Der Aufreger des Abends

Sie standen alle schon bereit auf dem Rasen, doch dann blieb es zunächst still. Vor dem zweiten Spiel des Abends zwischen Frankreich und Honduras gab es die erste größere organisatorische Panne. In Porto Alegre wurden keine Nationalhymnen gespielt. "Die Fifa und das lokale Organisationskomitee bedauern, dass das Audiosystem für die Nationalhymnen nicht richtig funktioniert hat, um die Hymnen von Frankreich und Honduras zu spielen. Wir untersuchen derzeit den Grund für diese Situation und arbeiten daran, es zu reparieren", teilte die Fifa in der Nacht mit. Die Franzosen, die für das besonders lautstarke Singen ihrer Hymne Marseillaise bekannt sind, stimmten dennoch auch ohne Ton an. Besonders sauer war jedoch Frankreichs Torhüter Hugo Lloris. "Es ist eine Schande, eine WM ohne Hymnen beginnen zu müssen. Wir sind sehr enttäuscht", sagte er.

Das sagt das Stern_Sofa

So hat das Stern_Sofa die Begegnung im WMWohnzimmer gesehen.

Gewinner des Abends

Er ist einfach ein Trainerfuchs! Ottmar Hitzfeld hat es wieder einmal für die Schweiz gerichtet. Der frühere Trainer von Bayern München und Borussia Dortmund konnte mit der ersten Hälfte seiner Schweizer gegen Ecuador nicht zufrieden sein. Die Eidgenossen spielten schläfrig und lagen zur Pause 0:1 zurück. Also brachte der 65-Jährige zum zweiten Durchgang den Bundesliga-Profi Admir Mehmedi. Mit seiner ersten Ballberührung köpfte dieser prompt zum Ausgleich ein (48.) und der ebenfalls eingewechselte Haris Seferovic (90.+3) brachte die Wende zum Schweizer 2:1 (0:1)-Auftaktsieg. Der Freiburger Mehmedi glich nach nur drei Minuten in seinem ersten WM-Spiel aus, anschließend traf Seferovic mit dem letzten Angriff in der Nachspielzeit zum Sieg. Der Gewinner des Abends heißt Ottmar Hitzfeld. "Das ist unglaublich, dass wir es doch noch geschafft haben. Wir sind glücklich, dass wir drei Punkte geholt haben", sagte Hitzfeld anschließend.

Verlierer des Abends

Wieder einmal wurden die Polizeikräfte von Rio de Janeiro zum Verlierer des Abends bei dieser WM. Kurz vor Anpfiff der ersten Partie in der Finalstadt kam es zu Tumulten zwischen WM-Gegnern und der Polizei. Die Sicherheitskräfte schritten sofort rigoros mit Tränengas und Pfefferspray gegen etwa 150 Demonstranten ein. Nicht aber etwa, weil diese besonders aggressiv vorgegangen wären, sondern weil sie sich dem Maracana-Stadion näherten, wo Argentinien gegen Bosnien-Herzegowina spielte. Mindestens ein Mensch wurden nach lokalen Medienberichten verletzt.

Bild des Abends

Wie läuft's bei Deutschland?

Die wochenlange Vorbereitung auf die WM ist abgeschlossen, nun steht Deutschland vor dem 100. Spiel bei einer Weltmeisterschaft - und ist laut Bundestrainer Joachim Löw trotz der vielen Querelen in den vergangenen Tagen in Topform. "Wir können davon ausgehen, dass alle Spieler zu 100 Prozent einsatzfähig sein werden", sagte Löw vor der Partie gegen Portugal.

stern-Redakteur Mathias Schneider hat sich bereits Gedanken über die Aufstellung der DFB-Elf heute Abend gemacht. Vor allem in der Offensive wird es spannend. Lesen Sie hier, auf wen Löw voraussichtlich setzen wird.

Frage des Abends: Wie stark ist Argentinien wirklich?

Natürlich, Argentinien zählt auch bei diesem Turnier wieder zu den Mitfavoriten. Dabei hat die Albiceleste seit 1986 keinen WM-Titel mehr gewinnen können. Trotz Superstars wie Lionel Messi gab es zuletzt zweimal das Aus im Viertelfinale gegen Deutschland (2010 und 2006). Diesmal soll alles anders werden, doch der 2:1-Sieg über Bosnien-Herzegowina verbreitet bei der Konkurrenz nur wenig Angst und Schrecken. Denn über weite Strecken spielte das Team ideenlos und offenbarte in der Defensive Schwächen. Das liegt vor allem an der Einstellung der Offensivkräfte. Denn bei Ballverlusten trabten diese lustlos hinterher, die Mittellinie zurück in die eigene Hälfte überqueren Kun Agüero und Co. nur höchst ungern, so schien es.

Doch um wirklich um den Titel mitzuspielen, muss sich Argentinien noch gehörig steigern. Ein Eigentor und ein einziger genialer Moment von Messi reichten denkbar knapp, um den WM-Neuling zu besiegen. Da mit Nigeria und dem Iran in der Gruppe keine echten Hürden warten, könnte Argentinien Probleme bekommen, sein Niveau ab dem Achtelfinale zu steigern. Denn Teams wie die Niederlande (5:1 gegen Spanien), Italien (2:1 gegen England) oder Deutschland (heute gegen Portugal) müssen von Beginn an Bestform zeigen. Oder sparen die Südamerikaner ihre Kräfte für die entscheidenden Spiele?

Das dürfen Sie heute nicht verpassen

Das Warten hat ein Ende! Um 18 Uhr greift heute das deutsche Team endlich ins Turniergeschehen ein - und das gleich mit einem echten Kracher. Kein geringerer als Weltfußballer und Champions-League-Sieger Cristiano Ronaldo wartet mit Portugal auf die DFB-Elf. Also, früh Feierabend machen, Trikot anziehen und loooos geht's! Nach dem deutschen Auftritt geht es natürlich noch weiter. Um 21 Uhr treffen Iran und Nigeria aufeinander, um Mitternacht wird in der deutschen Gruppe zwischen Ghana und den USA mit Coach Jürgen Klinsmann angepfiffen.

Deutschland - Portugal (18 Uhr)
Iran - Nigeria (21 Uhr)
Ghana - USA (0 Uhr)

Alle Spiele können Sie im stern-Liveticker und mit dem Stern_Sofa verfolgen.

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