WM-Qualifikation Russland bleibt DFB-Team auf den Fersen

Nach dem souveränen 3:0-Sieg über Liechtenstein rückt Russland in der WM-Qualifikation bis auf einen Zähler an das Team von Joachim Löw heran. Für Frankreich und Portugal spitzt sich die Lage dramatisch zu - und in Südamerika ist eine Vorentscheidung im Kampf um die WM-Tickets gefallen

In der "deutschen Gruppe" 4 hat sich Russland mit einem standesgemäßen 3:0 (3:0)-Sieg gegen Fußball-Zwerg Liechtenstein Tabellenführer Deutschland an die Fersen geheftet. Wassili Beresutski (17.) und Roman Pawljutschenko mit zwei verwandelten Elfmetern (40./45.) erzielten in St. Petersburg die Tore für das Team von Trainer Guus Hiddink, das zu keiner Phase ernsthaft gefordert wurde. In der Tabelle der Gruppe 4 rückte die "Sbornaja" mit 18 Punkten bis auf einen Zähler an das Team von Joachim Löw heran. Am kommenden Mittwoch muss Russland in Wales antreten, während die deutsche Elf in Hannover gegen Aserbaidschan spielt. Zum Gipfeltreffen der beiden Topfavoriten kommt es am 10. Oktober in Moskau.

Die von Berti Vogts trainierten Aserbaidschaner verpassten beim 1:2 (0:0) gegen Finnland ihr erstes Erfolgserlebnis in der WM-Ausscheidung. Elvin Mammadow brachte die Kicker vom Kaspischen Meer in der 49. Minute zwar mit 1:0 in Führung, doch Markus Heikkinen (74.) und der Bremer Bundesliga-Profi Petri Pasanen (85.) machten für Vogts und Co. die Hoffnung auf den ersten Dreier zunichte.

Frankreich muss zittern

Vize-Weltmeister Frankreich hat in der Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika einen herben Dämpfer kassiert. Die Mannschaft von Trainer Raymond Domenech kam am Samstagabend in Paris nicht über ein enttäuschendes 1:1 (0:0) gegen Rumänien hinaus. Bayerns Mittelfeld-Star Franck Ribéry musste zunächst auf der Bank Platz nehmen und wurde erst in der zweiten Hälfte (59.) eingewechselt. Die Franzosen haben als Zweiter der Gruppe 7 mit 14 Punkten nun vier Zähler Rückstand auf den Gruppenersten Serbien. Sollten die Franzosen das Spitzenspiel am Mittwoch in Belgrad verlieren, hätten sie die direkte WM-Qualifikation verpasst und müssten auf Platz zwei und die Playoff-Partien hoffen.

Europameister Spanien dagegen steuert weiter unbeirrt auf WM-Kurs. Gegen Belgien feierten die Spanier mit einem 5:0 (1:0) den siebten Sieg im siebten Spiel der Gruppe 5. David Silva (41./68.), David Villa (49./85.) und Gerard Piqué (51.) sorgten für die Treffer.

Duell der ehemaligen Bundesligatrainer

Im Duell der ehemaligen Bayern-Trainer setzte sich Ottmar Hitzfeld mit der Schweizer Nationalmannschaft gegen Otto Rehhagels Griechen mit 2:0 (0:0) durch. Damit verdrängten die Schweizer in der Gruppe 2 mit 16 Zählern Griechenland auf Platz zwei (13). Der WM-Vierte Portugal dagegen droht nach dem 1:1 in Dänemark die WM zu verpassen.

Einen kuriosen 2:0-Sieg feierte Weltmeister Italien in Georgien. Dank zweier Eigentore von Milan-Verteidiger Kakhaber Kaladze (57./67.) behauptete Italien seine Tabellenführung in Gruppe 8. In Afrika ist der Elfenbeinküste nach einem souveränen 5:0-Erfolg gegen Burkina Faso das WM-Ticket kaum noch zu nehmen.

Portugal enttäuschte in Kopenhagen

Die Portugiesen um Superstar Cristiano Ronaldo fielen nach dem Remis in Kopenhagen in der Qualifikationsgruppe 1 mit 10 Punkten auf den vierten Platz zurück. Dritter ist nun Schweden (12), das dank eines Last-Minute-Tores von Zlatan Ibrahimovic (90.) mit 2:1 in Ungarn (13 Punkte) gewann. Tabellenführer bleibt weiter Dänemark (17), das gegen Portugal durch Nicklas Bendtner (42.) in Führung ging und erst vier Minuten vor Schluss den Ausgleich durch Liedson (86.) kassierte. Italien bleibt in Gruppe 8 mit 17 Punkten vor Irland (16), das 2:1 (1:1) auf Zypern gewann und Bulgarien (11), das sich gegen Montenegro mit 4:1 (1:1) durchsetzte.

Seine Mini-Chance auf die WM-Teilnahme wahrte Österreich durch ein 3:1 (2:0) gegen die Färöer. Vor 12 300 Zuschauern in Graz brachte Stefan Maierhofer die Elf von Trainer Dietmar Constantini nach 49 Sekunden in Führung, die weiteren Treffer erzielte Marc Janko (16., 59./Elfmeter). Für die Gäste traf Olsen (84.).

Vorentscheidung in Südamerika

In Südamerika hat die brasilianische Fußball-Nationalmannschaft den Klassiker gegen Argentinien mit 3:1 (0:2) gewonnen und sich damit endgültig für die WM in Südafrika qualifiziert. Argentiniens Ausgangsposition für die WM im kommenden Jahr verschlechterte sich hingegen weiter. Vor heimischer Kulisse im Stadion "Gigante de Arroyito" in Rosario traf nur Jésus Dàtalo (64.) das Tor für die Elf des argentinischen Fußball-Idols Diego Maradona. Die Tore für die "Seleção" schossen Luis Fabiano (30., 67.) und Luisão (23.). Die "Gauchos" bleiben damit auf dem vierten Tabellenplatz, eng bedrängt von Ecuador und Kolumbien.

Zuvor waren bereits drei Partien in der südamerikanischen Qualifikationsgruppe ausgespielt worden. Kolumbien gewann mit 2:0 gegen Ecuador und rückt auf den fünften Platz der Tabelle vor. Paraguay besiegte die Elf aus Bolivien mit 1:0 und schob sich damit vor auf den zweiten Tabellenplatz. Uruguay kassierte gegen die in der Qualifikation bereits chancenlose Mannschaft von Peru eine schmerzhafte 0:1-Niederlage und rutscht auf Platz sieben ab.

Die ersten vier qualifizieren sich direkt für die WM in Südafrika. Der Fünfte muss in die Relegation gegen ein Team aus Nord- und Mittelamerika.

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