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Ewig im Home Office Google-Mitarbeiter kündigen lieber, als in die Büros zurückzukehren

Ewig im Home Office: Google-Mitarbeiter kündigen lieber, als in die Büros zurückzukehren
© Ceng Shou Yi/ / Picture Alliance
Google schickte als eines der ersten Unternehmen seine Belegschaft ins Home Office. Nun plant der Konzern die Rückkehr in die Büros. Doch nicht mehr alle wollen dahin zurückkehren.

Riesige Großraumbüros galten als die Zukunft der Arbeitswelt. Ohne feste Schreibtische waren sie ein Versprechen für mehr Flexibilität und vor allem geringere Kosten. Dann kam die Corona-Pandemie - und viele Unternehmen mussten ihre Angestellten ins Homeoffice schicken. Kaffeeküchen, Konferenzräume und Büros blieben leer, Millionen arbeiteten von einen Tag auf den anderen von zuhause aus. Viele bis heute.

Google war eines der ersten großen Unternehmen in den USA, welches den Sprung ins kalte Wasser wagte und seine gesamte Belegschaft zu Beginn der Pandemie aus den Büros holte und ins Home Office schickte. Nun, wo weite Teile der US-amerikanischen Bevölkerung geimpft sind und allmählich ein Silberstreif am Horizont zu sehen ist, plant Google die Rückkehr in die alte Arbeitswelt: Ab September sollen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zurück in die Büros.

Das Problem: Einige wollen nicht mehr dorthin zurückkehren. Sie haben es sich in den eigenen vier Wänden gemütlich gemacht oder sind sogar umgezogen. Sollte Google das dauerhafte Arbeiten aus dem Home Office nicht möglich machen, drohen sie mit Kündigung, berichtet der "Business Insider".

Andere Tech-Konzerne sind flexibler

Andere Tech-Firmen wie Microsoft, Facebook und Twitter haben bereits angekündigt, ihren Angestellten auch in Zukunft die Möglichkeit einzuräumen, dauerhaft von zu Hause aus zu arbeiten Google dagegen hat sich stets gesträubt, vollständig auf Fernarbeit ("Remote Work") umzustellen und betrachtete die Zeit der Pandemie als Ausnahmesituation. Stattdessen erklärte man, ein Hybrid-Modell etablieren zu wollen, welches die parallele Arbeit im Büro und im Home Office ermöglicht. Angedacht seien in Zukunft drei Tage Anwesenheit im Büro, genaue Details hat der Konzern jedoch bis heute nicht bekanntgegeben.

Diese unklare Kommunikation wird nun zum Bumerang. Zwar hat Google nie eine Aussicht auf dauerhaftes Home Office gegeben, die Frist für die Rückkehr in die Büros aber mehrfach nach hinten verschoben. Erst sollten alle im Januar 2021 zurückkehren, dann wurde der Termin auf Juli und schließlich September verlegt. Daraufhin sind einige Angestellte trotzdem umgezogen und haben darauf gesetzt, dass Google auf den Kurs zum radikalen Home Office anderer Mitbewerber einschwenkt. Das wird für den Konzern nun zur Herausforderung.

Einer Person wird die Impfung in den Arm verabreicht

Einige Mitarbeiter sind bereits weggezogen

"Ich habe mit einigen Kollegen bei Google gesprochen, die sagen, dass sie kündigen werden, wenn sie gezwungen werden, im September wieder ins Büro zu gehen", twitterte etwa Chris Broadfoot, ein Google-Cloud-Programmierer, vergangene Woche. Andere Mitarbeiter bekräftigten diese Aussage und erklärten, sie würden sich einen anderen Job suchen, sofern Google sie zwingt, wieder ins Büro zurückzukehren.

Sundar Pichai, Chef der Google-Mutter Alphabet, hält das persönliche Treffen weiterhin für unabdingbar. Auch während der Pandemie investierte das Unternehmen deshalb große Summen in den Ausbau der Büroräume und erweiterte den Campus in San Jose. Doch wie die neue hybride, flexible Welt aussehen wird, weiß offenbar selbst die Führungsetage des Internetkonzerns nicht.

Viele Google-Mitarbeiter und -Mitarbeiterinnen seien in der Corona-Pandemie bereits aus dem teuren Silicon Valley weggezogen, berichtet "Business Insider". Selbst einige Führungskräfte sollen Kalifornien den Rücken gekehrt haben. Nun wollen sie nicht allein des Jobs wegen zurückkehren. "Es gibt bereits Mitarbeiter, die gehen, weil sie nicht bis September warten wollen. Sie wollen mit ihrem Leben weitermachen", erklärte ein Mitarbeiter.

Quellen: "Business Insider", Chris Broadfoot

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