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  • IO Hawk Exit-Cross – der Geländescooter im Detail

SUV E-Scooter IO Hawk Exit-Cross – der Geländescooter im Detail

  • 02. August 2019
  • 11:45 Uhr
Das macht der Scooter durchaus mit - wenn der Pilot weiß, wie es geht.
Das macht der Scooter durchaus mit - wenn der Pilot weiß, wie es geht.
© IO Hawk / PR
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Das macht der Scooter durchaus mit - wenn der Pilot weiß, wie es geht.
Diesen Kabelsalat würden wir in einem wertigeren Schutzschlauch neu verkleiden. Kosten etwa 10 Euro.
Kleine Überraschung: Auch 15 Kilometer kann man ermüdungsfrei fahren.
Wer mit dem Roller auch mal in den Park will, sollte keinen reinen Straßenroller kaufen.
Das Bild übertreibt sicherlich. Die Norm IP54 macht ein Elektrogerät nicht zu einem U-Boot. Und am Strand kann man trotz der breiten Reifen nur auf dem verdichteten Sand direkt am Wasser fahren, sonst wird man versinken.
Die breiten Gummireifen ist der Hauptvorzug des Modells.
Die Lampe ist nicht integriert. Vorteil: Bei einem Defekt kann sie einfach ausgetauscht werden. Das Kabel muss besser gesichert werden.
Der Exit-Cross ist größer und schwerer als andere Roller. Doch mit seinen breiten Gummireifen fährt man sicherer auf Straßen und Radwegen – außerdem hat man viel mehr Spaß, weil der Hawk einen auch über Feldwege, Schotterstraße und durch Parks trägt.

Leihscooter kennt inzwischen jeder zur Genüge – aber wie sieht es mit einem eigenen E-Scooter aus? Um diese Frage zu beantworten, haben wir uns den IO Hawk Exit-Cross als Testgerät besorgt.

Ein Grund warum es der IO Hawk wurde, ist einfach: Er gehört zu den ersten Geräten, die eine Straßenzulassung für Deutschland bekommen haben. Das heißt, den Hawk kann man kaufen, versichern und darf ihn auch fahren. Im Gegensatz zu vielen anderen Angeboten, bei denen im Kleingedruckten der Hinweis versteckt wird, dass man dieses Gerät nur auf dem Privatgelände fahren kann.

Breite Reifen machen den Unterschied

Der Hawk unterscheidet sich auch deutlich von den Leihmodellen. Der "Exit-Cross" ist ein SUV unter den E-Scootern. Die 10-Zoll-Reifen sind aus breitem Gummi, der Roller vollgefedert. Das reicht sicher nicht für den harten Offroad-Einsatz, doch es erhöht den Fahrkomfort und die Fahrstabilität auf unebenem Grund wie Kopfsteinpflaster ganz merklich. Dazu ist das Trittbrett 22 Zentimeter breit und die Lenkstange lässt sich in einem weiten Bereich an die Größe des Fahrers anpassen.

IO Hawk Exit-Cross – der Geländescooter im Detail

Das macht der Scooter durchaus mit - wenn der Pilot weiß, wie es geht.
Das macht der Scooter durchaus mit - wenn der Pilot weiß, wie es geht.
© IO Hawk / PR
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Der Vorteil kann auch ein Nachteil sein: Der Falke ist ein ziemlich fetter Vogel: Er wiegt fast 20 Kilogramm und ist auch zusammengelegt ein Trumm. Wer also davon träumt, den eigenen Scooter locker unter den Arm zu klemmen und dann souverän die Treppen zur Bahn hinaufzusteigen, wird schnell mit der schweißtreibenden Realität konfrontiert.

Doch um fair zu bleiben, auch ein Scooter von 14 oder 15 Kilogramm ist kein Leichtgewicht, das man locker in der einen Hand jongliert, während man in der anderen einen Kaffeebecher hält.

Es geht auch ohne Schleppen

Dafür darf der Fahrer beim Exit-Cross auch ausgewachsene 120 Kilogramm auf das Trittbrett stellen. Tatsächlich ließ sich der Transport des Scooters ohne Bandscheibenvorfall bewältigen, denn man muss ihn nur in den seltensten Fällen wirklich tragen. Schnell hat man den Bogen raus, wie man das zusammengeklappte Gerät wie eine Golftasche hinter sich herziehen kann. Und da Busse und Bahnen heute ja einen barrierefreien tiefen Einstieg besitzen, klappt das ganz gut. Ehrlich gesagt: Wir haben den Scooter in der Bahn nie zusammengeklappt und haben ihn anstrengungslos auf der Rolltreppe mitfahren lassen.

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Das Hinterrad wird nicht mit der Hacke abgebremst, der Hawk besitzt zwei mechanische Scheibenbremsen, die wie beim Fahrrad mit den Händen bedient werden. Im Alltag mussten wir auch die Bremsen eher selten benutzen. Nimmt man das Gas weg, verzögert der Motor den Hawk ausreichend, um vor einer Kurve Tempo rauszunehmen oder um zum Stehen zu kommen. An der Verzögerung gibt es nichts auszusetzen, aber in Sachen Dosierbarkeit und Feinfühligkeit sind diese Bremsen nicht mit den hydraulischen Bremsen zu vergleichen, die in guten E-Mountainbikes verbaut werden. Diese Räder sind allerdings auch vier Mal teurer als der Scooter.

Weniger empfindlich für den Untergrund

Hauptvorteil des Hawks sind die "Breitreifen" aus Gummi. Wir konnten den Hawk auf Schotter, Feldwegen und über Rasenflächen problemlos bewegen. Unebenheiten im Belag und kleinere Schlaglöcher ließen sich ebenfalls gut meistern. Große unregelmäßig verlegte Kopfsteinpflaster machen keinen Spaß, eben verlegtes Kopfsteinpflaster stellt kein Problem dar. Auch eine Überraschung: Am Hang versagte der Scooter mit seinem 500 Wattmotor nicht. Bis etwa 12 Prozent Steigung fährt er sogar mit Spitzengeschwindigkeit, darüber hinaus reduziert sich das Tempo, aber rauf kommt er dann doch.

Unerwartete Entdeckung: Gibt es wenig Verkehr, ist das Fahren mit einem Scooter eher unspektakulär. Mit 20 km/h ist man fast vier Mal schneller als zu Fuß, allerdings kommt einem das nicht so vor. Da man sich anders als beim Rad gar nicht selbst bewegt, zieht sich schon eine Straße von nur 500 Metern Länge ganz schön hin. Wie bei allem E-Rollern ist der motorisierte Verkehr das Hauptproblem. In der City mit starkem Verkehr von Kraftfahrzeugen sollte ein gutes Netz an Radwegen vorhanden sein – neben Lkws zu fahren, macht auf einem Scooter noch weniger Spaß als auf dem Fahrrad. Unser Testgerät hat noch keine Blinker, da diese noch in der Zulassung sind. Ist diese erteilt, wird der Scooter mit ihnen ausgeliefert, frühere Käufer bekommen ein Kit zugeschickt.

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Die Fahreigenschaften und auch die Größe des Hawks haben uns durchaus gefallen, wenn man denn keinen besonders kleinen Scooter fahren möchte. Wer bereit ist, sich den Fahrstil zu erarbeiten – oder das Glück hatte, früher Skateboard gefahren zu sein, kann sehr dynamisch mit diesem Roller unterwegs sein. Man kann durchaus einen Kantstein herunterspringen und noch viel mehr mit dem Scooter anstellen. Zum Üben sollte man Protektoren anlegen und einen Helm aufsetzen. Grundsätzlich sollte man auf einem E-Scooter immer einen Helm tragen, wegen der Sturzgefahr würden wir auch zu Handschuhen mit Handgelenkschutz raten.

Nicht so toll

Neben dem flotten Fahrgefühl fielen andere weniger schöne Dinge auf. Die Lichtanlage kann man als improvisiert bezeichnen, nur das Frontlicht wird vom Lithium-Akku gespeist. Das Rücklicht muss dann und wann via USB aufgeladen werden. Der Klappmechanismus und die große Verstellbarkeit des Lenkers kombiniert mit den Drahtzügen der mechanischen Bremsen führt zu großen Schlingen der Verkabelung. Das sieht unordentlich und unschön aus. Durch die Verstellbarkeit des Lenkers "passt" der IO-Hawk für kleine Menschen aber auch jemand von 190 Zentimeter Länge und mehr kann mit dem Gerät fahren. Dadurch kann das mehr an Kabel aber nicht mehr in der Lenkerstange verschwinden.

Auch daran sollte man denken: Mit klassischen Fahrradschlössern lassen sich E-Scooter nur sehr umständlich sichern. Käufer müssen in ein spezielles Scooter-Schloss investieren. Wir würden Modelle empfehlen, die entfernt an Handschellen erinnern. Eine Klammer wird bei dieser Variante am senkrechten Rohr befestigt.

Der Scooter ist wetterfest nach IP54, das sollte ausreichen, um auch einen tüchtigen Guss zu vertragen. So ein Gerät sollte man aber nie ein paar Wochen lang im Regen stehen lassen. Die Qualitätsanmutung insgesamt ist "China Standard" – so wie man es von China-Rollern und den E-Bikes aus dem Supermarkt der 1000-Euro-Klasse gewohnt ist. Angesichts des Preises ist das okay. Wir hätten aber Zweifel, ob das Gebotene reicht, wenn ein geübter Scater den Scooter dauerhaft als Sportgerät für Sprünge und anderes benutzen will.

Unser Fazit

Sicher, der IO Hawk ist relativ groß – das muss man wollen. Wir fanden es als weniger hinderlich als erwartet, mussten ihn aber auch nicht in den vierten Stock tragen. Die Fahreigenschaften vor allem auf Parkwegen und unbefestigten Grund überzeugen durchaus. Vor allem der Fun-Faktor hat es uns angetan. Wer so einen Scooter als Freizeitgerät benutzen will, profitiert deutlich von den Cross-Eigenschaften. Mit dem großen Trittbrett kann man auch mal eine Stunde Scooter fahren, ohne dass die Beine einschlafen. Nach unserem Eindruck stimmen die Reichweitenangaben. Und auch wenn es verboten ist: Zwei schlanke Personen finden auf dem Trittbrett Platz. In der Optik nerven die Kabelschlingen.

Bei einem eigenen Gerät würden wir folgende "Verbesserungen" vornehmen:

1.         Als erstes einen Rückspiegel installieren.

2.         Bunte Warnhinweise entfernen.

3.         Das große Nummernschild (Mopedkennzeichen) auf das notwendige Maß stutzen.

4.         Stromkabel für die Frontlampe mit Folie oder Kabelbinder sichern.

5.         Die Verkabelung am Lenker und an der Knickstelle der Lenkerstange mit einem wertigen Schutzschlauch in Carbon-Optik neu einkleiden.

Das Ganze würde 30 Euro und 90 Minuten Arbeit kosten und dann wäre der IO Hawk schon ganz cool. Der IO Hawk Exit-Cross wird mit zwei Akkugrößen angeboten. Mit 48 Kilometer Reichweite kostet er 1199 Euro, mit 30 Kilometer Reichweite hundert Euro weniger. Hier sollte man auf jeden Fall das Gerät mit größerer Reichweite wählen. Damit ist der IO Hawk Exit-Cross etwas teurer als kleinere, zugelassene Scooter, die nur auf Asphalt bewegt werden können. Uns wäre der Fun-Faktor wegen des optionalen Ausflugs ins Gelände den kleinen Aufpreis und das höhere Gewicht wert.

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