Der Brite Bhavesh Patel war mächtig stolz auf den Tesla S seiner Gattin – vor allem hatte es ihm der Autopilot angetan. Eigentlich ist das nur ein Assistenz-Programm, doch Patel fühlte sich, als würde er ein Roboter-Auto besitzen.
Sich einfach zurücklehnen reichte ihm nicht aus, der Mann kletterte auf den Beifahrersitz und verschränkte dort die Hände hinter dem Kopf. Mitten auf der Autobahn zog er als betont entspannter Passagier eine Riesenshow für die anderen Reisenden ab. Dummerweise wurde er dabei mit einem Handy gefilmt, als die Polizei das lustige Video zu Gesicht bekam, war sie nicht erfreut. Bhavesh Patel wurde wegen gefährlichem Fahrens angeklagt.
Dummer Streich
Vor dem königlichen Gerichtshof von St. Alban gab er zu, während der Fahrt auf der M1 den Autopiloten gestartet zu haben, um dann auf den Beifahrersitz zu klettern. Der Polizei sagte der 39-Jährige, dass er gewusst habe, dass seine Aktion nicht erlaubt gewesen sei. Ein dummer Streich, meinte Patel. Er war sich aber sicher, dass alle Tesla-Fahrer so fahren, wie er es getan hatte. Er habe nur Pech gehabt, weil er gefilmt und erwischt wurde.
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Entgegen der Anleitung
Tesla selbst warnt eindringlich vor solchen Praktiken. Der Autopilot ersetzt nicht den menschlichen Fahrer, der muss weiterhin ununterbrochen den Verkehr beobachten und in der Lage sein, zur Not einzugreifen. Ein Sprecher des Unternehmens erklärte, dass Fahrer, die sich so verhalten, sich nicht an die Bedienungsanleitung hielten: "Wir sagen: 'Behalten Sie jederzeit die Hände am Lenkrad, zeigen Sie Verantwortung für Ihr Fahrzeug und seien Sie jederzeit in der Lage, die Kontrolle zu übernehmen'".
Diese Warnungen erscheinen jedes Mal, wenn der Autopilot gestartet wird. Eigentlich bemerkt das Fahrzeug es auch, wenn das Lenkrad längere Zeit losgelassen wird. Vermutlich hat Patel regelmäßig von seinem Beifahrersitz aus ans Lenkrad gegriffen.
Polizei entsetzt
Kirk Caldicutt von der Autobahnpolizei erklärte während des Prozesses: "Was Patel da gemacht hat, war grob unverantwortlich und hätte leicht in einer Tragödie enden können. Er gefährdete nicht nur sein eigenes Leben, sondern auch das Leben anderer unschuldiger Menschen, die an diesem Tag die Autobahn benutzten."
Für seinen Spaß musste Bhavesh Patel nun büßen. Sein Führerschein wurde 18 Monate lang eingezogen. Zusätzlich muss er 100 Stunden unbezahlte gemeinnützige Arbeit leisten, einen zehntägigen Rehabilitations-Kurs absolvieren und eine Buße von 1800 Pfund bezahlen.