Auf Computern gehören Mails mit Viren im Anhang längst zum Alltag, auf dem Smartphone ist Schadsoftware bislang glücklicherweise die Ausnahme. Dementsprechend unbedarft reagieren viele Nutzerinnen und Nutzer auf die neuen Methoden der Kriminellen. Nun haben die Sicherheitsexperten von Check Point Research eine Malware entdeckt, die sich wurmartig selbst verbreitet - und dafür den beliebten Messenger Whatsapp nutzt.
Die schadhafte App wurde in Googles Play Store, dem Software-Laden für Android-Smartphones, zum Download angeboten. Sie hieß "FlixOnline" und gab vor, kostenlosen Zugang zu Netflix zu ermöglichen. Statt Gratis-Unterhaltung wartete jedoch eine Schadsoftware, welche unter anderem Anmeldedaten und Kreditkarteninformationen ausspähen sollte.
Um sich von einem Smartphone zum nächsten weiterzuverbreiten, überwachte die Anwendung die Whatsapp-Benachrichtigungen des Benutzers, schreiben die Experten von Check Point Research. Auf eingehende Nachrichten antwortete die App automatisch mit einem Link, der zur Software im Play Store führte. Auf diese Weise sollten Freunde und Bekannte dazu gebracht werden, sich ebenfalls die schadhafte Software aus dem Play Store zu laden, sofern sie ein Android-Smartphone besitzen.
Google entfernte die App sofort, nachdem das Unternehmen darauf aufmerksam gemacht wurde. Allerdings wurde sie zu diesem Zeitpunkt bereits fast 500 Mal heruntergeladen.

Die Whatsapp-Masche wird populärer
Auch wenn die Gefahr durch "FlixOnline" vorerst gebannt ist, zeigt der Fall, dass man auch auf Smartphones zunehmend vorsichtig agieren muss. "Die Tatsache, dass die Schadsoftware so einfach getarnt werden und letztlich den Schutz des Google Play Stores überwinden konnte, ist ein Alarmsignal", sagte Aviran Hazum von Check Point gegenüber dem IT-Blog "BleepingComputer".
Die Sicherheitsforscher von Check Point Research betonen, dass man diese Art der Verbreitung in Zukunft vermutlich noch häufiger bei weiteren Schädlingen wird beobachten können.
Quellen: Check Point Research, Bleeping Computer
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