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Renaissance der Segelschiffe Frachter bekommt Flügel – "Berge Olympus" wird mit vier WindWings ausgerüstet

So soll die "Bereg Olympus" in Zukunft segeln.
So soll die "Bereg Olympus" in Zukunft segeln.
© Berge Bulk / PR
Derzeit bewegt sich der Frachter "Berge Olympus" nur mit seinem Diesel voran. Auf dem Schiff werden vier Windflügel installiert. Das WindWing-System soll die Emissionen bei Schiffen massiv verringern.

Bis ins 20. Jahrhundert nutzten Frachtschiffe Winde, um die Meere zu überqueren. An diese Tradition soll der die "Berge Olympus" anknüpfen. Der Massengutfrachter wird mit vier "Segeln" ausgestattet. Mit den Rahsegeln von damals haben die modernen Nachkommen nur noch wenig gemein. Sie ähneln eher vertikal aufgestellten Flügeln.

Die vier WindWings von Yara Marine Technologies werden die Kraft des Windes nutzen und so den Kraftstoffverbrauch und die Kohlendioxidemissionen des Schiffes deutlich senken. Die "Berge Olympus" ist kein reines Segelschiff, die Flügel werden als Hilfsantrieb eingesetzt. Jeder Flügel ist 20 Metern breit und besitzt eine Höhe von 37,5 Metern – zusammen haben alle vier 3000 Quadratmeter Segelfläche. So soll die "Berge Olympus" sechs Tonnen Kraftstoff am Tag einsparen. Das entspricht 20 Prozent weniger Verbrauch. Wenn nötig, können die Segel in der Breite "eingerollt" und an Deck abgelegt werden.

Deutliches Einsparpotenzial 

James Marshall, CEO von Berge Bulk, sagte zu den Plänen: "Bei Berge Bulk sind wir ständig bestrebt, unsere Effizienz zu steigern und die Umweltauswirkungen unserer bestehenden Flotte zu reduzieren. Von 2008 bis heute haben wir eine bemerkenswerte Reduzierung unserer CO2-Emissionen pro Tonnenmeile um 46 Prozent erreicht und damit bereits das IMO-Ziel für 2030 zur Reduzierung der Kohlenstoffemissionen übertroffen." 

Das WindWing-System von Yara Marine Technologies gilt derzeit als führend bei der Segeltechnik. Lange wurde mit Drachen experimentiert. Vom Prinzip her boten sie viele Vorteile. Bei Sturm und unter Brücken können sie eingeholt werden. Sie benötigen weniger Installationen an Bord und können einfach ausgetauscht werden. In der Praxis haben sie sich jedoch nicht bewährt. Das WindWing-Design hat seine Feuertaufe bereits hinter sich. Diese Windflügel sind auch auf der M/V "Pyxis Ocean" installiert. Der 80.000-Tonnen-Massengutfrachter hat seine Jungfernfahrt von Shanghai nach Singapur hinter sich. Das Schiff wurde von MC Shipping, einer Tochtergesellschaft der Mitsubishi Corp., gebaut und von Cargill gechartert ("Pyxis Ocean": Der erste windgetriebene Frachter der Welt startet zur Jungfernfahrt) Auf der "Pyxis Ocean" waren zwei Windflügel installiert, bei der "Berge Olympus" werden es nun vier.

Umrüstung des Bestandes

Dabei wurde die "Berge Olympus" nicht für die Windflügel konstruiert. Sie ist seit 2018 im Dienst und wird nachträglich umgerüstet. Das große Potenzial der WindWings liegt darin, auch Schiffe im Bestand klimafreundlicher zu machen. Thomas Koniordos, CEO von Yara Marine Technologies, sagte: "Vom Wind unterstützte Antriebe haben das Potenzial, sofortige langfristige Lösungen für den Weg der Schifffahrt zu Netto-Null zu bieten."  Zusätzlich zu den WindWings wurde die "Berge Olympus" mit einem Wellengenerator ausgestattet, der vom Hauptmotor des Schiffes angetrieben wird. So kann auf weitere Hilfsmotoren zur Stromerzeugung auf See verzichtet werden.

Quellen:Berge Bulk, Yara Marine

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