Krise im Roten Meer Huthi-Raketen im letzten Moment abgefangen – Islamisten konnten beinahe US-Zerstörer versenken

Das Phalanx-System besitzt ein eigenes Radar – es ist die letzte Verteidigungslinie der US-Zerstörer.
Das Phalanx-System besitzt ein eigenes Radar – es ist die letzte Verteidigungslinie der US-Zerstörer.
© Raytheon / PR
Laut CNN hat ein US-Zerstörer eine Huthi-Missile mit dem Nahverteidigungssystem Mark 15 Phalanx abgeschossen. Am Schiff sind keine Schäden entstanden, dennoch ist das eine gefährliche Situation gewesen. Die Rakete konnte sich dem Schiff auf eine Meile nähren. 

Die Mark 15 Phalanx gehört zur Eisenflak, es werden keine Lenkwaffen benutzt, sondern Geschosse, die von einer 20 Millimeter Maschinenkanone vom Typ M61 Vulcan abgefeuert werden. Die M61 ist eine sogenannte Gatling-Kanone mit sechs rotierenden Läufen mit sehr hoher Schussfolge. Das System trägt wegen seines Aussehens den Spitznamen "R2-D2". Beamte des Zentralkommandos der Vereinigten Staaten (Centcom) sagten dem Sender "CNN": "In der Vergangenheit wurden diese Raketen von US-Zerstörern in der Gegend aus einer Entfernung von acht Meilen oder mehr abgefangen. Nun musste die USS Gravely ihr Close-In Weapon System (CIWS) zum ersten Mal einsetzen, seitdem die USA Ende letzten Jahres mit dem Abfangen der Huthi-Raketen begonnen hatten. Letztendlich wurde die Rakete abgeschossen."

Viel zu nah 

Dennoch sind das keine guten Nachrichten. Die Rakete wurde offenbar nicht auf längere Distanz geortet, sie muss das Aegis-Kampfsystem unterflogen haben. Die Annäherung bis auf eine Meile ist außerordentlich knapp und besorgniserregend. Wenn die Huthis den Angriff mit mehreren Raketen geflogen hätten, hätte eine durchkommen können. Obwohl die Attacke abgewehrt wurde, zeigte sie, dass selbst ein moderner Lenkwaffen-Zerstörer nicht unverwundbar ist. 

Die Schiffe der Arleigh-Burke-Klasse sind das Rückgrat der US-Marine. Das erste Schiff wurde 1991 in Dienst gestellt, derzeit sind 73 im Einsatz. Die neueren Zerstörer der Zumwalt-Klasse erwiesen sich als teurer Flop. Von dem Nachfolger "Future Surface Combatant", der ab 2030 gebaut werden soll, existieren nur Studien. Derzeit wird die Arleigh-Burke-Klasse von den chinesischen Zerstörern vom Typ 55 herausgefordert. Wegen ihrer Größe – 180 Meter und 13.000 Tonnen Verdrängung bei Typ 55 gegenüber 155 Metern und 9700 Tonnen Verdrängung der Arleigh-Burke-Klasse – führen die USA die chinesischen Kampfschiffe als Kreuzer.

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