Das Testprogramm für die Computerbrille Google Glass steht vor der nächsten Ausweitung. Der Internet-Konzern schaltete am Mittwoch eine offene Warteliste frei. In einer ersten Runde hatten rund 10.000 Nutzer Google Glass zur Probe erhalten. Dann wurde jedem von ihnen erlaubt, bis zu drei weitere Leute einzuladen. Auch stern.de hatte Gelegenheit, die Brille zu testen. Mit einem offiziellen Marktstart wird bisher nicht vor dem kommenden Jahr gerechnet.
Die Warteliste ist laut Google nur für Einwohner der USA gedacht. Allerdings kann man in dem Online-Formular auch andere Länder aussuchen, was auf eine geplante internationale Ausweitung des Programms hinweisen dürfte. Google hatte die ersten "Glass Explorer" genannten Testnutzer aus einer Vielzahl von Interessenten ausgesucht, sie mussten 1500 Dollar für das Gerät bezahlen.
Google will in diesem Jahr eine neue Version der Datenbrille verteilen. Sie soll mit der Zeit auch für Brillenträger geeignet sein, wenn entsprechende Linsen-Aufsätze verfügbar sind.
Verkaufsstart offen, Musikdienst an Bord
Zu einem möglichen Verkaufsstart von Google Glass machte das Unternehmen bisher keine Angaben. Verwaltungsratschef Eric Schmidt hatte im Frühjahr angedeutet, dass bis dahin mindestens ein Jahr vergehen dürfte. Auskunfstfreudiger ist das Unternehmen bei Produktdetails: So soll die künftige Datenbrille auch eine Musikfunktion erhalten. Über speziell gefertigte Stereo-Kopfhörer könne Musik unter anderem aus den Online-Diensten von Google gehört werden, teilte eine Sprecherin des Unternehmens am Dienstag (Ortszeit) mit.
Der Konzern hatte die Datenbrille erstmals im April 2012 in einem Video vorgestellt. Die Brille soll vor allem Smartphones überflüssig machen. Ziel ist, dass beispielsweise E-Mails, Straßenkarten oder Wetterinformationen in das Brillenglas eingeblendet werden. Über eingebaute Mikrofone sollen Nutzer die Datenbrille mit Sprachbefehlen steuern. Das soziale Netzwerk Facebook und der Kurzbotschaften-Dienst Twitter stellten bereits Miniprogramme für die Datenbrille vor.