WMF Vitalis: Dieser Topf kocht mit Bluetooth | STERN.de

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Ist man zu langsam, teilt das iPad einem mit, dass die Zutaten nicht gleichzeitig fertig werden. — Ist man zu langsam, teilt das iPad einem mit, dass die Zutaten nicht gleichzeitig fertig werden.

© Christoph Fröhlich

Auf den ersten Blick sieht der WMF Vitalis aus wie ein ganz normaler Dampfgarer. Wäre da nicht ein kleines Detail neben dem Griff an der Oberseite: der Cook Assist.

Das ist ein Temperaturmesser, der via Bluetooth mit dem Smartphone oder Tablet verbunden wird. "Dieses digitale Kochsystem gart Speisen ganz von selbst", verspricht WMF. Doch soviel sei vorab verraten: Ganz so einfach ist es leider nicht.

Geladen wird der Cook Assist mit dem mitgelieferten Adapter.

Die Einrichtung ist kinderleicht: In den Bluetooth-Einstellungen wird der Cook Assist ausgewählt, anschließend startet man die Anwendung (gibt es für Android und iOS). Dort wählt man die Zutaten aus, die meisten Gemüsesorten stehen zur Auswahl. Kurios: Einige Allerweltszutaten wie Paprika, Pilze oder Tomaten fehlen. Auch beim Fisch oder Fleisch ist die Auswahl relativ gering. Eigene Zutaten kann man nicht hinzufügen und bei mehr als fünf Zutaten ist Schluss. Beim Umfang sollte WMF in der App unbedingt nachbessern. Um bessere Gar-Ergebnisse zu erzielen, muss man in der App vor Kochbeginn festlegen, wie groß das gehackte Gemüse, die Fleischstückchen oder Fischfilets sind.

Zunächst füllt man die errechnete Menge Wasser in den Kochtopf, in unserem Fall sind es 0,6 Liter. Wir haben den Sud zusätzlich mit Gewürzen wie Pfeffer, Salz, Rosmarin und Knoblauch und den Gemüseresten aufgepeppt. Sobald das Wasser kocht, geht's los.

Ab jetzt kocht man im Autopilot: Gibt es etwas zu tun, schlägt das Handy oder Tablet Alarm, etwa wenn die Garzeit einer Zutat erreicht wird oder eine neue Zutat in den Topf gelegt werden muss. Die Zeiten sind dabei so kalkuliert, dass alle Zutaten zum gleichen Zeitpunkt gar sind - Kartoffeln und Hähnchenfleisch müssen also eher eingelegt werden als etwa Spinat. Das Thermometer an der Seite zeigt die Innentemperatur des Kochtopfs, in unserem Fall ist sie 10 bis 15 Grad zu niedrig. Wir drehen den Herd also etwas höher.

In unserem Test haben wir alle Gemüsesorten vor Kochbeginn geputzt und geschnitten, deshalb ging das Kochen leicht von der Hand. Schneidet man die Zutaten aber während des Kochvorgangs, kommt man ganz schön ins Schwitzen. In unserem ersten Kochtest brüllte uns das iPad an, dass die Karotten in den Dampfgarer müssen, als wir selbige noch schälten. Mit etwas Übung schafften wir selbst komplexe Gerichte in 20-30 Minuten. Während des Kochens entspannt Gitarre spielen, wie es die WMF-Werbung suggeriert, konnten wir trotz einiger Übung nicht.

Ist man zu langsam, teilt das iPad einem mit, dass die Zutaten nicht gleichzeitig fertig werden.

Das Handy sollte immer in der Nähe des Dampfgarers bleiben, sonst bricht die Bluetooth-Verbindung ab.

Dampfgegarte Gerichte haben den Vorteil, dass sie relativ schonend zubereitet werden, Geschmack, Farbe und Nährstoffe bleiben erhalten. Dennoch sind die Möglichkeiten begrenzt, ein Steak anbraten kann man mit dem Vitalis nicht.

Fünf Minuten später: das Essen ist fast fertig.

Mit einer lauten Melodie macht das iPad darauf aufmerksam, dass das Essen fertig ist und der Dampfgarer vom Herd genommen werden sollte.

Wer den Ton aus hat oder das Tablet bereits zur Seite gelegt hat, erkennt das Kochende am Cook Assist, der weiß-violett leuchtet.

Das Ergebnis überzeugt: Der Fisch ist trotz der längeren Garzeit auf den Punkt, das Gemüse knackig und bissfest - so soll es sein. Die Konsistenz aller Zutaten war in Ordnung. Zum Geschmack gibt es nur eins zu sagen: Lecker!

Der Dampfgarer ist leicht abwaschbar und wertig verarbeitet. Insgesamt passen in den Topf 6,5 Liter, damit ist er für Portionen für drei bis vier Menschen geeignet.

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