Die gute alte Frikadelle zählt zur Kategorie der typischen deutschen Hausmannskost und erfreut sich hierzulande größter Beliebtheit. Ganze 50 Bezeichnungen der Hackfleischbällchen findet man allein im deutschsprachigen Raum – vom bayrischen "Fleischpflanzerl" über die Berliner "Bulette" bis hin zu exotischen Bezeichnungen wie "Bulli", "Prachtschinken" oder "Bäckerbraten". Begriffe wie "Frikadelle" oder "Bulette" geben einen Hinweis auf den Ursprung der deftigen Hackbällchen. Die Geschichte dieser beginnt im 17. Jahrhundert zur Zeit des großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg. Die sogenannte "Boulette" (französisch für Kügelchen) wurde von den damals aus Frankreich geflüchteten Hugenotten nach Berlin gebracht. Das Wort Frikadelle stammt ebenfalls aus dem Französischen und geht auf den Begriff "Casser" zurück, welcher übersetzt "zerbrechen" bedeutet und auf die Zubereitungsart der Frikadelle aus gehacktem Fleisch hinweist.
Frikadelle veganisiert
Das Gute an der Zubereitungsart: Sie lässt sich variabel gestalten und anpassen. Und so wird aus der fleischigen Frikadelle eine vegane Variante auf Basis von Kidneybohnen. Richtig gehört – die Hülsenfrucht eignet sich durch ihre weiche, mehlige Konsistenz und ihren dezenten Eigengeschmack hervorragend dazu, in jeglicher Form verarbeitet zu werden. Zudem ist die nierenförmige Bohne super gesund: Sie ist nicht nur reich an Ballaststoffen, Eiweiß und Kohlenhydraten, sondern liefert zudem zahlreiche Mineralstoffe wie Kalium und Magnesium sowie Vitamine wie Vitamin B1 und B6. Zudem enthält sie Eisen, Biotin und Folsäure. Vermengt mit Haferflocken, Dinkelvollkornmehl und reichlich Gewürzen entstehen so schmackhafte, nährstoffreiche Frikadellen auf pflanzlicher Basis.
Facettenreicher Genuss
So vielseitig der Name der Frikadelle ist, so verschieden sind auch die Kombinationsmöglichkeiten dieser. Ob ganz klassisch mit Kartoffelpüree und Bohnen, italienisch angehaucht mit Pasta und Tomatensauce oder in flacher Form als fleischfreie Alternative auf einem Burger – die Möglichkeiten sind schier endlos. Besonders gut schmecken die veganen Frikadellen auch kalt und sind somit bestens zum Mitnehmen geeignet. Wer ein bisschen Abwechslung braucht, variiert die Gewürze. Ein wenig Knoblauch, Curry, Zimt oder Majoran bringen Abwechslung in die fleischfreie Küche und machen die Zubereitung der würzigen Frikadellen fast schon abenteuerlich. Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf – guten Appetit.
Rezept für fünf selbstgemachte vegane Frikadellen auf Basis von Kidneybohnen
Zutaten
- 1 Dose Kidneybohnen (Abtropfgewicht: circa 255 Gramm)
- 4 Esslöffel Haferflocken
- 1 Esslöffel Dinkelvollkornmehl
- 1 Teelöffel Tomatenmark
- 1 Teelöffel Senf
- 1 weiße Zwiebel
- 1 Prise Salz
- ½ Teelöffel Pfeffer
- 1 Teelöffel Paprikapulver, edelsüß
- ½ Teelöffel gemahlener Kreuzkümmel
- 1 Esslöffel Petersilie getrocknet
- 3 Esslöffel Olivenöl
Zubereitung
- Die Kidneybohnen in einem Sieb abtropfen lassen.
- Die abgetropften Kidneybohnen mit einer Gabel ordentlich zerdrücken. Zusammen mit den Haferflocken, dem Dinkelvollkornmehl, dem Tomatenmark und dem Senf zu einer homogenen Masse vermengen.
- Die Zwiebel schälen, in kleine Würfel schneiden und hinzugeben. Erneut vermengen.
- Mit Salz, Pfeffer, Paprikapulver und Kreuzkümmel würzen und alles gut durchkneten.
- Aus der Masse fünf Frikadellen formen.
- Olivenöl in einer großen Pfanne erhitzen. Die Bratlinge in das heiße Öl geben und von beiden Seiten circa zwei bis drei Minuten anbraten, bis sie außen kross sind.
- Sofort servieren oder weiterverarbeiten.