Am Montag gab es bei "Bares für Rares" einen kleinen Eklat: Horst Lichter verweigerte die Händlerkarte, weil sich eine vermeintlich alte Truhe als Fälschung erwies. Einen Tag später bringt Hans Kalupa eine ähnlich alte Kiste mit in die Trödelshow. Der 71 Jahre alte Zeitungsfahrer aus Berlin hat sie einst für 100 Euro auf einem Flohmarkt in Dresden erstanden, sie passt aber nicht mehr in sein Wohnzimmer.
"Das ganze erscheint mir mindestens 200 Jahre alt", sagt Horst Lichter wie schon am Vortag. Doch diesmal gibt ihm der Experte Recht: "Das ist eine echte Antiquität", sagt Sven Deutschmanek, der die Entstehung um das Jahr 1780 datiert. Bei der Kiste handelt es sich um eine Reiseapotheke. Darin befinden sich mundgeblasene Flaschen, in denen sich früher die Medikamente befanden, auch als "Gewürzweine" bezeichnet.
"Bares für Rares": Verkäufer hofft auf Geldregen
Seinen Wunschpreis beziffert Kalupa mit 1000 bis 1200 Euro. Da geht Deutschmanek im Prinzip mit, er korrigiert die Spanne allerdings auf 800 bis 1200 Euro. "Wow", entfährt es Horst Lichter. Mit so viel Geld hat der Moderator wohl nicht gerechnet.
"Ich hoffe, dass die Händler mir gleich die Scheine über die Haare regnen lassen", sagt der Verkäufer vor Beginn der Auktion. Und tatsächlich zeigen die Anwesenden ein reges Interesse an der alten Kiste: Steve Mandel startet mit 200 Euro, doch schnell steigt der Preis auf über 1000 Euro. Das Höchstgebot kommt schließlich von Daniel Meyer, der 1100 Euro bietet.
Das sind die Händler bei "Bares für Rares" – Wetten, dass Sie nicht alle kennen?

Was wäre "Bares für Rares" ohne seine 80 Euro: Das ist das Lieblingsstartgebot von Walter Lehnertz, der von allen nur "Waldi" genannt wird. Der gelernte Pferdewirt stammt aus Prüm in der Eifel und betreibt dort einen Antiquitätenhandel. Seine lockeren Sprüche wie "Ich fang dann mal mit 80 Euro an" (selbst wenn das Objekt erkennbar ein Vielfaches wert ist) oder "Engelschen" (so nennt er viele Verkäuferinnen) oder "Prügel" (seine Bezeichnung für Kunstobjekte) machen ihn zum Publikumsliebling. Ein Bieterduell mit Lehnertz kann teuer werden: Er mag ausgefallene Objekte wie alte Spielautomaten oder Militaria und bezahlt dafür gern auch deutlich mehr als den Schätzpreis. So bot er für einen alten Kicker 1750 Euro, obwohl die Expertise nur bei 600 Euro lag.
Damit ist Hans Kalupa mehr als zufrieden: Hinterher zeigt sich der Berliner mit einer ungewöhnlichen Kopfbedeckung vor der Kamera: "Ich habe gesagt, wenn ich das verkaufe, lasse ich Geldscheine über meinen Kopf regnen."
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