"Es kann durchaus sein, dass dieser alte Blechbahnhof dazu beigetragen hat, die Prägephase in meiner Kindheit auf Eisenbahnen zu lenken", sagt Ann-Katrin Lienau aus Elmshorn vor ihrem Besuch bei "Bares für Rares". Tatsächlich hat die 38-Jährige ihr einstiges Hobby zum Beruf gemacht: Sie ist Lokführerin.
Als Horst Lichter von ihrem Beruf erfährt, kann er es kaum glauben: "Neiiiiin", entfährt es dem Moderator. "Das finde ich ja wieder rattenscharf!" Das Spielzeug bekam sie als Kind von ihrem Vater geschenkt.
"Bares für Rares": Horst Lichter ist begeistert
Wie Detlev Kümmel erklärt, stammt der Bahnhof von der Firma Märklin. Das Modell wurde erstmals 1896 gebaut und bis 1914 weitergeführt. Somit müsse das hier vorliegende Exemplar um 1900 hergestellt worden sein. "Ich könnte mir vorstellen, dass dieser Bahnhof, wenn er komplett wäre und in einem fast neuen Zustand, ein Vermögen wert ist", spekuliert Lichter. "Jetzt haben wir hier aber einen verlassenen", ein Lost Place, sagt der Moderator weiter und fragt die Verkäuferin nach ihrem Wunschpreis. 1000 Euro hätte Lienau gerne für das alte Spielzeug. Da geht Kümmel sogar mit: Er setzt den Preis mit 800 bis 1000 Euro an.
Die Händler finden den alten Bahnhof ebenfalls sehr interessant. Wolfgang Pauritsch startet die Versteigerung mit 100 Euro, doch mehrere seiner Kollegen bieten mit, sodass der Preis schnell ansteigt. Bei 960 Euro scheint das Rennen gelaufen zu sein, so viel ist Leo Leo bereit zu zahlen. Doch Ann-Katrin Lienau möchte ihren Wunschpreis erzielen und fordert 1000 Euro. Darauf lässt sich Leo ein - so kommt der Deal zustande.
Das sind die Händler bei "Bares für Rares" – Wetten, dass Sie nicht alle kennen?

Was wäre "Bares für Rares" ohne seine 80 Euro: Das ist das Lieblingsstartgebot von Walter Lehnertz, der von allen nur "Waldi" genannt wird. Der gelernte Pferdewirt stammt aus Prüm in der Eifel und betreibt dort einen Antiquitätenhandel. Seine lockeren Sprüche wie "Ich fang dann mal mit 80 Euro an" (selbst wenn das Objekt erkennbar ein Vielfaches wert ist) oder "Engelschen" (so nennt er viele Verkäuferinnen) oder "Prügel" (seine Bezeichnung für Kunstobjekte) machen ihn zum Publikumsliebling. Ein Bieterduell mit Lehnertz kann teuer werden: Er mag ausgefallene Objekte wie alte Spielautomaten oder Militaria und bezahlt dafür gern auch deutlich mehr als den Schätzpreis. So bot er für einen alten Kicker 1750 Euro, obwohl die Expertise nur bei 600 Euro lag.
Lisa Nüdling kann sich hinterher einen Spruch in Richtung des neuen Besitzers nicht verkneifen: "Es gibt ein Kinderbuch, das heißt 'Lokführer Leo'." Das wolle sie das nächste Mal mitbringen.
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