"Time": Einflussreichste Personen Kardashian und Swift haben auf dieser Liste nichts zu suchen

  • von Frank Siering
Alljährlich wählt das "Time"-Magazin die 100 einflussreichsten Personen. Dieses Jahr ist neben Politikern wie Barack Obama und Angela Merkel auch eine Überraschung dabei: Kim Kardashian.

Leser lieben Listen. Das zumindest glauben viele Blattmacher und veröffentlichen immer wieder Auflistungen. Mal sind es die "Sexiest People", dann die "größten Entertainer" oder die "besten Körper". Meist werden sie nicht so richtig ernst genommen, sind spielerischer Zeitvertreib und gehören zur Klickkultur der jungen Generation genauso dazu wie das schnelle Selfie auf Instagram.

Doch eine Liste wird eigentlich nach wie vor noch relativ ernst genommen: Die "100 Most Influential People", die das "Time"-Magazin alljährlich veröffentlicht. Doch die aktuelle Liste hat zumindest bei einigen Kritikern in diesem Jahr ein Stirnrunzeln ausgelöst.

Ruf eines "halbstarken Durchschnitts-Rappers"

Neben erwarteten Namen wie Apple-Chef Tim Cook, Disneys Bob Iger oder Politikern wie Angela Merkel und Wladimir Putin tauchen in der Kategorie "Titanen" nämlich auch Leute wie Kanye West, Kim Kardashian oder Taylor Swift auf.

Tesla-Erfinder und SpaceX-Boss Elon Musk schreibt dazu im "Time"-Magazin: "Kanye West ist wohl die erste Person, die sagen würde, das er auf diese Liste gehört. Der Typ ist nicht schüchtern, und das sollte er auch nicht", so Musk. Seine "Durchsetzungsfähigkeit" und dieser "unbändige Glaube an sich selbst" hätten ihn auf diese Liste katapultiert. West, dem gerade gestern am Flughafen von Los Angeles eine erneute Anklage von einem Gerichtsdiener überreicht wurde und der auch sonst eher den Ruf eine halbstarken Durchschnitts-Rappers mit einem unglaublich losen Mundwerk genießt, habe nach Meinung von Musk "keine Angst davor, vorverurteilt zu werden".

Privatporno als Karrierestart

US-Moderatorin Martha Stewart kommentierte eine andere Listen-Überraschung: Kim Kardashian. Stewart schreibt: "Kim und ihre Geschwister, angeführt von einer niemals müde werdenden Matriarchin (Kris Jenner, d. Red.) hat fast im Alleingang die reine Definition von Familie expandiert." – Trotz ihrer konstanten "Eigenwerbung" und "flamboyanten Art" komme Kardashian als eine "zu bewundernde Schwester daher in einem Klan, in dem sie scheinbar alle lieben", so Stewart. Kein Wort darüber, dass die Karriere von Kim Kardashian mit einem verwackelten Privatporno anfing.

Time-Chefin Nancy Gibbs verteidigt ihre Auswahl in diesem Jahr mit dem Statement: "Jedes Jahr hoffen wir Leute vorzustellen, die man vielleicht zuvor noch nicht gesehen hat. Menschen, über die man mehr wissen möchte." Das mag im Falle von Amy Schumer, Cook, Oprah Winfrey, Ruth Bader Ginsburg oder Papst Franziskus (alle sind ebenfalls auf der neuen Liste zu finden) vielleicht zutreffen. Dennoch bleibt es schwer vorstellbar, was ein Reality-Star wie Kim Kardashian, der häufiger blankgezogen hat als David Hasselhoff am Strand von Malibu, noch zu verbergen hätte.

Und so munkelt die Internet-Gemeinde selbstredend, dass auch ein Dino wie das "Time Magazin" bei der Zusammenstellung der Liste der einflussreichsten Persönlichkeiten der Gegenwart in diesem Jahr zumindest mit einem Auge auf die Twitter-Fans von Stars wie Kardashian oder Swift geschaut haben mag. Denn eines steht fest: Kim Kardashian hat mit 30 Millionen Twitter-Anhängern wohl zigfach mehr Fans als "Time"-Leser hat.

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