
Milan Kundera
Mit seinem Roman "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins" erlangte Kundera 1984 Weltruhm. Hollywood verfilmte die tragische Liebes- und Exilantengeschichte zwischen der Kellnerin Teresa und dem Arzt Tomas mit Juliette Binoche und Daniel Day-Lewis in den Hauptrollen. Kundera wurde am 1. April 1929 im mährischen Brünn (Brno) geboren. Sein Vater war Rektor einer Musikhochschule, seine Mutter Lehrerin. Sein Cousin Ludvik war ein surrealistischer Schriftsteller. Er schrieb Gedichte auf Stalin. Seinen ersten großen Prosa-Erfolg feierte er mit losen Erzählungen über die "lächerliche Liebe". Sie zeigten ungleiche Liebespaare in grotesken Situationen. Mit dem Stalinismus setzte sich Kundera in seinem Roman "Der Scherz" auseinander. Später wurde er zu einem prominenten Vertreter der sozialistischen Demokratiebewegung "Prager Frühling". 1975 zog er mit seiner Frau, der Fernsehansagerin Vera, nach Frankreich, 1979 wurde ihm die tschechoslowakische Staatsbürgerschaft entzogen. Genau 40 Jahre später wurde Kundera wieder Bürger Tschechiens. Die Initiative dafür ging auf den früheren frankophilen Regierungschef Andrej Babis zurück, der den Autor in Paris besucht hatte. Milan Kundera starb im Alter von 94 Jahren am 11. Juli in Paris.
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