Fall Alessio Dreijährigen totgeprügelt - Stiefvater muss mehr als sechs Jahre in Haft

Im Januar starb der kleine Alessio nach heftigen Schlägen. Der Fall sorgte auch für Wirbel, weil das Jugendamt ihn nicht genug geschützt haben soll. Nun hat ein Gericht den Stiefvater des Dreijährigen verurteilt.

Nach dem qualvollen Tod des dreijährigen Alessio im Schwarzwald ist der Stiefvater des Jungen zu sechs Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt worden. Das Landgericht Freiburg sprach den Landwirt wegen Körperverletzung mit Todesfolge und Misshandlung schuldig.

Der 33 -Jährige hatte zum Prozessauftakt Mitte September zugegeben, Alessio geschlagen zu haben. Der Dreijährige war verletzt worden und kurze Zeit später an den Folgen der heftigen Schläge gestorben. Die Tat hatte sich Mitte Januar auf dem Bauernhof der Familie in Lenzkirch bei Freiburg ereignet.

Der Staatsanwalt hatte in seinem Plädoyer acht Jahre und drei Monate Gefängnis gefordert. Die Verteidigerin hatte sich für vier Jahre Haft ausgesprochen. Der Angeklagte hatte gesagt, er bereue die Tat. Er habe im Affekt und aus Überforderung gehandelt.

In der Kritik in dem Fall steht das zuständige Jugendamt. Es soll Warnungen ignoriert und Alessio nicht ausreichend geschützt haben. Bereits im Sommer 2013 hatte es Hinweise gegeben, dass Alessio körperlich misshandelt wird. Das Jugendamt entschied jedoch, den Jungen in der Familie zu lassen.

DPA
mad

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