Eine extreme Hitzewelle und großflächige Waldbrände machen den Menschen in den USA und Kanada weiterhin zu schaffen: Am Montag (Ortszeit) stand im Westen der USA und Kanadas mehr als eine Million Hektar Land in Flammen. Besonders betroffen sind nach Angaben der Behörden die US-Bundesstaaten Oregon, Kalifornien und Arizona sowie die kanadische Provinz British Columbia.

Extreme Hitze und wütende Waldbrände
In den vergangenen Tagen erreichten die extremen Temperaturen auch das Landesinnere der USA – bis an den Rand der Rocky Mountains. Am Montag (Ortszeit) wurden im Süden Kaliforniens Temperaturen von bis zu 47 Grad Celsius gemessen, für Gemeinden außerhalb der Stadt Los Angeles galt eine Hitzewarnung.
In dem US-Bundesstaat Kalifornien loderten riesige Feuer in der Nähe des Tahoe-Sees. Die extreme Hitze, zunehmende Winde, eine geringe Luftfeuchtigkeit und die dürre Vegetation begünstigten die Ausbreitung der Brände. Im Nachbarstaat Oregon verdreifachten sich die seit Freitag wütenden Brände auf eine Fläche von mehr als 150.000 Hektar. Das sogenannte Bootleg-Feuer bedroht nun auch die Stromversorgung Kaliforniens.
Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom hatte bereits Ende vergangener Woche wegen der Auswirkungen des Feuers auf die Energieversorgung und wegen der extremen Hitze den Notstand verhängt. Zuvor hatte er die Einwohner des bevölkerungsreichsten US-Bundesstaates zum Strom- und Wassersparen aufgerufen. Am Wochenende meldeten die Notaufnahmen im Westen der USA nach Angaben der "Washington Post" wieder einen Anstieg von hitzebedingten Erkrankungen und Todesfällen
Jenseits der Grenze meldeten die Behörden in der kanadischen Provinz British Columbia am Montag Temperaturen von 36 Grad Celsius, was weit über den saisonalen Normen liegt.
US-Klimabehörde: heißester Juni seit Beginn der Aufzeichnungen
Erst zu Monatsbeginn hatte eine Hitzewelle den Nordwesten der USA und das westliche Kanada mit Temperaturen bis knapp 50 Grad erfasst. Die Hitze hatte zu zahlreichen Todesfällen beigetragen. In der kanadischen Gemeinde Lytton rund 260 Kilometer nordöstlich von Vancouver waren 49,6 Grad gemessen worden – zuvor hatte der Rekord in Kanada bei 45 Grad gelegen. Wenige Tage danach war die Ortschaft in einem Flammeninferno fast vollständig zerstört worden.
Der vergangene Monat war nach Angaben der US-Klimabehörde NOAA mit einer Durchschnittstemperatur von 22,6 Grad Celsius der landesweit heißeste Juni seit Beginn entsprechender Aufzeichnungen vor 127 Jahren. Acht Bundesstaaten – darunter auch Kalifornien, Arizona, Nevada und Utah, die an diesem Wochenende wieder von der Hitzewelle betroffenen waren – erlebten demnach ebenfalls ihren heißesten Juni. Experten warnen vor häufiger auftretenden Hitzewellen durch den Klimawandel.