Die Nachrichten des Tages im stern-Ticker:
+++ 20.49 Uhr: Mehr als 70 Tote bei IS-Doppelanschlag im Südirak +++
Attentäter der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) haben bei einem Doppelanschlag im Süden des Irak mehr als 70 Menschen in den Tod gerissen. Ein Sprecher der Gesundheitsbehörde der Provinz bezifferte die Zahl der Toten am Donnerstagabend auf 74, zudem seien 93 Menschen verletzt worden. Die Anschläge richteten sich gegen ein Restaurant und einen Kontrollposten in der Stadt Nasirijah. Unter den Toten sind den Angaben zufolge auch sieben Iraner.Die Attentäter eröffneten laut einem Vertreter der Sicherheitskräfte zunächst das Feuer auf ein Restaurant an einer Autobahn am Rande von Nasirijah. Anschließend seien sie in einem Wagen zu einem Kontrollposten in der Nähe gefahren, wo sie sich in die Luft sprengten.
+++ 19.25 Uhr: Hamas-Kämpfer bei Tunnel-Einsturz im Gazastreifen getötet +++
Beim Einsturz eines unterirdischen Tunnels im Gazastreifen ist am Donnerstag ein Kämpfer der radikal-islamischen Palästinenserorganisation Hamas getötet worden. Der militärische Hamas-Arm bestätigte den Tod eines Mitglieds in einem Tunnel. Der Vorfall ereignete sich östlich der Stadt Gaza.
Die Hamas baut in Vorbereitung eines möglichen neuen Konflikts mit Israel ein unterirdisches Tunnelsystem wieder auf. Im 50-tägigen Gaza-Krieg im Sommer 2014 hatte Israels Armee Dutzende solcher "Terror-Tunnel" zerstört. In den drei Jahren seit dem Krieg sind nach Angaben von Nichtregierungsorganisationen in Gaza mehr als 20 Militante bei solchen Vorfällen getötet worden.
Israel baut gegenwärtig an der Grenze zu Gaza eine hochmoderne Sperranlage mit einer tiefen unterirdischen Betonmauer, um das Vordringen von Hamas-Angreifern auf sein Gebiet zu verhindern.
+++ 18.49 Uhr: "Curiosity"-Rover kletter auf einen Mars-Berg +++
Der Mars-Rover "Curiosity" erklimmt neue Höhen: 65 Meter - so viel wie etwa 20 Stockwerke eines Hauses - werde der Roboter in den kommenden Wochen erklimmen, um auf einen Bergrücken zu gelangen, teilte die US-Raumfahrtbehörde Nasa mit. Dafür werde "Curiosity" (Neugier) mehrere kürzere Fahrten unternehmen und insgesamt etwa 570 Meter zurücklegen. "Steile Klippen sind wunderbar, um die geografische Schichtenbildung zu zeigen, aber nicht so gut, um hochzufahren", sagte Nasa-Managerin Abigail Fraeman laut Mitteilung.
+++ 18.15 Uhr: Russland erwartet baldige Ausdehnung der Schutzzonen in Syrien +++
Bei den Syrien-Friedensgesprächen in Kasachstan hat sich die russische Delegation hinsichtlich der Ausweitung der Schutzzonen optimistisch gezeigt. Die Verhandlungsdelegationen stünden kurz vor der Unterzeichnung einer Vereinbarung über insgesamt vier "Deeskalationszonen", sagte der russische Delegationsleiter Alexander Lawrentjew in der kasachischen Hauptstadt Astana. Federführend bei den Gesprächen in Astana sind Russland, der Iran und die Türkei.
+++ 18.00 Uhr: Startenor Bocelli stürzt vom Pferd und verletzt sich +++
Startenor Andrea Bocelli ist nach italienischen Medienberichten in der Toskana vom Pferd gestürzt und hat sich verletzt. Der 58-Jährige sei ins Krankenhaus nach Pisa geflogen worden, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa. Wenige Stunden nach dem Unfall wandte sich Bocelli auf Facebook an die Fans: "Ich will euch beruhigen und euch sagen, dass es mir recht gut geht." Wenn es keine Komplikationen gebe, werde er das Krankenhaus möglicherweise noch Donnerstag verlassen können, schrieb Bocelli. "Es war nur ein einfacher Sturz vom Pferd."
+++ 17.44 Uhr: Air-Berlin-Entscheidung nach der Bundestagswahl +++
Die Zukunft der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin mit ihren mehr als 8000 Beschäftigten soll sich am Tag nach der Bundestagswahl entscheiden. "Der Plan ist, am 25. September die endgültige Entscheidung zu treffen", sagte Air-Berlin-Sprecher Ralf Kunkel. Zuvor hatte der "Tagesspiegel" berichtet, dass die Entscheidung vertagt werde. Air-Berlin-Chef Thomas Winkelmann hatte noch am Donnerstag in einem Brief an die Piloten betont: "Wir streben Lösungen im Gläubigerausschuss am 21. September an." Bis Freitag will die Airline Kaufangebote entgegen nehmen.
+++ 17.22 Uhr: Bewährungsstrafe für G20-Flaschenwerfer +++
In einem weiteren Prozess um die Krawalle beim G20-Gipfel hat das Hamburger Amtsgericht einen 29-jährigen Schweizer zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt. Der Angeklagte hatte nach eigenem Geständnis zwei Glasflaschen auf Polizisten geworfen, die Beamten aber verfehlt. Das Gericht verurteilte ihn daher einem Sprecher zufolge wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte.
Die Aussetzung der Strafe zur Bewährung begründete das Gericht demnach unter anderem mit dem Geständnis des Angeklagten und dem Umstand, dass er sich reuig gezeigt habe. Auch habe der 29-Jährige keine Vorstrafen. Zudem habe er Eindruck vermittelt, dass ihn die Untersuchungshaft "erheblich beeindruckt" habe.

+++ 16.54 Uhr: Feuertote von München: Polizei nimmt Verdächtigen fest +++
Drei Tage nach dem Fund einer verkohlten Frauenleiche an einem See nahe München haben Ermittler den 32 Jahre alten Lebensgefährten des Opfers festgenommen. Er stehe unter dringendem Verdacht, die 35-Jährige ermordet zu haben, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München. Am Nachmittag erging ein Haftbefehl gegen den Mann, der nun im Gefängnis Stadelheim in Untersuchungshaft sitzt. Die Ermittler gehen davon aus, dass der 32-Jährige die Frau in der Nacht von zum Samstag in der gemeinsamen Wohnung umgebracht hat. Am Montag fand ein Gärtner ihre Leiche auf einer Grünfläche am Feringasee in Unterföhring. Der Leichnam war angezündet worden, die Experten der Spurensicherung fanden Hinweise auf Brandbeschleuniger.
+++ 16.11 Uhr: IS bekennt sich zu Doppelanschlag im Irak +++
Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat sich zu dem Doppelanschlag mit mindestens 50 Toten im Südirak bekannt. Das IS-Propagandaorgan Amaq erklärte, mehrere Selbstmordattentäter hätten im Auftrag der IS-Miliz die Anschläge auf ein Restaurant und einen Kontrollposten bei der südirakischen Stadt Nassirijah verübt.
Laut den Behörden wurden bei den Anschlägen rund 90 Menschen verletzt. Mehrere der Verletzten schwebten noch in Lebensgefahr, weshalb ein weiterer Anstieg der Opferzahl befürchtet wurde.
+++ 15.49 Uhr: Nordkoreaner dürfen nicht mehr in der EU arbeiten +++
Die Europäische Union verschärft wegen der Atomkrise ihre Sanktionen gegen Nordkorea entsprechend den Vorgaben der Vereinten Nationen. So sollen Nordkoreaner in der EU künftig keine Arbeitserlaubnis mehr bekommen, wie der Rat als Vertretung der EU-Länder am Donnerstag in Brüssel mitteilte. Auch werde ein absolutes Verbot sämtlicher Ausfuhren von Kohle, Eisen, Eisenerz, Meeresfrüchten, Blei und Bleierz verhängt.
+++ 15.42 Uhr: Rohrreiniger-Täter von Aachen kommt in Psychiatrie +++
Ein geständiger Mann, der an Grillhütten und auf einem Spielplatz in Aachen giftigen Rohrreiniger ausgelegt haben soll, ist offenbar vermindert schuldfähig. Das Aachener Amtsgericht ordnete die Unterbringung des 53-Jährigen in der Psychiatrie an, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Dem mutmaßlichen Täter werden fünffacher Mordversuch, gefährliche Körperverletzung in drei Fällen und in zwei Fällen versuchte gefährliche Körperverletzung vorgeworfen.
Drei Kinder hatten sich durch die Taten Verletzungen zugezogen. Der Mann wurde am Mittwoch in Aachen festgenommen. Zuvor hatten die Ermittler Fotos des mutmaßlichen Täters veröffentlicht, die eine Überwachungskamera aufgenommen hatte. Als Motiv für die Taten gab er laut Staatsanwaltschaft an, er habe sich durch Kinderlärm belästigt und von einer Vielzahl von Menschen verfolgt gefühlt.
+++ 15.42 Uhr: Razzia bei mutmaßlichem "Reichsbürger" +++
In Berlin und Brandenburg ist die Polizei gegen einen mutmaßlichen "Reichsbürger" sowie drei weitere Männer wegen illegalen Waffenhandels vorgegangen. Die Beamten durchsuchten ein Geschäft in Berlin-Schöneberg sowie vier Wohnungen in Berlin und Wandlitz, wie die Berliner Polizei am Donnerstag mitteilte. An den Durchsuchungen waren Spezialeinsatzkräfte beteiligt, es wurden mehrere scharfe Waffen sowie tausende Schuss Munition beschlagnahmt. Insgesamt wurden vier Männer im Alter von 36 bis 73 vorübergehend festgenommen - unter ihnen ein 53-Jähriger, der der so genannten Reichsbürgerszene zugeordnet wird. Den Beschuldigten werden Verstöße gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz vorgeworfen. Die Männer wurden vorerst wieder auf freien Fuß gesetzt.
+++ 15.36 Uhr: Flughafen Köln/Bonn: Maschine nach Drohanruf geräumt +++
Nach einem Drohanruf hat die Polizei ein Passagierflugzeug am Flughafen Köln/Bonn unmittelbar vor dem Start geräumt. Die Maschine der türkischen Fluggesellschaft Turkish Airlines sei am Vormittag bereits auf dem Rollfeld gewesen und dann in die Sicherungsposition zurückgebracht worden, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Die 111 Passagiere, die eigentlich nach Istanbul fliegen wollten, seien mit Bussen zurück zum Terminal gefahren worden. Die Polizei durchsuchte das Flugzeug mit Sprengstoffspürhunden. Am frühen Nachmittag gab die Polizei Entwarnung.
+++ 15.18 Uhr: Landeschef von Lucke-Partei stirbt bei Flugzeugabsturz +++
Beim Absturz seines Kleinflugzeugs ist der Landesvorsitzende der Partei der Liberal-Konservativen Reformer (LKR) in Niedersachsen, Peter Drewes, getötet worden. Der 64-Jährige sei am Dienstagabend verunglückt, teilte die Partei um ihren Mitbegründer Bernd Lucke, ehemals Chef der Alternative für Deutschland, mit. Drewes, ein Pilot und Unternehmer, war LKR-Spitzenkandidat für die Landtagswahl in Niedersachsen am 15. Oktober. Laut Medienberichten kam Drewes in der Schweiz ums Leben. Dort war am Dienstagabend in Braunwald im nördlichen Kanton Glaurus eine einmotorige Maschine aus Baden-Württemberg mit zwei Insassen abgestürzt. Der 64-jährige Pilot und ein 76-Jähriger starben.
+++ 15.00 Uhr: Behörden: 37 Menschen bei Doppelanschlag im Südirak getötet +++
Bei einem Doppelanschlag sind im Süden des Irak nach Angaben der Behörden mindestens 37 Menschen getötet worden. Unter den Todesopfern seien auch mehrere Iraner, sagte der Leiter der örtlichen Gesundheitsbehörden, Dschassem al-Chalidi der Nachrichtenagentur AFP. Die beiden Anschläge, bei denen es auch fast 90 Verletzte gab, seien in der Nähe der Stadt Nassirijah verübt worden.
+++ 14.55 Uhr: 19 Menschen durch Giftgas in Berliner Schulungszentrum verletzt +++
Durch giftige Gase sind in einem Berliner Schulungszentrum am Mittwoch mindestens 19 Menschen verletzt worden. Vier Menschen seien in ein Krankenhaus gebracht worden, sagte ein Sprecher der Berliner Feuerwehr. "Zwei Personen waren kurzzeitig bewusstlos." Die Verletzten litten demnach unter Atemwegsreizungen. "Wir haben insgesamt 200 Personen evakuiert, die gucken wir uns alle an", sagte der Sprecher. Weitere Krankenhauseinweisungen seien möglich.
Bei den giftigen Dämpfen handelte es sich mutmaßlich um Schwefeldioxid. Das Gas soll bei Reinigungsarbeiten an einem Abwasserrohr entstanden sein. Die genaue Ursache war unklar. Die Feuerwehr rückte mit 70 Einsatzkräften aus, darunter Spezialkräfte für Giftgasfälle.
+++ 14.54 Uhr: 37 Menschen bei Doppelanschlag im Südirak getötet +++
Mehr dazu in Kürze im stern-Ticker.
+++ 14.43 Uhr: Poroschenko strebt Beitritt zum Schengenraum und zur EU-Zollunion an +++
Die Ukraine strebt vor einer möglichen EU-Mitgliedschaft eine schrittweise Vertiefung der Zusammenarbeit mit der Europäischen Union an. "Ich glaube, dass wir dem Schengen-Abkommen beitreten können", sagte Präsident Petro Poroschenko in Kiew bei einem Treffen mit Wirtschaftsvertretern. Ebenso sollen Beitritte zur Europäischen Zollunion, der Energieunion und dem einheitlichen europäischen Luftraum erfolgen. "Diese Schritte sollen kommen, bevor für uns die Mitgliedschaft in EU und Nato möglich wird", sagte er.
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hatte im März einen Beitritt der Ex-Sowjetrepublik für die nächsten 20 bis 25 Jahre ausgeschlossen. Ukrainische Regierungstruppen liegen im östlichen Kohlerevier Donbass mit prorussischen Separatisten im Krieg.
+++ 14.30 Uhr: Unfall-Prozess gegen FDP-Politiker Alvaro eingestellt +++
Der Prozess gegen den FDP-Politiker Alexander Alvaro wegen eines tödlichen Verkehrsunfalls ist eingestellt worden. Als Auflage müsse Alvaro 10.000 Euro an die Eltern des toten 21-Jährigen und 5000 Euro an einen Verletzten zahlen, sagte ein Sprecher des Landgerichts Köln. Zuvor hatten Medien darüber berichtet.
Der in Bonn geborene Alvaro war wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Die Staatsanwaltschaft warf dem ehemaligen Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments vor, am 22. Februar 2013 auf der Autobahn 1 in ein bereits verunglücktes Auto gerast zu sein. Dessen Fahrer starb, seine beiden Mitfahrer wurden - wie auch Alvaro - schwer verletzt. Der Mitfahrer, der die 5000 Euro bekommt, trat als Nebenkläger in dem Verfahren auf.
+++ 13.56 Uhr: Polizei nimmt nach Bluttat von Detmold gesuchten Verdächtigen in Hamburg fest +++
Nach dem Tötungsdelikt an einer 24-jährigen Frau und ihrem sechsjährigen Sohn in Detmold hat die Polizei den Tatverdächtigen nach mehrtägiger Flucht in Hamburg festgenommen. Nach Hinweisen auf den Aufenthaltsort des einschlägig vorbestraften 53-Jährigen spürten Personen- und Zielfahnder den Gesuchten am Mittag in der Hansestadt auf, wie die Ermittler in Bielefeld mitteilten. Gegen den Mann sei Haftbefehl wegen Mordes und Totschlags erlassen worden. Er soll die junge Frau und das Kind in einem Mehrfamilienhaus in Detmold erstochen haben, in dem die Opfer und auch er selbst wohnten. Die beiden Leichen wurden am Montag in der Wohnung des Verdächtigen gefunden.
Erste Ermittlungen der 16-köpfigen Mordkommission ergaben, dass der 53-Jährige bereits 2005 wegen Mordversuchs zu acht Jahren Haft verurteilt worden war. In beiden Fällen hatte der mutmaßliche Täter laut Polizei "im sozialen Nahbereich einen längeren Kontakt zu Frauen" aufgebaut. Nach seiner Haftentlassung wurden demnach zunächst keine weiteren Straftaten des Manns bekannt.
+++ 13.55 Uhr: Meereis am Nordpol schmilzt weiter stark ab +++
Das Meereis rund um den Nordpol ist im September auf eine Größe von rund 4,7 Millionen Quadratkilometern erneut stark abgeschmolzen. Der Rückgang liege im Mittel der vergangenen zehn Jahre, die Fläche sei aber weiterhin deutlich kleiner als in den Jahren 1979 bis 2006, erklärten Wissenschaftler des Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) in Bremerhaven. Die durchschnittliche arktische Eisfläche betrug bis zum Jahr 2000 rund 7,5 Millionen Quadratkilometer.
Der neuerliche massive Eisverlust ist den Forschern zufolge zwar kein neues Rekordminimum, folgt aber offenbar einem Trend. Die jeweils im September gemessene Meereisfläche sei "in den vergangenen elf Jahren geringer gewesen als in allen Jahren davor", sagt der Meereisphysiker Marcel Nicolaus vom AWI. Wegen der Schmelze war die Nordostpassage entlang der russischen Küste für Schiffe ohne Unterstützung von Eisbrechern befahrbar. Klimaforscher warnten davor, dass der Eisrückgang den Wärmeaustausch zwischen Ozean und Atmosphäre beschleunige und großräumige Windfelder beeinflusse. Dies könne zu mehr extrem kalten oder schneereichen Wintern in Europa führen.
+++ 13.52 Uhr: Geld für Wählerstimmen? FDP-Kandidat bricht umstrittene Aktion ab +++
Ein FDP-Kandidat hat in Sachsen-Anhalt auf einem Wahlwerbeflyer jungen Wählern Geld versprochen - und dafür so viel Kritik erhalten, dass er die Aktion rasch wieder abbrach. Das sogenannte Zukunftsticket sei gestern an rund 150 Haushalte verteilt worden, sagte Jörg Schnurre der Deutschen Presse-Agentur. Auf der Karte heißt es: "Wenn ich in den Bundestag gewählt werde, dann bekommst DU mit dieser Karte 2 Euro von mir geschenkt. Einfach so." Einen weiteren Euro versprach Schnurre für jeden, der ein Foto von sich und dem Zukunftsticket auf Facebook oder Instagram postet. Schnurre tritt als Direktkandidat im Wahlkreis Dessau-Wittenberg an.
Auf seiner Facebookseite erntete der Kandidat einen Sturm der Entrüstung. Viele Nutzer hielten die Aktion für einen Versuch der Wählerbestechung. Schnurre, laut FDP-Webseite "Hauptmann d. R., Diplom-Sozialwissenschaftler, Referent des Oberbürgermeisters, Kneipenbesitzer, Unternehmensgründer", sagte, die Aktion werde beendet. Er habe die rechtliche Situation nicht genau genug geprüft. Die Aktion überschreite rechtliche Grenzen und greife in die Unabhängigkeit des Wählers ein. Schnurre will ein Entschuldigungsschreiben verschicken.
+++ 13.37 Uhr: Neuer Befangenheitsantrag bringt NSU-Prozess ins Stocken +++
Ein neuer Befangenheitsantrag verzögert die mit Spannung erwarteten Plädoyers der Nebenkläger im Münchner NSU-Prozess. Die Verteidiger des mutmaßlichen Terrorhelfers André E. stellten außerhalb der Hauptverhandlung ein entsprechendes Ablehnungsgesuch, wie ein Justizbeamter mitteilte. Der Prozesstag wurde deshalb abgesagt, weil zunächst ein anderer Senat über den Befangenheitsantrag entscheiden muss. Auch der für Dienstag geplante Verhandlungstag entfällt. Der Prozess soll nun erst am Mittwoch kommender Woche fortgesetzt werden.
+++ 13.40 Uhr: Fifa startet Ticket-Verkauf für Fußball-WM 2018 +++
Neun Monate vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland hat der Ticket-Vorverkauf begonnen. Fans können seit heute in einem mehrstufigen Verfahren Anträge für den Kauf von einem oder mehreren Tickets stellen, wie der Weltverband Fifa mitteilte. Die Karten kosten zwischen 105 US-Dollar (knapp 90 Euro) und 1100 Dollar (920 Euro). Fans brauchen für den Kauf eine sogenannte Fan-ID, mit dem Russland vor allem die Sicherheit rund um das Turnier stärken will. Nur wer neben einem Ticket dieses Dokument vorzeigt, wird am Ende auch zum Spiel ins Stadion gelassen.
Die WM findet vom 14. Juni bis zum 15. Juli 2018 in Russland statt. Titelverteidiger Deutschland kann das WM-Direktticket im nächsten Quali-Spiel am 5. Oktober in Nordirland schon mit einem Unentschieden perfekt machen.
+++ 13.27 Uhr: Nach gewaltsamem Tod im Berliner Tiergarten - Festnahme in Polen +++
Nach dem gewaltsamen Tod einer Berlinerin im Tiergarten ist ein Verdächtiger in Polen festgenommen worden. "Die polnischen Behörden haben bei der Festnahme entscheidend mitgewirkt", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft der Deutschen Presse-Agentur. Mehr Details wollte die Behörde zunächst nicht nennen. Die Leiche der 60-Jährigen hatten Passanten am vergangenen Freitag in der Nähe des Zoos in einem Gebüsch entdeckt. Der Fall hatte viel Aufsehen erregt. Die Frau war in der vorigen Woche mit Freundinnen in einem beliebten Lokal im Tiergarten gewesen und von dort allein zu Fuß aufgebrochen. Zu Hause kam sie nicht an. Die Polizei gab eine Vermisstenmeldung heraus. Eine Obduktion ergab, dass die Frau Opfer einer Gewalttat wurde. Ein Sexualdelikt konnte laut der Staatsanwaltschaft ausgeschlossen werden.
+++ 12.41 Uhr: Türkisches Passagierflugzeug in Köln/Bonn nach Drohanruf geräumt +++
Nach einem Drohanruf hat die Polizei ein Passagierflugzeug am Flughafen Köln/Bonn unmittelbar vor dem Start geräumt. Die Maschine der türkischen Fluggesellschaft Turkish Airlines sei am Vormittag bereits auf dem Rollfeld gewesen und dann in die Sicherungsposition zurückgebracht worden, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Die 111 Passagiere, die eigentlich nach Istanbul fliegen wollten, seien mit Bussen zurück zum Terminal gefahren worden. Die Polizei durchsuchte das Flugzeug mit Sprengstoffspürhunden.
+++ 12.39 Uhr: Trump widerspricht Demokraten: Kein "Deal" über Einwanderungsprogramm +++
US-Präsident Donald Trump hat der Darstellung der Demokraten widersprochen, wonach sich beide Seiten auf ein Schutzprogramm für junge Migranten (Daca) geeinigt hätten. "Es gab letzte Nacht keinen Deal über Daca", schrieb Trump auf Twitter. Um einen Konsens zu erreichen, müsse man sich zunächst auf einen "massiven Grenzschutz" einigen, fügte er hinzu. "Das wäre Gegenstand einer Abstimmung."
Die Demokraten hatten am Mittwochabend verkündet, sie hätten sich mit Trump darauf geeinigt, das sogenannte Daca-Programm rasch in einem Gesetz zu verankern. Das Programm hatte Hunderttausenden jungen Menschen, die als Kinder mit ihren Eltern illegal in die USA eingewandert waren, einen vorläufigen Schutzstatus gegeben. Es bewahrte sie vor der Ausweisung. Die jungen Menschen erhielten außerdem eine Arbeitserlaubnis. Trump hatte sich vor einer Woche dazu entschieden, das Programm zu beenden. Allerdings räumte er dafür eine Frist von sechs Monaten ein. Er forderte den Kongress auf, während dieser Zeit eine Neuregelung zu finden.
+++ 12.17 Uhr: Wirte heben Preise auf Oktoberfest kräftig an +++
Kurz vor dem Auftakt des Münchner Oktoberfests bestätigt eine volkswirtschaftliche Analyse das Gefühl vieler Besucher: Die alljährlichen Preissteigerungen auf der Wiesn liegen weit über der allgemeinen Teuerung. Wie der Chefvolkswirt der italienischen Bank Unicredit ermittelt hat, steigen die Preise auf dem Oktoberfest diesmal um 3,1 Prozent - deutlich über der Entwicklung der sonstigen Verbraucherpreise. Der Index wird gebildet aus den Preisen für zwei Maß Bier, ein halbes Hendl und eine Fahrkarte der Münchner Verkehrsgesellschaft. 2016 lag die Wiesen-Inflation noch höher bei 3,5 Prozent, wie die deutsche Unicredit-Tochter Hypovereinsbank mitteilte.
Im Gegensatz zu den üblichen Preissteigerungen sei ein anderer Trend jedoch zuletzt unterbrochen worden: Es wird weniger getrunken. Der Pro-Kopf Bierkonsum stieg laut Unicredit-Analyse über drei Jahrzehnte von 1985 bis 2016 kontinuierlich von rund 0,9 Litern auf einen Spitzenwert von 1,3 Litern. 2016 aber waren es durchschnittlich nur noch 1,18 Liter pro Mann beziehungsweise Frau. "Es wird interessant sein zu sehen, ob die deutlichen Preissteigerungen eventuell einen nachhaltigen Effekt auf den Bierabsatz auf dem Oktoberfest haben", sagte Strobl.
+++ 12.16 Uhr: Wahl-O-Mat zur Bundestagswahl schon zehn Millionen Mal genutzt +++
Der Wahl-O-Mat ist seit seiner Freischaltung im Internet vor gut zwei Wochen knapp zehn Millionen Mal genutzt worden.
Das hat die Bundeszentrale für Politische Bildung (BpB) mitgeteilt. Sie betreibt den Abstimmungsratgeber, der besonders junge Wähler für die Wahl mobilisieren und über politische Themen informieren soll. Nach Angaben der Bundeszentrale ist der Wahl-O-Mat seit 2002 bei Bundestags-, Europa- sowie Landtagswahlen im Einsatz und wurde seitdem über 60 Millionen Mal genutzt, davon allein mehr als 13,3 Millionen Mal vor der vergangenen Bundestagswahl.
+++ 11.47 Uhr: Rheintalbahn schon am 2. Oktober wieder frei +++
Die Rheintalstrecke der Bahn bei Baden-Baden soll schon am 2. Oktober wieder befahrbar sein - fünf Tage früher als bisher geplant. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Kreisen des Bahn-Konzerns in Berlin. Die für den gesamten europäischen Bahnverkehr wichtige Nord-Süd-Verbindung ist seit dem 12. August wegen einer Baupanne gesperrt.
+++ 11.43 Uhr: 53-Jähriger gibt Chemie-Attacken auf Spielplätze zu +++
Ein Mann aus Aachen hat nach Justizangaben zugegeben, ätzenden Rohrreiniger auf Spielplätze und Grillhütten gestreut zu haben. Drei Kinder waren dadurch leicht verletzt worden. Die Ermittler waren dem 53-Jährigen mit einer Fotofalle auf die Spur gekommen. Nur Stunden nach der Veröffentlichung der Bilder wurde der Mann gefasst. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der versuchten Tötung.
"Das ist noch kein Geständnis", sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft zum Stand der Ermittlungen. Der Verdächtige habe zunächst keine Einzelheiten geschildert. Er sollte am Nachmittag dem Haftrichter vorgeführt werden. Bei einer Wohnungsdurchsuchung hatten Polizisten unter anderem auch Rohrreiniger gefunden.
+++ 11.36 Uhr: Deutschland wieder Nummer eins in der Fußball-Weltrangliste +++
Fußball-Weltmeister Deutschland ist in der Fifa- Weltrangliste auf den ersten Platz zurückgekehrt. Das Team von Bundestrainer Joachim Löw verdrängte nach den Siegen in der WM-Qualifikation gegen Tschechien und Norwegen die brasilianische Nationalmannschaft auf den zweiten Rang, wie der Weltverband mitteilte. Platz drei belegt Portugal vor Argentinien und Belgien.
Vier Teams erreichten eine für das jeweilige Land historisch gute Platzierung: Peru verbesserte sich um drei Plätze auf Rang zwölf, Nordirland ist nun 20. (zuvor 23.), Syrien 75. (80.). Luxemburg machte nach dem 0:0 gegen Frankreich 35 Plätze gut und liegt nun auf Platz 101. Italien rutschte dagegen um fünf Plätze ab. Das Team von Nationalcoach Gian Piero Ventura ist nur noch 17.
+++ 11.30 Uhr: Zwei Meter lange Boa constrictor in Baden-Württemberg eingefangen +++
Nach wochenlanger Jagd ist im baden-württembergischen Kehl eine zwei Meter lange Boa constrictor eingefangen worden. Bereits seit dem Sommer seien bei einer Tierhilfs- und Rettungsorganisation immer wieder Anrufe wegen der Würgeschlange eingegangen, teilte die Polizei in Offenburg mit. Diese schlängelte sich demnach regelmäßig von einem Kieswerk bis zu einem Kreisverkehr, umrundete diesen, bewegte sich wieder zurück und war unauffindbar.
Am Mittwochabend sei es nun gelungen, die nachtaktive sogenannte Königsschlange zu fixieren und einzufangen, erklärte die Polizei. Demnach waren in der Gegend in den vergangenen beiden Jahren bereits drei Boas eingefangen worden. Ob ein Zusammenhang bestehe, sei unklar. Es könne aber nicht ausgeschlossen werden, "dass dem bisherigen Besitzer der Aufwand und die Pflegekosten zu hoch geworden sind und die Boa constrictor deshalb ausgesetzt wurde".
+++ 11.25 Uhr: Tadschike stirbt nach Sturz auf rotem Teppich +++
Ein Mann ist in Tadschikistan nach einem Besuch des Präsidenten Emomali Rachmon am Flughafen von einem aufgewirbelten roten Teppich gestürzt und ums Leben gekommen. Die Rotorblätter von Rachmons Diensthubschraubers erzeugten ersten Ermittlungen zufolge beim Abflug in der zentralasiatischen Provinz so starke Windböen, dass der Stoff aufgewirbelt wurde. Der Mann, bei dem es sich um den Flughafenchef handle, wurde dadurch vom Teppich geschleudert und schlug auf dem Steinboden auf, wie Medien in der Ex-Sowjetrepublik berichteten. Der 60-Jährige verletzte sich so schwer, dass er auf dem Weg in das Krankenhaus starb.
+++ 11.18 Uhr: Deutsches Paar in österreichischen Bergen tot aufgefunden +++
In Österreich sind nach Polizeiangaben zwei deutsche Bergwanderer tot aufgefunden worden. Wie die österreichische Nachrichtenagentur APA berichtete, wurde das Paar in der Nähe der Feistritzer Spitze in Kärnten im Grenzgebiet zu Slowenien entdeckt. Die Todesursache ist noch unklar, nach Einschätzung der Ermittler kommen gesundheitliche Gründe in Betracht; Hinweise auf Fremdverschulden oder einen Unfall gibt es demnach nicht.
Eine Bergwanderin aus Slowenien habe am Mittwoch zunächst die Leiche der Frau gefunden und die Kärntner Polizei alarmiert. Die Einsatzkräfte hätten dann etwa 20 Meter von der Frau entfernt den Leichnam des Mannes entdeckt - beide Urlauber waren Ende 70.
+++ 11.01 Uhr: In Afghanistan verschleppte Finnin nach fast vier Monaten wieder frei +++
Eine im Mai in der afghanischen Hauptstadt Kabul entführte finnische Entwicklungshelferin ist freigelassen worden. Die Mitarbeiterin der schwedischen Hilfsorganisation Operation Mercy sei "sicher", teilte das finnische Außenministerium in Helsinki mit. Weitere Einzelheiten will es im Laufe des Nachmittags bekanntgeben. Die Frau war an dem Tag aus einem Gästehaus in Kabul verschleppt worden, an dem dort eine deutsche Mitarbeiterin derselben Organisation sowie ein Afghane von Unbekannten getötet wurden. Bewaffnete waren damals in das Gebäude im westlichen Teil Kabuls eingedrungen.
Nach dem Vorfall hatten Sicherheitsanalysten gesagt, hinter der Entführung könnte eine in Kabul immer aktivere Kidnapping-Mafia stehen. Diese habe Unterstützung bis in hohe afghanische Politkreise, und unter den Opfern seien auffallend viele Frauen. Doch sei auch ein gezielter Angriff auf die NGO als christliche Organisation nicht auszuschließen, hieß es damals.
+++ 10.59 Uhr: Haftbefehl gegen mutmaßlichen NSU-Helfer André E. erlassen +++
Gegen den mutmaßlichen NSU-Helfer André E. ist Haftbefehl ergangen. E. sitzt nach einem entsprechenden Beschluss des Oberlandesgerichts München vom Mittwoch bereits in Untersuchungshaft, wie ein Gerichtssprecher heute mitteilte. Unter anderem wegen Beihilfe zum versuchten Mord hatte die Bundesanwaltschaft am Dienstag in ihrem Plädoyer eine Haftstrafe von zwölf Jahren gefordert und zugleich wegen drohender Fluchtgefahr Haftbefehl gegen ihn beantragt.
Der Neonazi E. war nach Ansicht der Anklage für das im Untergrund lebende NSU-Trio aus Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe "ein verlässlicher Anker". Er habe sich in fünf Unterstützungshandlungen schuldig gemacht, von denen drei Fälle sehr schwer wögen, begründete die Anklagevertreter ihre Strafforderung. E. soll nach der Forderung der Anklagebehörde genauso lange ins Gefängnis wie der mutmaßliche NSU-Helfer Ralf Wohlleben. Wohlleben wird das Beschaffen der Ceska-Pistole vorgeworfen, mit dem der NSU neun Migranten ermordet haben soll. "Im Ergebnis" seien die Tatbeiträge von Wohlleben und E. vergleichbar, befand die Anklage.
+++ 10.58 Uhr: "Sebastian" erzeugte extrem viel Strom +++
Das Orkantief "Sebastian" hat für eine extrem hohe Windstromproduktion gesorgt: In der Zeit zwischen 11 und 12 Uhr speisten die Windparks gestern vor allem in Nord- und Ostdeutschland sowie in der Nordsee insgesamt mehr als 37.800 Megawattstunden Strom in die Netze ein, wie die Bundesnetzagentur mitteilte. Damit wurde der bisherige deutsche Windstromrekord von Mitte März dieses Jahres (gut 38.000 MW/h) nur knapp verfehlt. Windkraftanlagen erzeugten damit allein mehr als die Hälfte des deutschen Stromverbrauchs, wie aus einer Aufstellung der Netzagentur hervorgeht.
+++ 10.41 Uhr: Nach Leichenfund an See bei München Verdächtiger gefasst +++
Drei Tage nach dem Fund einer verkohlten Frauenleiche an einem Badesee bei München hat die Polizei einen Tatverdächtigen festgenommen. Details wollen Staatsanwaltschaft und Polizei am Vormittag bei einer Pressekonferenz bekanntgeben. Am Montag war die Leiche der 35-Jährigen am Feringasee in Unterföhring entdeckt worden. Die Ermittler gehen von einem Verbrechen aus. Am Fundort wurden Spuren von Brandbeschleunigern entdeckt. Der Lebensgefährte der Frau hatte sie am Sonntag als vermisst gemeldet.
+++ 10.13 Uhr: Stadträtin boykottiert "Australia Day": Als würde Holocaust in Deutschland gefeiert +++

Eine australische Kommunalpolitikerin hat die europäische Besiedlung des Landes mit dem Holocaust verglichen. In einem Facebook-Post begrüßte die Stadträtin Sue Bolton die Entscheidung des Gemeinderats ihres Melbourner Stadtbezirks Moreland City, sich an den Feiern zum Nationalfeiertag am 26. Januar nicht zu beteiligen. Am "Australia Day" erinnert das Land an die Ankunft der britischen Ersten Flotte 1788, mit der die europäische Besiedlung des fünften Kontinents begann. Für viele Ureinwohner ist er der "Invasionstag". Neben Moreland City haben zwei weitere Stadtbezirke in Melbourne die Feiern abgesagt. "Diesen Tag zu feiern wäre so, als würde man den Nazi-Holocaust als Deutschlandtag feiern", schrieb die Politikerin der Sozialistischen Allianz. Es habe sich damals um eine britische Invasion gehandelt. "Was dann mit den Aborigines und den Bewohnern der Torres-Strait-Inseln passierte, war ein Holocaust."
+++ 9.22 Uhr: Russland und Weißrussland beginnen umstrittenes Manöver +++
Russland und Weißrussland haben das im Westen kritisierte gemeinsames Militärmanöver "Sapad" (Westen) begonnen. Bei der Übung wolle man auf der Grundlage moderner Konflikte trainieren und die Streitkräfte beider Länder schulen, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. "Die Übung hat einen rein defensiven Charakter und richtet sich nicht gegen einen Staat oder eine Gruppe von Ländern", hieß es. Das Manöver werde an sechs Übungsplätzen in Weißrussland stattfinden. Zudem sollen taktische Manöver der Luftwaffe in Russland geprobt werden. An der siebentägigen Übung sollen nach offiziellen Angaben 12.700 Soldaten aus beiden Ländern teilnehmen; rund 250 Panzer und 10 Schiffe sollen im Einsatz sein. Einige westliche Staaten und die Nato gehen davon aus, dass die eigentliche Teilnehmerzahl viel höher sein könnte.
+++ 9.11 Uhr: Flugbetrieb von Air Berlin normalisiert sich +++
Nach zahlreichen Flugausfällen in den vergangenen Tagen normalisiert sich der Flugbetrieb von Air Berlin wieder. Man habe die begründete Hoffnung, dass heute ein normaler Tag werde, sagte eine Sprecherin der Fluggesellschaft am Morgen. Nach Angaben des Unternehmens wurden in Berlin-Tegel vier Verbindungen gestrichen, in Düsseldorf zwei und in Frankfurt eine. In Stuttgart musste die Airline zwei Flüge annullieren. Dabei spielen laut Air Berlin auch die Auswirkungen des Hurrikans Irma eine Rolle. Die Zahl der Krankmeldungen gehe ebenfalls weiter zurück, so die Sprecherin: "Immer mehr Piloten melden sich fit zum Dienst."
+++ 9.09 Uhr: Überfülltes Boot kentert in Indien: 19 Menschen sterben +++
Mindestens 19 Menschen sind bei einem Bootsunglück im Norden Indiens ums Leben gekommen. Sie ertranken, nachdem ihr Boot auf dem Yamuna-Fluss knapp 50 Kilometer nördlich der Hauptstadt Neu Delhi gekentert war, teilte der örtliche Bezirksverwalter mit. 30 Passagiere werden vermisst. Elf Menschen seien an Land geschwommen oder gerettet worden. Auf dem Boot seien 60 Menschen gewesen, obwohl es nur Platz für die Hälfte gegeben habe, hieß es. Vermutlich sei es dadurch zum Unglück gekommen. Es handelte sich um ein kleines Holzboot, wie sie mancherorts als Nahverkehrsmittel genutzt werden.
+++ 9.03 Uhr: Airbag-Probleme: VW muss in China fünf Millionen Autos zurückrufen +++
Volkswagen muss in China 4,86 Millionen Autos wegen Airbag-Problemen in die Werkstätten rufen. Es geht dabei erneut um Fahrzeuge mit Airbags des japanischen Herstellers Takata, wie die chinesische Qualitätsaufsicht auf ihrer Website mitteilte. Vor allem Modelle der Joint Ventures mit SAIC und FAW seien darunter. Die Aktion wird demnach im März 2018 beginnen. Neben VW mussten zuletzt auch viele andere Autobauer weltweit Millionen Wagen zurückrufen, bei denen mangelhafte Airbags von Takata überprüft und repariert werden sollen.
+++ 7.29 Uhr: Haar von Hillary: US-Investor Shkreli muss wegen Bedrohung Clintons in Haft +++
Der umstrittene US-Pharmaunternehmer Martin Shkreli muss ins Gefängnis, weil er Hillary Clinton ein Haar ausreißen lassen wollte. Nachdem er wegen eines Betrugsfalls schon schuldig gesprochen worden war, habe ein Richter nun seine Freilassung gegen Kaution aufgehoben, berichten US-Medien. Shkreli habe über Facebook dazu aufgerufen, der früheren demokratischen US-Präsidentschaftskandidatin Clinton während ihrer Buchvorstellungstour ein Haar auszureißen. Er habe dafür 5000 US-Dollar (rund 4250 Euro) Belohnung geboten. Der Richter Kiyo Matsum stufte dies als Aufruf zu einem tätlichen Angriff ein.
+++ 7.23 Uhr: "Sopranos"-Star Frank Vincent ist gestorben +++
Der "Sopranos"-Schauspieler Frank Vincent ist tot. Dies teilte der US-Pay-TV-Sender HBO am Mittwoch mit, der die Erfolgsserie um eine Mafiafamilie von 1999 bis 2007 ausstrahlte. Nach Angaben der Promi-Website "TMZ" starb Vincent im Alter von 78 Jahren an den Komplikationen nach einer Herzoperation in New Jersey. Er hatte eine Woche zuvor einen Herzinfarkt erlitten. "Soprano"-Fans ist Frank Vincent vor allem als "Phil Leotardo" bekannt, den fiesen Mafiaboss und Gegenspieler der Hauptfigur "Tony Soprano". Weitere Gangsterrollen spielte er in Martin Scorseses Filmen "Wie ein wilder Stier" (1980), "Good Fellas" (1990) und "Casino" (1995).

+++ 7.05 Uhr: Nur jeder Fünfte traut sich lebensrettende Maßnahmen zu +++
Nur jeder fünfte Deutsche traut sich nach einer neuen Umfrage überlebensnotwendige Maßnahmen bei Unfallopfern zu. 22 Prozent würden einen Verletzten bei Atemstillstand beatmen, 21 Prozent eine starke Blutung stillen und 19 Prozent eine Herzdruckmassage machen, wie eine repräsentative Online-Befragung des Instituts Toluna im Auftrag der Asklepios-Kliniken ergab. Zwar glauben zwei Drittel der Befragten, dass sie im Notfall Erste Hilfe leisten könnten, allerdings würden sich die meisten auf organisatorische und psychologische Unterstützung beschränken. Sie würden den Rettungsdienst alarmieren oder Umstehende um Hilfe bitten und mit dem Verletzten zur Beruhigung zu sprechen. Wie die Umfrage weiter ergab, schätzen nur knapp ein Viertel (23 Prozent) der Befragten ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse als gut oder sehr gut ein. Dabei gaben 90 Prozent an, sie hätten einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert.
+++ 5.52 Uhr: IS-Konvoi erreicht laut Aktivisten syrische Provinz Deir Essor +++
Ein Konvoi mit 150 bis 200 IS-Kämpfern und ebenso vielen Zivilisten hat nach Angaben von Aktivisten die vom IS kontrollierte Provinz Deir Essor im Osten Syriens erreicht. Der Konvoi sei in dem von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) kontrollierten Gebiet angekommen, teilte die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Zuvor habe die US-geführte Anti-IS-Koalition die Beobachtung des Konvois durch Drohnen eingestellt. Die Drohnen hatten die insgesamt elf Busse tagelang überflogen und einzelne IS-Kämpfer angegriffen, die sich von den Fahrzeugen entfernten. Rund 85 IS-Kämpfer wurden dabei getötet. Die Busse selbst wurden wegen der darin sitzenden Zivilisten nicht attackiert. Bei ihnen soll es sich um Angehörige der IS-Kämpfer handeln. "Die Operation ist beendet, der Konvoi des IS hat die Provinz Deir Essor erreicht", bestätigte eine örtliche Quelle der Nachrichtenagentur AFP. Die Angaben der oppositionsnahen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien, die ihre Informationen aus einem Netz von Informanten vor Ort bezieht, sind von unabhängiger Seite nur schwer zu überprüfen.
+++ 4.51 Uhr: Demokraten und Trump einigen sich auf Immigranten-Schutz +++
Die Demokraten haben sich nach eigenen Angaben mit US-Präsident Donald Trump darauf geeinigt, rasch ein Gesetz zum Schutz von jungen Immigranten vor Abschiebung zu erlassen. Außerdem habe man vereinbart, ein Paket zur Sicherung der Grenzen auszuarbeiten, das aber keine Mauer beinhalte, erklärten die demokratischen Fraktionschefs in Abgeordnetenhaus und Senat, Nancy Pelosi und Chuck Schumer nach einem Treffen mit Trump.
+++ 4.49 Uhr: Psychische Erkrankungen nehmen dramatisch zu +++
Der Arbeitsausfall durch psychische Erkrankungen ist nach Angaben des AOK-Bundesverbandes in den vergangenen zehn Jahren mit 79,3 Prozent überproportional stark gestiegen. Mit 25,7 Tagen je Fall lagen die Ausfallzeiten 2016 an der Spitze aller Erkrankungen und dauerten mehr als doppelt so lange wie der Durchschnitt mit 11,7 Tagen je Fall. Dies geht aus dem Fehlzeiten-Report 2017 des AOK-Bundesverbandes hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Dabei stieg sowohl die Zahl der psychisch Erkrankten insgesamt als auch die Ausfallzeit je Patient.
+++ 4.34 Uhr: Bundestagsparteien für Verlängerung der Wahlperiode auf fünf Jahre +++
Die Fraktionsspitzen aller Bundestagsparteien haben sich für eine für Verlängerung der Wahlperiode von vier auf fünf Jahre ausgesprochen. Sie sollte in der kommenden Periode beschlossen werden und dann nach der folgenden Bundestagswahl 2021 gelten. Unions-Fraktionsgeschäftsführer Michael Grosse-Brömer wies im Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland auf die entsprechende Praxis in den meisten Landtagen und im EU-Parlament hin und sagte: "Hinzu kommt, dass vor der Wahl der Wahlkampf seine Zeit erfordert und nach der Wahl Zeit für Koalitionsverhandlungen benötigt wird, was jeweils zu Lasten der Regierungszeit geht." Auch CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer sprach sich dafür aus. SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann sagte: "Das würde der Komplexität vieler Gesetze gerecht, und es wären sinnvolle Nachsteuerungen noch vor der nächsten Wahl möglich." Grüne, Linke und FDP signalisierten ebenfalls ihre Bereitschaft, die Legislaturperiode zu verlängern.
+++ 4.24 Uhr: Zwei junge deutsche Filmemacher gewinnen Nachwuchs-Oscar +++
Zwei Filmproduktionen deutscher Hochschulen sind unter den diesjährigen Gewinnern der Studenten-Oscars. "Watu Wote/All of Us" von Katja Benrath (Hamburg Media School) und "Galamsey" von Johannes Preuss (Filmakademie Baden-Württemberg) hätten sich gegen die internationale Konkurrenz durchgesetzt, teilte die Oscar-Akademie in Beverly Hills mit. Die zwei deutschen Gewinner können die Preise am 12. Oktober in Los Angeles in Empfang nehmen. Dann wird auch bekanntgegeben, wer von ihnen den Oscar in Gold, Silber oder Bronze erhält.
+++ 4.19 Uhr: Eisdielenbesitzer aus Franken macht zweitbestes Eis der Welt +++
Das zweitbeste Speiseeis der Welt macht Guido De Rocco aus Franken. So sahen es jedenfalls die Juroren im Finale der "Gelato World Tour", eines internationalen Wettbewerbs, bei dem die fähigsten Eismacher ermittelt werden. Für die Endrunde hatten sich De Rocco und sein Sohn Luca zuvor in Berlin mit einem Mandarineneis qualifiziert. Den zweiten Platz im Finale in Rimini holte das Duo aus Schwabach bei Nürnberg dann mit "Tributo alla Serenissima", einem Sorbet aus Weintrauben und karamellisierten Walnüssen.
+++ 3.39 Uhr: Lehrer und Schüler sterben bei Brand in Religionsschule +++
Bei einem Brand in einer Religionsschule in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur sind mindestens 25 Menschen ums Leben gekommen. Das berichten örtliche Medien unter Berufung auf Notfallbehörden. Ein Sprecher der Einsatzkräfte sagte "Star Online", bei den Opfern handele es sich um Schüler und Lehrer. Die Einsatzkräfte seien noch vor Ort.
+++ 1.59 Uhr: Zahl der Asylanträge türkischer Staatsbürger auf Höchststand ++
Die Zahl der Asylanträge türkischer Staatsbürger in Deutschland hat einem Bericht zufolge einen neuen Höchststand erreicht. Im August beantragten 877 Türken Asyl, wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" unter Berufung auf das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) berichtet. Dies seien so viele wie noch nie in einem Monat seit dem gescheiterten Putschversuch im Juli 2016. Bisher beantragten demnach in diesem Jahr insgesamt rund 4700 türkische Staatsangehörige Asyl in Deutschland. Die Bundesrepublik gewährt nur wenigen Asylbewerbern mit türkischer Staatsangehörigkeit Schutz: Von 8500 Anträgen, über die das Bamf bisher in diesem Jahr entschied, wurden rund 5000 abgelehnt, wie die "FAZ" weiter berichtet. Nur 670 erhielten eine Anerkennung als Asylberechtigte, 1140 wurden als Flüchtling anerkannt, 112 erhielten subsidiären Schutz.
+++ 1.50 Uhr: Berliner Firma belebt die Marke "Polaroid" wieder +++
Eine Firma mit Sitz in Berlin lässt die traditionsreiche Marke Polaroid auf analogen Sofortbildkameras wieder aufleben. Als erstes neues Modell unter dem Namen Polaroid Originals wurde in der Nacht zum Donnerstag in New York das Modell "OneStep 2" für rund 120 Euro bzw. 99 Dollar vorgestellt. Der Name knüpft an das populäre einfache Modell aus den 70er Jahren an, das zur Verbreitung der Sofortbild-Fotografie beigetragen hatte. Auch das Design soll an das klassische Gerät erinnern.

+++ 1.37 Uhr: Niki Lauda will seine frühere Airline wieder von Air Berlin übernehmen +++
Niki Lauda will zusammen mit dem Touristikkonzern Thomas Cook für Teile von Air Berlin bieten. "Ich werde gemeinsam mit Thomas Cook und Condor anbieten", sagte Lauda der österreichischen Zeitung "Kurier". Gemeinsam mit seinen Partnern wolle er die einst von ihm gegründete Air-Berlin-Tochter Niki sowie 17 Flugzeuge der insolventen Airline Air Berlin übernehmen. Er selbst werde mit 51 Prozent die Mehrheit an dem Konsortium halten, sagte Lauda der Zeitung. Geplant sei, ausschließlich touristische Ziele auf der Kurz- und Mittelstrecke anzufliegen. Thomas Cook soll laut dem Bericht für eine gute Auslastung der Flugzeuge sorgen, Condor werde zumindest zu Beginn für die Abwicklung des Flugbetriebs benötigt. Condor war schon länger als potenzieller Käufer im Gespräch.
+++ 0.58 Uhr: Nach Hurrikan "Irma": Zahl der Toten in Pflegeheim in Florida steigt +++
Die Zahl der Toten in einem Pflegeheim im US-Bundesstaat Florida ist auf acht gestiegen. Das bestätigte die Polizei im Kurznachrichtendienst Twitter. Einige der Bewohner waren am Morgen in dem Heim in der Stadt Hollywood nördlich von Miami gestorben, die anderen starben im Krankenhaus. In dem Heim war in Folge des Hurrikans "Irma" die Klimaanlage ausgefallen. Die genaue Todesursache war aber noch unklar. Polizeichef Tomas Sanchez sagte, man ermittle und schließe derzeit nichts aus.
Die Toten waren laut einem Bericht des Senders Local 10 News zwischen 71 und 99 Jahre alt. Die Rettungsbehörden evakuierten das Heim am Mittwochmorgen und brachten mehr als hundert Menschen in Sicherheit.
+++ 0.00 Uhr: Drei Seniorinnen sterben bei Autounfall +++
Drei ältere Frauen sind bei einem schweren Verkehrsunfall auf der Bundesstraße 6 im sächsischen Wurzen gestorben. Wie die Polizei in der Nacht mitteilte, übersah der 82-jährige Fahrer an einer Kreuzung ein anderes Auto. Nach dem Zusammenstoß überschlug sich der Wagen des 82-Jährigen und landete im Straßengraben. Die drei Seniorinnen auf der Rückbank starben noch am Unfallort. Der Fahrer und sein 78 Jahre alter Beifahrer kamen schwer verletzt ins Krankenhaus, die Fahrerin des zweiten Autos verletzte sich leicht. Der Unfall ereignete sich am Mittwoch gegen 17.40 Uhr. Die B6 war für rund fünf Stunden voll gesperrt.