News von heute GDL-Dachverband DBB erwartet weitere Streiks bei der Bahn

Auf einer Anzeigetafel im Hauptbahnhof in Dresden (Sachsen) steht "Zug fällt aus"
Auf einer Anzeigetafel im Hauptbahnhof in Dresden (Sachsen) steht "Zug fällt aus"
© Arno Burgi / DPA
Die News von heute im stern-Ticker.

Die News von heute im stern-Ticker:   

17.39 Uhr: FDP legt "ersten Prüfstein" für mögliche Koalitionsverhandlungen vor

Sechs Wochen vor der Bundestagswahl hat die FDP bereits einen "ersten Prüfstein" für anschließende mögliche Koalitionsverhandlungen vorgelegt. Dabei handelt es sich um ein "Dynamisierungsprogramm" für Deutschland, wie Parteichef Christian Lindner nach einer Sitzung des FDP-Präsidiums in Berlin erläuterte. "Die Menschen sollen wissen, woran sie bei den Freien Demokraten" sind. Das Programm sieht unter anderem den Ausstieg aus den Lockdown- und Corona-Maßnahmen, den Rückzug des Staates aus der Wirtschaft und den Abbau von Bürokratie vor. Eine "weitere Linksverschiebung" dürfe es nicht geben, sagte Lindner. 

17.26 Uhr: Maas zu Afghanistan – "Wir haben die Lage falsch eingeschätzt"

Nach der faktischen Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban in Afghanistan hat Bundesaußenminister Heiko Maas Fehler eingeräumt. "Es gibt auch nichts zu beschönigen: Wir alle – die Bundesregierung, die Nachrichtendienste, die internationale Gemeinschaft – wir haben die Lage falsch eingeschätzt", räumte er ein.

17.24 Uhr: Mehrere Vermisste nach Flutwelle in Höllentalklamm bei Garmisch-Partenkirchen

Nach Starkregen hat eine Flutwelle in der Höllentalklamm nahe Garmisch-Partenkirchen mehrere Menschen mitgerissen. Einige von ihnen seien gesichtet worden und sollten geborgen werden, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd in Rosenheim. Andere Menschen würden noch vermisst. Der Einsatz laufe auf Hochtouren, sagte der Sprecher. Zur Rettung der Mitgerissenen sei die Bergwacht ausgerückt. Die touristisch erschlossene Höllentalklamm nahe Grainau – ein tiefer und enger Einschnitt im Muschelkalk – bildet auf einer Länge von gut einem Kilometer das Ende des Höllentals im Zugspitzmassiv.

17.14 Uhr: US-Präsident Biden will sich zur Lage in Afghanistan äußern

US-Präsident Joe Biden will sich gegen 21.45 Uhr zur Lage in Afghanistan äußern. Das erklärte die US-Regierung. Biden verlässt daher früher als geplant Camp David, wo er ein langes Wochenende verbringen wollte, und kehrt ins Weiße Haus zurück. Zuvor war Kritik an Bidens Schweigen seit der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan laut geworden. Noch am Montagmorgen (Ortszeit) hatte Bidens nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan in mehreren Interviews nur erklärt, der Präsident werde sich "bald" zur Lage in Afghanistan äußern.

16.58 Uhr: Flutwelle in Höllentalklamm – Opfer unklar

Starker Regen hat am Nachmittag in der Höllentalklamm im Zugspitz-Massiv bei Grainau eine Flutwelle ausgelöst. Diese habe wohl auch eine Brücke mitgerissen, teilte die Polizei mit. Ob Menschen zu Schaden kamen, sei noch nicht abschließend geklärt. Bei der Polizeiinspektion Garmisch-Partenkirchen würden nun die Maßnahmen koordiniert. Neben etlichen Streifenfahrzeugen aus der Region sei auch ein Polizeihubschrauber angefordert worden.

16.53 Uhr: US-Soldaten töten zwei bewaffnete Männer am Flughafen Kabul

US-Soldaten haben auf dem Flughafen von Kabul zwei bewaffnete Männer getötet. Inmitten von tausenden Menschen, die sich dort friedlich aufhielten, hätten zwei Männer ihre Waffen "auf bedrohliche Weise geschwungen", sagte ein Vertreter des Pentagon. Nach der Machtübernahme der Taliban versuchen tausende Menschen, das Land zu verlassen.

Afghanistan: Szenen der Verzweiflung in Kabul: Menschen klammern sich an Flugzeug
Szenen der Verzweiflung in Kabul: Menschen klammern sich an Flugzeug

16.25 Uhr: Mindestens 71 Tote durch Überschwemmungen in Türkei

Bei den Überschwemmungen in der Nordtürkei sind bisher mindestens 71 Menschen gestorben. In den betroffenen Regionen gingen die Rettungsarbeiten weiter, teilte die türkische Katastrophenschutzbehörde Afad mit. Mehr als 40 Menschen würden noch vermisst, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu unter Berufung auf Afad. Heftige Regenfälle haben in den vergangenen Tagen zu den schlimmsten Überflutungen seit Jahren in der türkischen Schwarzmeerregion geführt. 

16.21 Uhr: GDL-Dachverband DBB erwartet weitere Streiks bei der Bahn

Bahn-Fahrgäste müssen sich aus Sicht des Deutschen Beamtenbundes (DBB) darauf einstellen, dass die Lokführer abermals die Züge stehen lassen. "Es wird vermutlich noch weitere Streikaktionen geben müssen", sagte der DBB-Vorsitzende Ulrich Silberbach dem "Tagesspiegel". "Am langen Ende" brauche aber jeder Tarifkonflikt einen Kompromiss. Silberbach unterstützte ausdrücklich den Chef der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Claus Weselsky. Der Beamtenbund ist die Dachorganisation der GDL. Diese kann dort einen Zuschuss zum Streikgeld beantragen, das sie ihren Mitgliedern während des Arbeitskampfes zahlt.

15.48 Uhr: Kanzlerin Merkel äußert sich am Abend zur Lage in Afghanistan

Bundeskanzlerin Merkel will sich am Abend zur Lage in Afghanistan äußern. Sie werde dazu um 18.45 Uhr eine Pressekonferenz im Kanzleramt geben, teilte das Kanzleramt mit. Die Evakuierung deutscher Staatsbürger aus der von den militant-islamistischen Taliban eingenommenen afghanischen Hauptstadt Kabul hatte in der Nacht auf Montag begonnen. Es ist die bislang wohl größte Mission dieser Art der Bundeswehr – und eine besonders brisante. Die Bundeswehr war erst Ende Juni nach einem zwanzigjährigen Einsatz aus Afghanistan abgezogen.

15.43 Uhr: Interpol warnt vor Betrug mit vorgetäuschten Impfstoffangeboten

Die internationale Polizeiorganisation Interpol warnt vor weltweiten Betrugsversuchen mit vorgetäuschten Verkaufsangeboten von Corona-Impfstoffen. In über 60 Fällen in 40 Ländern hätten Vertreter von Gesundheitsministerien und Krankenhäusern Angebote zum Kauf von in dem jeweiligen Land zugelassenen Impfstoffen erhalten, teilte Interpol in Lyon mit. Demnach geben die Täter üblicherweise vor, einen Impfstoffhersteller oder eine für die Verteilung von Impfstoffen zuständige Regierungsorganisation zu vertreten. Dabei versuchten sie sowohl über die dienstlichen als auch die privaten Mailadressen der Betroffenen sowie per Telefon Kontakt aufzubauen. Dabei kämen auch gefälschte Internetseiten und Profile in den Sozialen Medien zum Einsatz.

15.12 Uhr: Corona fordert immer mehr Tote im Iran

Die Delta-Variante des Coronavirus sorgt im Iran für immer mehr Todesfälle und fast täglich neue Höchstwerte. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums gab es in den vergangenen 24 Stunden 655 Tote, 35 mehr als am Vortag. Im selben Zeitraum wurden über 41.000 Neuinfektionen registriert. Somit stieg die Gesamtzahl der Toten in Verbindung mit dem Coronavirus in dem Land auf mehr als 98.000, die der Infektionen auf fast 4,5 Millionen. Als Reaktion auf die vielen Toten in Verbindung mit Corona hat die iranische Regierung ab Montag erneut einen landesweiten Lockdown verhängt.

14.42 Uhr: Drei Tote bei Geiselnahme in Schule im Nordwesten Nigerias

Bei einer Geiselnahme in einer Schule im Nordwesten Nigerias sind drei Angehörige des Wachpersonals getötet worden. Der Angriff richtete sich gegen eine Landwirtschaftsschule im Bundesstaat Zamfara, wie die Leiter der Schule am Montag mitteilten. Bewaffnete Angreifer nahmen demnach am Sonntagabend 20 Geiseln, darunter 15 Schüler.

Schwer bewaffnete Banden im Norden und im Zentrum Nigerias überfallen normalerweise Dörfer, um zu plündern, Vieh zu stehlen und Zivilisten zu entführen, um Lösegeldforderungen zu stellen. Seit dem Jahreswechsel richten sich die Angriffe vermehrt gegen Schulen. Seit Dezember wurden in Nigeria nach UN-Angaben rund eintausend Studenten und Schüler entführt.

14.40 Uhr: Zahl der Minijobber wächst wieder

Mit der Lockerung vieler coronabedingter Einschränkungen ist die Zahl der Minijobber in Deutschland zum Sommeranfang wieder deutlich gestiegen. Ende Juni waren mehr als 6 Millionen geringfügig Beschäftigte in gewerblichen Berufen gemeldet, wie die Minijob-Zentrale in Bochum mitteilte. Damit arbeite rund eine halbe Million Minijobber mehr im gewerblichen Bereich als noch am 31. März.

"Wir gehen davon aus, dass sich die Zahl der Minijobber weiter erhöhen wird", sagte Heinz-Günter Held, bei der Knappschaft-Bahn-See zuständiger Geschäftsführer für die Minijob-Zentrale. Denn in vielen Bereichen würden aktuell dringend Minijobber gesucht. Besonders deutlich sei der Anstieg im Gastgewerbe, das traditionell viele Minijobber beschäftige. Ende Juni 2021 waren in Hotels, Restaurants oder Eissalons fast 587 000 geringfügig Beschäftigte in einem Arbeitsverhältnis - ein Plus von 63,6 Prozent gegenüber Ende März.

14.23 Uhr: Airlines setzen Überflüge über Afghanistan aus

Nach der Übernahme der Macht in Afghanistan durch die Taliban hat die Zivilluftfahrtbehörde des Landes alle Fluggesellschaften aufgefordert, den Luftraum zu meiden. Die Lufthansa und ihre Tochtergesellschaften, British Airways, Virgin Atlantic, Air France sowie Singapore Airlines teilten am Montag mit, sie würden Überflüge über Afghanistan bis auf Weiteres aussetzen. Flüge in bestimmte asiatische Länder verlängern sich deshalb. 

Die Lufthansa teilte mit, die Flugzeit bei Flügen nach Indien etwa verlängere sich um bis zu einer Stunde. Air France muss Flüge nach Indien, Thailand, Vietnam und Singapur umleiten.

13.59 Uhr: Afghanischer Militärjet in Usbekistan abgestürzt

Ein afghanisches Kampfflugzeug ist im Süden des Nachbarlandes Usbekistan in Zentralasien abgestürzt. Zu dem Vorfall sei es am Sonntagabend nach der Einnahme der afghanischen Hauptstadt Kabul durch die militant-islamistischen Taliban gekommen, teilte das usbekische Außenministerium der russischen Staatsagentur Tass mit. Das usbekische Nachrichtenportal "Gazeta.uz" berichtete zuvor, die Maschine sei in der Provinz Surchandarja aus noch ungeklärter Ursache abgestürzt. Mindestens ein Pilot habe sich mit einem Fallschirm retten können. Er sei in ein Krankenhaus gebracht worden. Unklar war, ob der Pilot vor den Taliban fliehen wollte oder weshalb das Flugzeug über Usbekistan flog.

13.56 Uhr: Merkel erwartet steigende Zahl von Flüchtlingen aus Afghanistan

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erwartet nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan eine wachsende Zahl von Flüchtlingen. "Viele Menschen werden versuchen, das Land zu verlassen", sagte Merkel nach AFP-Informationen in der Sitzung der CDU-Parteigremien in Berlin. Kritisch äußerte sich Merkel zur Entscheidung der USA zum Truppenabzug aus Afghanistan: Dies habe einen "Domino-Effekt" bewirkt, der nun zur Machtübernahme der radikalislamischen Taliban geführt habe.

Die Bundesregierung werde im Umgang mit der erwarteten Fluchtbewegung eng mit den Nachbarländern Afghanistans zusammenarbeiten, sagte Merkel demnach: "Wir sollten alles tun, um den Ländern dabei zu helfen, die Geflüchteten zu unterstützen", wurde Merkel zitiert. "Das Thema wird uns noch sehr lange beschäftigen."

13.32 Uhr: Turnhallen-Brandstifter zu mehr als acht Jahren Haft verurteilt

Das Landgericht Potsdam hat den ehemaligen brandenburgischen NPD-Politiker und Turnhallen-Brandstifter Maik S. in einem Revisionsprozess zu einer Haftstrafe von acht Jahren und drei Monaten verurteilt. "Die Taten sind von erheblicher krimineller Energie gekennzeichnet", sagte der Vorsitzende Richter Bodo Wermelskirchen bei der Urteilsverkündung. Der Zeitablauf seit den Taten, die inzwischen rund sechs Jahre zurückliegen, wirke sich aber "in erheblicher Weise" strafmildernd aus.

In dem Prozess am Montag ging es nicht mehr darum, ob S. schuldig ist oder nicht. Das Gericht musste allein über die Gesamtstrafe für mehrere Taten entscheiden, zu denen der 34-Jährige bereits verurteilt worden war. S. hat nach dem vorangegangenen Urteil des Landgerichts im August 2015 eine Turnhalle im havelländischen Nauen, in der Flüchtlinge untergebracht werden sollten, angezündet. Das Gebäude brannte komplett nieder. 

13.22 Uhr: Niederlande schicken mehrere Militärflugzeuge nach Afghanistan

Die Niederlande wollen mehrere Militärflugzeuge nach Afghanistan schicken, um eigene Bürger sowie lokale Mitarbeiter zu evakuieren. Eine Maschine sei bereits unterwegs, teilte Verteidigungsministerin Ank Bijleveld am Montag über Twitter mit. Zunächst sollten "Dolmetscher, lokales Personal der Botschaft und Familien" evakuiert werden. Das Ministerium machte bisher keine Angaben, um wie viele Menschen es geht. Unklar war auch, wann die Maschine in Kabul eintreffen soll.

Die Niederlande würden alles tun, um eigene Bürger, Hilfskräfte und "andere, die unseren Schutz verdienen", aus Afghanistan zu holen, sagte Ministerpräsident Mark Rutte. Die Lage im Land sei aber "unübersichtlich und sehr besorgniserregend."

12.55 Uhr: Rakete aus dem Gazastreifen auf Süden Israels abgefeuert

Militante Palästinenser haben nach israelischen Angaben eine Rakete aus dem Gazastreifen in Richtung Südisrael abgefeuert. Das Geschoss sei von der Raketenabwehr "Iron Dome" abgefangen worden, teilte die Armee auf Twitter mit. In der Stadt Sderot ertönte laut Militär Raketenalarm. Auf Bildern im Netz war eine Explosion in der Luft zu erkennen. Im Mai war zwischen Israel und militantem Palästinensern im Gazastreifen ein elftägiger bewaffneter Konflikt ausgebrochen. Dabei wurden in Israel nach offiziellen Angaben 13 Menschen getötet, im Gazastreifen starben nach Angaben des Gesundheitsministeriums 255 Menschen. Ägypten vermittelte schließlich eine Waffenruhe.

12.53 Uhr: Auch Paralympics finden ohne Zuschauer statt

Die Paralympics in Tokio werden wegen der zugespitzten Corona-Lage ohne Zuschauer abgehalten. Das beschlossen die Organisatoren erwartungsgemäß bei einem Treffen mit dem Internationalen Paralympischen Komitee, der Regierung Tokios und der Zentralregierung. Auch von den kürzlich beendeten Olympischen Spielen waren Zuschauer aus demselben Grund weitgehend ausgeschlossen worden. Eine Ausnahme bei den am 24. August beginnenden Paralympics soll für Schülerinnen und Schüler im Rahmen eines Erziehungsprogramms der Regierung gemacht werden: Sie dürfen sich Wettkämpfe in Arenen anschauen, wenn die lokalen Schulbehörden dies in Absprache mit den Eltern wünschen.

12.41 Uhr: Hessische Polizei durchsucht 39 Wohnungen wegen Kinderpornografie

In Hessen hat das Landeskriminalamt (LKA) in der vergangenen Woche 39 Wohnungen wegen des Verdachts auf Kinderpornografie durchsucht. 45 Beschuldigten würden der Besitz und die Verbreitung von Kinder- oder Jugendpornografie sowie einem Beschuldigten sexueller Missbrauch von Kindern oder Jugendlichen zur Last gelegt, teilte das LKA in Wiesbaden jetzt mit. Die 40 Männer und sechs Frauen im Alter von zwölf bis 62 Jahren stünden nach jetzigem Kenntnisstand untereinander nicht in Kontakt. Die Polizei beschlagnahmte demnach 132 Speichermedien, darunter auch die Smartphones zweier Jugendlicher. Sie sollen ein Video, auf dem eine andere Jugendliche zu sehen ist, an andere weitergeleitet haben. Insgesamt seien im Jahr 2020 mehr als die Hälfte der Tatverdächtigen bei Verbreitung, Besitz und Herstellung von Kinder- und Jugendpornografie jünger als 21 Jahre gewesen, teilte das LKA weiter mit. Jugendlichen müsse bewusst werden, dass auch der ungewollte Besitz eines einzigen kinderpornografischen Bilds verboten sei und strafrechtlich verfolgt werde. Wer ein solches Bild bekomme, solle sich sofort bei der Polizei melden.  

12.33 Uhr: Russland kündigt Abzug von Botschaftsmitarbeitern aus Afghanistan an

Russland will nach der Einnahme der afghanischen Hauptstadt Kabul durch die militant-islamistischen Taliban einen Teil seines Botschaftspersonals abziehen. Die Vertretung mit ihren bisher rund 100 Mitarbeitern solle reduziert werden, sagte der Afghanistan-Beauftragte des russischen Präsidenten, Samir Kabulow, dem Radiosender Echo Moskwy. Details nannte Kabulow nicht. Das russische Außenministerium klärt nach eigenen Angaben, wie die Mitarbeiter trotz der Probleme am Flughafen in Kabul außer Landes gebracht werden könnten. Nach Darstellung Kabulows, der lange Botschafter in Kabul war, ist Russland überrascht gewesen von der Geschwindigkeit der Machtübernahme durch die Taliban. Die Bewegung ist in Russland als Terrororganisation verboten.

12.30 Uhr: Brand im Osten Athens ausgebrochen – Ortschaften evakuiert

Im Osten Athens ist ein großer Buschbrand ausgebrochen. Der Zivildienst ordnete die Evakuierung von drei Dörfern im Raum der Kleinstadt Keratea an. Starke Winde fachten den Brand an. Mehrere Löschflugzeuge und Hubschrauber seien im Einsatz gegen die Flammen, die auch abgelegene Häuser erreicht hätten, teilte die Feuerwehr mit. Dicke Rauchschwaden waren bis ins rund 20 Kilometer entfernte Athen zu sehen. Zwei Bürgermeister betroffener Orte behaupteten in griechischen Medien, Brandstifter hätten den Brand gelegt. Angestellte der Stadt Keratea hätten beobachtet, wie ein Mann einen brennenden Lappen in einem Müllcontainer geworfen habe. Anschließend sei der Brand ausgebrochen. Ein kleinerer Brand soll auch in einem unwegsamen Gelände im Westen Athens ausgebrochen sein, berichtete das Staatsradio.

Machtübernahme der Taliban: Baerbock zu Afghanistan: Bundesregierung hat die Augen vor der Realität verschlossen
Baerbock zu Afghanistan: Bundesregierung hat die Augen vor der Realität verschlossen

12.04 Uhr: Baerbock: Bundesregierung verschloss Augen vor Lage in Afghanistan

Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock hat die Bundesregierung wegen des späten Ausfliegens von ehemaligen Ortskräften aus Afghanistan scharf kritisiert. Es zeige sich jetzt, "wie fatal es war, dass man von Seiten der deutschen Bundesregierung, des Auswärtigen Amts, die Augen vor der Realität verschlossen hat", sagte sie am Montag bei einem Besuch in Frankfurt an der Oder.

Es sei "mehr als überfällig, dass die deutsche Bundesregierung endlich alles dafür tut, die Menschen zu evakuieren", sagte Baerbock. Als gefährdete Gruppen nannte sie unter anderem diejenigen, "die in den letzten Jahren vor Ort die Nato-Truppen mit unterstützt haben, sei es als Dolmetscher, sei es als Ingenieure". Daneben bräuchten auch freie Journalisten und Frauenrechtlerinnen Hilfe. All diese Menschen "müssen um ihr Leben bangen", mahnte die Grünen-Vorsitzende.

11.57 Uhr: Kreise: Laschet für schnelle Beratungen der EU-Außenminister

CDU-Chef Armin Laschet hat sich für eine rasche transatlantische und europäische Zusammenarbeit bei der Rettung von EU-Bürgern aus Afghanistan ausgesprochen. Die EU-Außenminister sollten sich schnell zusammenschließen, so dass die EU-Bürger aus dem Land kämen, sagte Laschet am Montag nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen bei Beratungen des CDU-Vorstands in Berlin. Eine transatlantische und europäische Zusammenarbeit sei hier zwingend.

Laschet sagte nach diesen Informationen weiter, es werde erwartet, dass sich die EU-Kommission auf die Fluchtbewegungen in der Region vorbereite. "Wir müssen jetzt die Länder stützen rund um Afghanistan, damit die Flüchtenden heimatnah Schutz bekommen", wurde er zitiert. Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR brauche Unterstützung. Laschet sagte demnach weiter, es gehe in Afghanistan um "eine der schlimmsten Niederlagen des Westens, das steht außer Frage". Zugleich betonte er: "Parteipolitische Schuldzuweisungen sind nicht angesagt. Es geht jetzt um den Einsatz der Bundeswehr."

11.56 Uhr: Skandinavier evakuieren Botschaftspersonal aus Kabul

Norwegen und Schweden haben ihr ausgesandtes Botschaftspersonal in Kabul evakuiert. Schwedens Außenministerin Ann Linde sagte am Montag, 19 schwedische Mitarbeiter seien am Sonntagabend zur amerikanischen Militärbasis in Doha in Katar gebracht worden. Die afghanischen Ortskräfte sollten am Dienstag ausgeflogen werden, was wegen des Chaos am Flughafen von Kabul ohne weitere Zeitangaben verschoben wurde.

Auch die dänische Regierung teilte mit, man sei mit der Evakuierung nicht fertig. Eine Gruppe von Dänen und Norwegern sei am Abend aus dem Land gebracht worden. Mehrere hundert Dänen und afghanische Ortskräfte befänden sich aber noch vor Ort, sagte Dänemarks Außenminister Jeppe Kofod der norwegischen Nachrichtenagentur NTB. Es sei schwierig, mit ihnen in Kontakt zu kommen, weil das Mobilnetz zusammenbreche. Die norwegische Außenministerin bestätigte, dass die norwegischen Botschaftsmitarbeiter evakuiert worden seien. Wo sie sich aufhielten, sagte sie nicht.

11.36 Uhr: Bahnmitarbeiter in Rheinland-Pfalz von Zug erfasst und getötet

Ein Bahnmitarbeiter ist an einem Bahnhof in Rheinland-Pfalz von einem Zug erfasst und getötet worden. Der 22-jährige Mann sei in der Nacht zum Samstag im Bereich des Bahnhofs Konz-Karthaus von einem in Richtung Saarbrücken fahrenden Zug erfasst worden, teilte die Bundespolizei in Trier am Montag mit. Die Unglücksursache war unklar.

Die Bahnstrecke war den Angaben zufolge anschließend beidseitig gesperrt, was erhebliche Auswirkungen auf den Zugverkehr hatte. Ermittlungen hinsichtlich der Unfallursache werden von der Bundespolizei und der Kriminalpolizei geführt.

11.17 Uhr: Impfkommission spricht sich für Corona-Impfung für alle ab 12 aus

Die Ständige Impfkommission (Stiko) spricht sich für Corona-Impfungen für alle Kinder und Jugendlichen ab zwölf Jahren aus. Nach sorgfältiger Bewertung neuer wissenschaftlicher Beobachtungen und Daten komme man zu der Einschätzung, "dass nach gegenwärtigem Wissensstand die Vorteile der Impfung gegenüber dem Risiko von sehr seltenen Impfnebenwirkungen überwiegen", teilte das Gremium am Montag mit und berief sich auf einen Beschlussentwurf. Der offizielle Empfehlungstext liegt noch nicht vor, Änderungen sind möglich.

11.01 Uhr: China zu "freundlichen Beziehungen" mit den Taliban bereit

China hat sich nach der Eroberung von Kabul durch die Taliban zu "freundlichen Beziehungen" mit den neuen Machthabern in Afghanistan bereiterklärt. "China respektiert das Recht des afghanischen Volkes, unabhängig sein eigenes Schicksal zu entscheiden und ist bereit, (...) freundliche und kooperative Beziehungen mit Afghanistan" zu unterhalten, erklärte Außenamtssprecherin Hua Chunying in Peking. China und Afghanistan teilen eine 76 Kilometer lange Grenze.

10.45 Uhr: Klöckner kritisiert Maas: Lage in Afghanistan falsch eingeschätzt

Die stellvertretende CDU-Vorsitzende Julia Klöckner hat Außenminister Heiko Maas (SPD) wegen der aktuellen Entwicklung in Afghanistan kritisiert. "Der Außenminister hat die Lage wirklich falsch auch eingeschätzt", sagte Klöckner am Montag beim Eintreffen zu Beratungen der CDU-Spitzengremien in Berlin. Deshalb müsse nun sehr schnell gehandelt werden. "Es wird auf die nächsten Stunden ankommen", sagte Klöckner und ergänzte, es werde "darauf ankommen, jetzt unsere Leute rauszuholen", und auch jene, die Deutschland vor Ort unterstützt hätten.

Sie erwarte, dass sich Maas mit den EU-Außenministern noch heute abstimme, sagte Klöckner. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) habe gehandelt und sei mit der Bundeswehr in Afghanistan, um vor Ort zu helfen. Sie sei auch enttäuscht über das Vorgehen etwa der USA oder Kanadas in Afghanistan, kritisierte Klöckner. Auch deswegen müsse man sich dringend europäisch abstimmen. Die militant-islamistischen Taliban hatten im Eiltempo die Kontrolle in Afghanistan erlangt, nachdem internationale Truppen abgezogen waren.

Ein weißer Mann mit angegrauten Schläfen sowie blauem Anzug und Krawatte spricht in die Mikrofone dreier TV-Sender
Deutschland will Botschaftsmitarbeiter und Ortskräfte schnell ausfliegen

10.18 Uhr: Sechsköpfige Familie aus Seenot in Ostsee gerettet

Nach einem Wassereinbruch auf einem Motorboot hat ein Seenotrettungskreuzer am Sonntag eine sechsköpfige Familie auf der Ostsee aus akuter Seenot gerettet. Ihr Boot drohte auf dem Meer nordöstlich des Küstenorts Grömitz in Schleswig-Holstein unterzugehen, wie die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger in der Nacht zum Montag in Bremen mitteilte.

Der Skipper des rund acht Meter langen Motorboots alarmierte am Sonntagabend die Seenotrettung. Der Mann berichtete, dass sich die Badeplattform am Heck des Boots bereits unter Wasser befinde und das Boot langsam sinke. Der Schiffsführer, drei weitere Erwachsene und zwei Kinder im Alter von einem und drei Jahren hatten sich zu diesem Zeitpunkt bereits auf das Vorschiff gerettet.

Der Seenotrettungskreuzer "SK 41" fuhr mit seinem Tochterboot zum sinkenden Motorboot. Beide Schiffe trafen eine Viertelstunde nach der Alarmierung beim havarierten Boot ein und übernahmen die unverletzten Schiffbrüchigen. Den Seenotrettern gelang es zudem, mit einer Wasserpumpe den Wassereinbruch an Bord des Havaristen unter Kontrolle zu bringen und das Boot nach Grömitz zu schleppen.

9.49 Uhr: Frau stürzt bei Garmisch-Partenkirchen hundert Meter ab und stirbt

In Farchant bei Garmisch-Partenkirchen ist eine Frau bei einer Bergwanderung am Sonntag tödlich verunglückt. Die 59-Jährige war mit ihrem Mann unterwegs und stürzte aus zunächst unklarer Ursache an einem Aussichtspunkt hundert Meter in die Tiefe, wie die Polizei in Rosenheim mitteilte. Rettungskräfte, Polizei und Bergwacht seien im Einsatz gewesen, doch die aus Bad Kreuznach stammende Frau sei gestorben.

Ein Polizeibergführer habe die Ermittlungen übernommen, hieß es weiter. Es gebe aber keine Hinweise auf ein Fremdverschulden.

9.47 Uhr: Neues Afghanistan-Mandat soll mehrere hundert Bundeswehr-Soldaten umfassen

Für den Evakuierungseinsatz der Bundeswehr in Afghanistan plant die Bundesregierung ein Parlamentsmandat für "einige hundert Soldaten". Dies teilte die Regierung am Sonntagabend bei einer Unterrichtung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) für die Spitzen der Bundestagsfraktionen mit, wie die Nachrichtenagentur AFP am Montag von Teilnehmern erfuhr. Am Mittwoch solle das Kabinett die Vorlage verabschieden, in der kommenden Woche dann der Bundestag in einer Sondersitzung abstimmen.

Nach Konsultation mit den USA gehe die Bundesregierung von einem "Operationsfenster bis zum 31. August" aus, hieß es weiter. Die Regierung wollte aber nicht ausschließen, dass sich dieses Fenster für die Evakuierungseinsätze der Bundeswehr früher schließt. Der von Kanzlerin Merkel vorgestellte Plan der Bundesregierung sieht zudem die Errichtung einer Luftbrücke vor, über die rund 2000 Ortskräfte evakuiert werden sollen - "besonders gefährdete Frauen, Menschenrechtler und weitere Mitarbeiter von Nichtregierungsorganisationen", wie in dem Briefing mitgeteilt wurde.

9.30 Uhr: Laschet verlangt breit angelegte Luftbrücke aus Afghanistan

CDU-Chef Armin Laschet hat eine breit angelegte Luftbrücke der Bundeswehr verlangt, die neben Deutschen und Ortskräften etwa auch Frauenrechtlerinnen aus Afghanistan holt. Es sei wichtig, dass die Bundeswehr ihre Luftbrücke so lange wie möglich aufrecht erhalte, sagte der Unions-Kanzlerkandidat am Montag beim Eintreffen zu Beratungen der CDU-Spitzengremien in Berlin.

"Diese Luftbrücke darf sich nicht nur beziehen auf Ortskräfte, nicht nur auf deutsche Staatsangehörige, die noch in Afghanistan sind, sondern muss auch aktive Frauen-, Menschenrechtlerinnen, Aktivistinnen, Bürgermeisterinnen und andere umfassen. Das muss im Mandat mit vermerkt sein", sagte Laschet. Das Kabinett will an diesem Mittwoch ein Mandat für den Hilfseinsatz der Bundeswehr beschließen.

9.21 Uhr: Tschechischer Evakuierungsflug aus Afghanistan in Prag gelandet

Ein erster Evakuierungsflug der tschechischen Armee aus Afghanistan ist am Montag in Prag gelandet. An Bord seien tschechische Staatsbürger sowie afghanische Ortskräfte einschließlich ihrer Ehepartner und Kinder gewesen, teilte Außenminister Jakub Kulhanek bei Twitter mit. Insgesamt habe es sich um 46 Personen gehandelt, die nun in Tschechien in Sicherheit seien. Die Evakuierungsbemühungen würden fortgesetzt. Im Laufe des Tages sollte erneut ein Krisenstab zusammengekommen. Die tschechische Botschaft in Kabul war bereits am Samstag geräumt worden.

Vor zwei Rollen Nato-Stacheldraht stehen viele dunkelhaarige Männer, dahinter stehen Flugzeuge und Soldaten, die sie bewachen
Am Flughafen Kabul sammeln sich alle Menschen, die Afghanistan noch verlassen wollen. US-Soldaten sichern ihn
© Shakib Rahmani / AFP
Gedränge auf dem Rollfeld und Warnschüsse: dramatische Szenen am Flughafen Kabul

9.15 Uhr: Pompeo wirft Biden-Regierung bei US-Abzug aus Afghanistan Versagen vor

Nach der Übernahme Kabuls durch die militant-islamistischen Taliban hat der frühere US-Außenminister Mike Pompeo das Vorgehen von US-Präsident Joe Biden beim Abzug der US-Truppen scharf kritisiert. "Es sieht so aus, als ob die Biden-Regierung gerade bei der Umsetzung ihres eigenen Plans gescheitert ist", sagte Pompeo am Sonntag (Ortszeit) dem Sender Fox News.

Die USA sollten stattdessen mit Hilfe der eigenen Luftwaffe "die Taliban, die Kabul umzingeln, niederschlagen", sagte Pompeo weiter. "Wir sollten sie nicht anflehen, das Leben von Amerikanern zu verschonen, wir sollten den Taliban Kosten auferlegen, bis sie uns erlauben, unseren Plan in Afghanistan umzusetzen." In der vergangenen Woche sollen US-Unterhändler Medienberichten zufolge versucht haben, von den Taliban die Zusicherung zu erhalten, dass sie im Falle einer Machtübernahme die US-Botschaft in Kabul nicht angreifen würden.

8.52 Uhr: SPD-Fraktionschef: "Hohe vierstellige bis fünfstellige Zahl an Menschen evakuieren"

SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hält es für notwendig, den aus Afghanistan nach Deutschland zu bringenden Personenkreis deutlich auszuweiten. "Wir müssen sofort damit beginnen, eine weitaus größere Zahl an deutschen Staatsbürgern, einheimischen Helfern der Alliierten und andere gefährdete Personen aus dem Land zu holen und vor den Taliban zu retten", sagte er der "Rheinischen Post" vom Montag. "Ich rechne mit einer hohen vierstelligen bis fünfstelligen Zahl an Menschen, die wir in den nächsten Tagen und Wochen evakuieren müssen."

Mützenich nannte als Beispiele "Menschen, die sich für Frauenrechte eingesetzt haben, Fachleute von Nichtregierungsorganisationen und andere". Er hoffe, dass die Evakuierungsaktionen auch Menschen aus anderen Landesteilen Afghanistans zu Gute kommen könnten, fügte Mützenich hinzu. Derzeit steht die Hauptstadt Kabul im Fokus der Bemühungen.

Vor zwei Rollen Nato-Stacheldraht stehen viele dunkelhaarige Männer, dahinter stehen Flugzeuge und Soldaten, die sie bewachen
Am Flughafen Kabul sammeln sich alle Menschen, die Afghanistan noch verlassen wollen. US-Soldaten sichern ihn
© Shakib Rahmani / AFP
Gedränge auf dem Rollfeld und Warnschüsse: dramatische Szenen am Flughafen Kabul

8.04 Uhr: Vier Palästinenser bei Zusammenstößen mit israelischen Grenzpolizisten getötet

Bei Zusammenstößen zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften im besetzten Westjordanland sind am Montag mindestens vier Palästinenser getötet worden. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete am Montag von zwei Toten, ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP sah zwei Leichen in der örtlichen Leichenhalle. Die israelische Grenzpolizei teilte mit, zwei weitere Leichen sichergestellt zu haben.  

Nach Angaben der Grenzpolizei wurden die Sicherheitskräfte bei der Suche nach einem in "terroristische" Aktivitäten verwickelten Verdächtigen angegriffen. Die Sicherheitskräfte seien "aus kurzer Distanz von einer großen Zahl" von Menschen beschossen worden, erklärte ein Grenzpolizist. Die Beamten hätten "auf die Terroristen zurückgeschossen und sie neutralisiert". Unter den Polizisten habe es keine Opfer gegeben. 

6.58 Uhr: Bundeswehrmaschine zu Evakuierung nach Kabul gestartet

Die Bundeswehr ist zur Evakuierung deutscher Staatsbürger und afghanischer Ortskräfte mit einem ersten Transportflugzeug nach Afghanistan aufgebrochen. Am niedersächsischen Fliegerhorst in Wunstorf startete am Montagmorgen eine Maschine des Typs A400M nach Kabul.

6.47 Uhr: US-Soldaten feuern wegen Menschenmenge auf Kabuler Flughafen Schüsse in die Luft

US-Soldaten haben am Flughafen von Kabul Schüsse in die Luft abgegeben, um eine riesige Menschenmenge auf dem Rollfeld unter Kontrolle zu bringen. "Ich habe sehr viel Angst. Sie feuern viele Schüsse in die Luft", sagte ein Zeuge der Nachrichtenagentur AFP am Montag. Nach der Einnahme von Kabul durch die radikalislamischen Taliban haben sich tausende Afghanen in der Hoffnung auf eine Möglichkeit zur Flucht am Flughafen versammelt.

5.46 Uhr: Karliczek gegen Einschränkungen für ungeimpfte Kinder und Jugendliche in Schulen

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) schließt Einschränkungen für ungeimpfte Kinder und Jugendliche in den Schulen aus. "Für mich und auch die Kultusministerinnen und Kultusminister der Länder ist klar, dass es an Schulen keine sogenannte 2G-Regelung geben kann", sagte Karliczek der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Montagsausgabe). "Auch wer sich nicht impfen lassen kann oder will, hat ein Anrecht auf Zugang zum Unterricht."

In Deutschland wird derzeit darüber debattiert, ob Veranstaltungen in Innenräumen auch weiterhin Genesenen, Geimpften und Getesteten (3G) offenstehen sollen. Bei einer 2G-Regelung würden nur noch Geimpfte und Genesene zugelassen.  Für die Schulen lehnte Karliczek diesen Vorstoß nun ab. Hygieneschutzmaßnahmen blieben aber wichtig, "auch für geimpfte Schülerinnen und Schüler und für die Lehrkräfte", sagte die Bildungsministerin.

5.24 Uhr: Mann fährt unter Drogeneinfluss mit getuntem Rasenmäher

Mit einem getunten Rasenmäher ist ein unter Drogeneinfluss stehender Mann am Sonntagabend durch die rheinland-pfälzische Gemeinde Münchweiler an der Rodalb gedüst - und dann auch noch in eine Verkehrskontrolle geraten. Der Fahrer, der keinen Führerschein besaß, musste eine Blutprobe abgeben, wie die Polizei mitteilte. Das selbst gebaute Gefährt sei sichergestellt worden. Der Rasenmäher sei um ein Dach, eine Windschutzscheibe, ein Radio und eine Lautsprecheranlage erweitert worden. Ob das "Fahrzeug" in diesem Zustand eine Zulassung erhalten werde, sei fraglich. Die genaue Geschwindigkeit müsse noch ermittelt werden.

5.05 Uhr: Trump fordert Biden wegen Afghanistan zum Rücktritt auf

Nach dem Einmarsch der Taliban in Kabul hat Ex-US-Präsident Donald Trump seinen Nachfolger Joe Biden zum Rücktritt aufgefordert. Es sei an der Zeit, dass Biden "in Schande" zurücktrete "für das, was er in Afghanistan zugelassen hat", erklärte Trump am Sonntag. Er kritisierte zudem Biden Einwanderungs-, Wirtschafts- und Energiepolitik.

Unter Trump hatten 2018 in Doha in Katar die ersten direkten Gespräche zwischen der US-Regierung und den Taliban begonnen. Die Gespräche mündeten am 29. Februar 2020 in eine Vereinbarung, in der ein Zeitplan für den Abzug der US-Truppen abgesteckt wurde. Trump hat Bidens Abzugspläne schon mehrfach kritisiert und behauptet, er hätte den Truppenabzug "ganz anders und viel erfolgreicher" bewerkstelligt. In einer weiteren Erklärung schrieb Trump am Sonntag: "Was Joe Biden mit Afghanistan gemacht hat, ist legendär. Es wird als eine der größten Niederlagen in die amerikanische Geschichte eingehen."

4.41 Uhr: Evakuierung deutscher Staatsbürger aus Kabul hat begonnen

Die Evakuierung deutscher Staatsbürger aus der afghanischen Hauptstadt Kabul hat begonnen. In der Nacht zu Montag landeten nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur 40 Mitarbeiter der deutschen Botschaft mit einem US-Flugzeug in Doha im Golfemirat Katar. An Bord der Maschine waren auch vier Angehörige der Schweizer Vertretung in Afghanistan.

4.40 Uhr: RKI registriert 2126 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 36,2

Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Montagmorgen lag sie bei 36,2 - am Vortag hatte der Wert 35,0 betragen, vor einer Woche 23,1. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 2126 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen vom Montagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 4.30 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 1183 Ansteckungen gelegen.

Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden vier Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es zwei Todesfälle gewesen.

4.30 Uhr: Bayern startet mit Auffrischungsimpfungen gegen Corona

In Bayern können von sofort an etwa Alte und Pflegebedürftige Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus erhalten. "Die Impfzentren und die niedergelassenen, behandelnden Ärzte können in Bayern schon jetzt Auffrischungsimpfungen anbieten", sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) in München. Dies gilt vor allem für Hochbetagte über 80 Jahre, Bewohner von Pflegeheimen, Menschen mit Immunschwächeerkrankungen oder Immunsuppression und Pflegebedürftige, die zu Hause leben.

Voraussetzung für die Auffrischung ist, dass die Zweitimpfung sechs Monate zurückliegt. Vorgesehen sind laut Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz für eine Auffrischung auch alle, die vollständig mit einem Vektorimpfstoff von Astrazeneca oder Johnson & Johnson geimpft sind. In der Praxis wird dieser Personenkreis allerdings wegen des auch hier geltenden Sechs-Monate-Abstandes erst ab Anfang September an die Reihe kommen.

4.05 Uhr: US-Militär hat Kabuler Flughafen laut Washington gesichert

Nach dem Einmarsch der Taliban in Kabul haben US-Soldaten nach Angaben der Regierung in Washington den Flughafen der afghanischen Hauptstadt und seine Umgebung gesichert. Die Evakuierung der US-Botschaft in Kabul sei nun abgeschlossen, erklärte der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price, am Sonntag in Washington. Das gesamte Botschaftspersonal befinde sich nun auf dem Gelände des internationalen Hamid-Karsai-Flughafens, "dessen Umgebung vom US-Militär gesichert ist".

3.53 Uhr: USA und Verbündete: Taliban sollen Afghanen und Ausländer ausreisen lassen

Die USA, Deutschland und 65 weitere Länder haben die Taliban aufgefordert, alle ausreisewilligen Afghanen und Ausländer aus Afghanistan ausreisen zu lassen. Die Vereinigten Staaten unterstützten die Forderung der internationalen Gemeinschaft, "dass Afghanen und internationalen Bürgern, die ausreisen wollen, erlaubt werden muss, das zu tun", schrieb US-Außenminister Antony Blinken im Onlinedienst Twitter. Sein Ministerium verbreitete unterdessen eine entsprechende Erklärung.

Alle, die in Afghanistan Macht- und Autoritätspositionen bekleideten, "tragen Verantwortung und müssen Rechenschaft ablegen für den Schutz von Menschenleben", hieß es in der Erklärung weiter.

3.07 Uhr: Pentagon: Mehrere hundert Zivilisten aus Afghanistan ausgeflogen

Die US-Streitkräfte haben nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums die Flugverkehrskontrolle auf dem Flughafen von Kabul übernommen. Dabei würden sie von afghanischen Helfern unterstützt, erklärte der Sprecher des Ministeriums, John Kirby, am Sonntagabend (Ortszeit). Der kommerzielle Flugverkehr laufe weiter, auch wenn es zwischendurch zu Unterbrechungen und Verzögerungen gekommen sei. Mehrere hundert Botschaftsmitarbeiter und private US-Bürger wurden dem Ministerium zufolge bisher aus Afghanistan ausgeflogen.

Dem Angaben nach sind zusätzlich zu den 1000 Soldaten, die sich bereits in Kabul befanden, zwei Infanteriebataillone sowie weitere Kräfte mit etwa 2000 Soldaten vor Ort. Die Truppenstärke soll in den kommenden 48 Stunden auf 6000 aufgestockt werden. "Wir konzentrieren uns weiterhin auf die uns zugewiesene Aufgabe: den sicheren Abzug des zivilen Personals aus der US-Botschaft und aus dem Land zu erleichtern und den Betrieb am Flughafen zu schützen", teilte Kirby mit.

2.00 Uhr: UN-Sicherheitsrat tagt wegen Lage in Afghanistan

Nach dem Einmarsch der Taliban in die afghanische Hauptstadt Kabul und der Flucht des Präsidenten Aschraf Ghani befasst sich der UN-Sicherheitsrat mit der brisanten Lage in dem Krisenstaat. Auf Antrag Estlands und Norwegens kommt das Gremium an diesem Montagvormittag in New York (10.00 Uhr Ortszeit) zu einer Sondersitzung zusammen.

UN-Generalsekretär Antonio Guterres äußerte sich tief besorgt und rief die islamistischen Aufständischen sowie alle anderen Konfliktparteien zu "äußerster Zurückhaltung" auf. Die Vereinten Nationen seien weiter entschlossen, zu einer friedlichen Beilegung des Konflikts beizutragen sowie die Menschenrechte aller Afghanen, insbesondere die von Frauen und Mädchen, zu fördern. Überdies gelte es, lebensrettende humanitäre Hilfe und wichtige Unterstützung für Zivilisten in Not zu leisten, sagte er.

1.56 Uhr: Sicherung des Kabuler Flughafens: USA erhöhen Truppenstärke auf 6000

Die USA wollen angesichts des rasanten Eroberungszugs der Taliban ihre Truppen in Afghanistan erneut deutlich aufstocken. Ziel sei die Sicherung des Flughafens von Kabul, um den sicheren Abflug von US-amerikanischem und verbündetem Personal aus Afghanistan zu ermöglichen, teilten das Außen- und Verteidigungsministerium am Sonntagabend (Ortszeit) mit. "In den kommenden 48 Stunden werden wir unsere Sicherheitspräsenz auf fast 6000 Soldaten erhöht haben, deren Aufgabe ausschließlich darin besteht, diese Bemühungen zu unterstützen."

Damit schicken die USA rund 1000 weitere Militärs nach Afghanistan. Es soll sich dabei um Soldaten der 82. Luftlandedivision handeln, wie mehrere US-Medien berichteten. Erst am Samstag hatte US-Präsident Joe Biden eine Verstärkung von 1000 Soldaten angeordnet. Die Entsendung von 3000 Soldaten war vergangene Woche angekündigt worden. Insgesamt hat die US-Regierung damit seit Ende vergangener Woche 5000 Soldaten nach Afghanistan beordert - 1000 waren bereits vor Ort.

1.49 Uhr: Mindestens 13 Tote bei Überfall auf Dörfer im Nordwesten Nigerias

Bei einem bewaffneten Überfall auf zwei Dörfer in Nigeria sind mindestens 13 Menschen getötet worden. Im Madamai im zentralnigerianischen Bundesstaat Kaduna töteten unbekannte Angreifer fünf Dorfbewohner und setzten neun Häuser in Brand, wie ein Beamter am Sonntag erklärte.

Im nordwestlichen Bundesstaat Sokoto erschossen Angreifer auf Motorrädern nach Angaben von Dorfbewohnern bereits am Freitag acht Männer und entführten zehn Frauen. Sie stahlen demnach auch Vieh und plünderten Geschäfte. Ein Polizeisprecher bestätigte den Überfall auf das Dorf, machte aber keine näheren Angaben.

1.18 Uhr: Zahl der Corona-Patienten in französischen Krankenhäusern steigt weiter an

In Frankreich steigt die Zahl der Corona-Patienten in den Krankenhäusern weiter an. Wie die Gesundheitsbehörden am Sonntagabend mitteilten, wurden binnen 24 Stunden 399 Covid-19-Kranke neu aufgenommen. Damit lagen nun insgesamt 9798 Corona-Patienten in den französischen Krankenhäusern.

Auch die Zahl der Covid-19-Patienten, die intensivmedizinisch behandelt werden müssen, nimmt in Frankreich weiter zu. Mit 73 Patienten, die binnen 24 Stunden neu auf Intensivstationen aufgenommen wurden, liegt sie nun bei 1852.

0.26 Uhr: Zahl der Erdbeben-Toten auf Haiti steigt auf fast 1300

Nach dem schweren Erdbeben in Haiti ist die Zahl der Todesopfer auf fast 1300 gestiegen. Inzwischen seien 1297 Leichen geborgen worden, teilte der Zivilschutz am Sonntag mit. Die Zahl der Menschen, die bei dem Erdstoß der Stärke 7,2 am Samstag verletzt wurden, stieg demnach von mindestens 2800 auf mehr als 5700 an.

DPA · AFP
tkr / fs

PRODUKTE & TIPPS

Kaufkosmos