Dürre in Südeuropa Spanien ächzt unter Wassermangel – Drohne filmt ausgetrocknete Stauseen

Dürre in Südeuropa: Spanien ächzt unter Wassermangel – Drohne filmt ausgetrocknete Stauseen
Sehen Sie im Video: Spanien ächzt unter Wassermangel – Drohne filmt ausgetrocknete Stauseen.




Sant Llorenc de Morunys, Spanien: Wasserreservoirs auf dem Trockenen. Mehrere Stauseen in Katalonien sind betroffen. Es war der wärmste April seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. 1961 Spanien fürchtet einen neuen Dürresommer. Vacarisses, Spanien: Private Pools geraten ins Visier. In Vacarisses gibt es 7000 Einwohner und 1500 registrierte Pools. Sie neu zu befüllen, soll nun verboten werden.
In Nordspanien erreichen viele Speicher nach der Rekordwärme im April nur einen Bruchteil ihrer Füllkapazität. Private Pools sollen im Nordosten Kataloniens künftig nicht mehr neu befüllt werden dürfen.

Die jüngste Extremhitze in Spanien und anderen Ländern des westlichen Mittelmeerraums ist nach einer wissenschaftlichen Studie höchstwahrscheinlich auf den von Menschen verursachten Klimawandel zurückzuführen. Der Klimawandel habe die Rekordtemperaturen um die 40 Grad Ende April in Spanien, Portugal, Marokko und Algerien "mindestens hundertmal wahrscheinlicher" gemacht, hieß es in einem am Freitag veröffentlichten Bericht des internationalen Forscher-Netzwerkes World Weather Attribution (WWA). Eine solche Hitze Ende April "wäre ohne den Klimawandel fast unmöglich gewesen", schreiben die Studien-Autoren und -Autorinnen.

Teile Südwesteuropas und Nordafrikas waren vor einigen Tagen von einer Extremhitze erfasst worden, bei der laut WWA in der Region zu Höchsttemperaturen von bis zu 41 Grad gemessen wurden.

Spanien: Mehrere Hitzerekorde im ganzen Land

In Spanien wurden nach Angaben des nationalen Wetterdienstes Aemet in rund 100 Messstationen des ganzen Landes neue April-Rekorde registriert. Der höchste Wert dieser jüngsten Hitzeperiode in dem Land wurde demnach mit 38,8 Grad am 27. April im andalusischen Córdoba verzeichnet. Damit wurde die bisherige Höchstmarke in der Stadt für April zugleich um 4,8 Grad übertroffen.

"Wie andere Analysen der extremen Hitze in Europa gezeigt haben, steigen die extremen Temperaturen in der Region schneller an als von Klimamodellen vorhergesagt", heißt es im WWA-Bericht. Das Problem beschränkt sich aber nicht auf Europa. Durch den Klimawandel seien Hitzewellen "weltweit häufiger, länger und heißer geworden".

Studie: Mittelmeerraum stark gefährdet

"Solange die Treibhausgasemissionen nicht insgesamt gestoppt werden, werden die globalen Temperaturen weiter ansteigen, und Ereignisse wie diese werden häufiger und heftiger werden", warnt die internationale Organisation, der mehrere renommierte Klimawissenschaftler angehören, darunter die Deutsche Friederike Otto, die seit 2021 am Imperial College in London tätig ist.

Ein Tourist hält seine Füße am Gardasee ins Wasser
Ein Tourist hält seine Füße am Gardasee ins Wasser. Die anhaltende Trockenheit und Wasserknappheit machen Italien weiter zu schaffen.
© Luca Bruno / AP / DPA
Beliebtes Urlaubsziel: Pegel des Gardasees bedenklich niedrig

Sehen Sie im Video: Alarmierende Aufnahmen – Gardasee ist nur noch zu 38 Prozent gefüllt.

Die Kielerin betonte im Zusammenhang mit der Studie, dass der Mittelmeerraum "eine der am stärksten durch den Klimawandel gefährdeten Regionen in Europa" sei. "Die Region erlebt bereits jetzt eine sehr intensive und lang anhaltende Dürre und diese hohen Temperaturen zu einer Zeit im Jahr, in der es eigentlich regnen sollte, verschlimmern die Situation", sagte Otto. "Wenn wir nicht schnell damit aufhören, fossile Brennstoffe zu verbrennen und uns nicht an ein wärmeres, trockeneres Klima anpassen, werden die Verluste und die Schäden in der Region weiter ansteigen."

DPA · Reuters
mth

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