Bei fünf von Dschihadisten parallel ausgeführten Feuerüberfällen sind am Donnerstag auf dem ägyptischen Sinai insgesamt 32 Menschen gestorben. Unter den Toten seien 15 Soldaten und zwei Zivilisten, aber auch mindestens 15 der islamistischen Angreifer seien getötet worden, erklärte die ägyptische Polizei.
Kämpfer des lokalen Ablegers der Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) hätten mit Schnellfeuergewehren und Raketenwerfern fünf von der Armee eingerichtete Kontrollposten an Landstraßen attackiert, berichtete die Polizei. Die Überfälle ereigneten sich demnach nahe Scheich Suwaid, das 15 Kilometer östlich der Provinzhauptstadt Al-Arisch liegt. Dabei seien außerdem 17 Soldaten und sechs Zivilisten verletzt worden.
Gewalt auf der Sinai nimmt zu
Auf der Sinai-Halbinsel zwischen Mittelmeer und Rotem Meer nahm die Gewalt seit dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi durch das Militär im Juni 2013 deutlich zu. Das Verhältnis der Beduinen-Stämme in der dünnbesiedelten Wüstenregion zur Zentralregierung in Kairo ist seit langem angespannt.
Seit Mursis Entmachtung sind mehrere islamistische Gruppen in dem unwegsamen Gebiet aktiv, dessen Fläche dem Bundesland Bayern entspricht. Sie haben immer wieder folgenschwere Anschläge auf die Sicherheitskräfte verübt. Ansar Beit al-Makdis, die größte dieser Islamistengruppen, hatte sich Ende 2014 der IS angeschlossen und nennt sich seitdem "Sinai-Provinz des Islamischen Staats".