Bei einem Bombenanschlag auf einen Konvoi der Bundeswehr im Norden Afghanistans sind die deutschen Soldaten mit dem Schrecken davongekommen. Ein Sprecher des Einsatzführungskommandos bestätigte am Dienstagmorgen in Potsdam entsprechende Berichte der afghanischen Behörden.
Ein Selbstmordattentäter sei in einem Auto gegen 7 Uhr (Ortszeit) auf die fünf geschützten Fahrzeuge der Patrouille zugefahren. Die Soldaten befanden sich auf dem Weg ins Zentrum der Stadt Kundus. Der Attentäter zündete den in seinem Fahrzeug versteckten Sprengsatz und sprengte sich "auf Höhe der Patrouille" in die Luft. In dem Konvoi wurde niemand verletzt, sagte der Sprecher.
Die radikalislamischen Taliban bekannten sich telefonisch zu dem Anschlag. Ein Sprecher sagte, "zwei deutsche Panzer" seien zerstört und "alle Soldaten getötet" worden. Angaben der Taliban gelten jedoch als stark übertrieben und haben sich oft auch als gänzlich falsch herausgestellt.
Ende August war ein deutscher Soldat bei einem ähnlichen Anschlag in Nordafghanistan ums Leben gekommen. Der 29 Jahre alte Hauptfeldwebel gehörte zu einer Patrouille, die in der Nähe von Kundus in eine Sprengfalle geraten war. Zu der Tat bekannten sich ebenfalls die radikalislamischen Taliban.
Unterdessen kamen in der südafghanischen Unruheprovinz Kandahar bei einem weiteren Bombenanschlag der Gouverneur des Distrikts Registan sowie der örtliche Polizeichef ums Leben. Wie die Polizei mitteilte, wurden bei der Explosion des am Straßenrand vergrabenen Sprengsatzes vier Leibwächter verletzt.