Mit dem Ziel, die syrische Stadt Rakka von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu befreien, startete ein US-geführte Bündnis vor einem Jahr eine Militäroffensive auf die syrische Stadt. Gegen das Vorgehen der USA, Großbritanniens und Frankreichs hat Amnesty International schwere Vorwürfe erhoben.
Angesichts hoher Opferzahlen und der Zerstörung in Rakka zweifele die Menschenrechtsorganisation daran, dass das Staatenbündnis genug getan hätte, um zivile Opfer zu vermeiden. Das geht aus einem Amnesty-Bericht vom Dienstag hervor. Die Angriffe der Anti-US-Koalition könnten daher als Kriegsverbrechen gewertet werden.
Mehr als 1000 Zivilisten bei Militäroffensive getötet
Am 6. Juni hatte das Bündnis damit begonnen, massive Angriffe auf die Bastion des IS zu fliegen. Hunderte Menschen seien dadurch getötet und Tausende verletzt worden, berichtet Amnesty. Mit den Luft- und Artillerieangriffen unterstützte die Koalition eine Bodenoffensive der kurdisch geführten Demokratischen Kräfte Syriens (SDF). Insgesamt starben nach Angaben von Beobachtern mehr als 1000 Zivilisten in der syrischen Stadt. Die Koalition habe wiederholt unpräzise Waffen in dicht bewohnten Stadtteilen eingesetzt, kritisiert Amnesty.
Ein Sprecher der Operation "Inherent Resolve" wies die Vorwürfe gegenüber der Deutschen Presse-Agentur zurück. Es gebe hohe Standards bei der Auswahl der Waffen und Ziele. Die Koalition unternehme hohe Anstrengungen, um Zivilisten zu schützen.