Der ehemalige US-Präsident Barack Obama hat mit einem Tweet gegen Rassimus eine Rekordzahl an Likes eingesammelt. Obama hatte am Tag nach der Gewalt in Charlottesville auf Twitter ein berühmtes Zitat des früheren südafrikanischen Präsidenten und Anti-Apartheid-Kämpfers Nelson Mandela wiedergegeben: "Niemand hasst von Geburt an jemanden wegen dessen Hautfarbe, dessen Herkunft oder dessen Religion", schrieb der Amtsvorgänger von Donald Trump.
Die Aussage illustrierte Obama mit einem Bild aus der Zeit seiner Präsidentschaft. Das Foto zeigt ihn mit Kindern unterschiedlicher Hautfarbe aus einer Tagestätte, die neben der damaligen Schule seiner Tochter Sasha liegt.
Obamas Posting durchbrach am Mittwochvormittag die Marke von drei Millionen Likes und wurde damit zum beliebtesten Tweet aller Zeiten. Twitter bestätigte den Rekord über seinen Kurznachrichtendienst.
Obama wirbt für Liebe statt Hass
In zwei weiteren Tweets postete der frühere US-Präsident auch den Rest des Zitates aus Mandelas Autobiografie "Der lange Weg zur Freiheit": "Menschen müssen hassen lernen, und wenn sie hassen lernen können, können sie auch gelehrt werden zu lieben, denn Liebe empfindet das menschliche Herz viel natürlicher als ihr Gegenteil."
Am Samstag hatten in Charlottesville im US-Bundesstaat Virginia Mitglieder mehrerer rechter Gruppen demonstriert. Dabei war es zu Zusammenstößen mit Gegendemonstranten gekommen, in deren Verlauf ein 20-jähriger mutmaßlicher Neonazi mit seinem Auto offenbar absichtlich in eine Gruppe von Gegendemonstranten raste und eine 32-jährige Frau tötete.

Trump gibt erneut beiden Seiten die Schuld
Obamas Nachfolger Donald Trump hatte es in seiner ersten Reaktion vermieden, Rassisten und Neonazis beim Namen zu nennen und stattdessen von "Gewalt von vielen Seiten" gesprochen. Er bekam daraufhin erheblichen Druck und Kritik auch aus den Reihen seiner republikanischen Partei. Erst am dritten Tag nach den Ausschreitungen hatte der Präsident sich öffentlich von Rassisten und dem Ku Klux Klan distanziert.
Am Dienstag verteidigte Trump sein Zögern vom Samstag und fiel inhaltlich auf seine erste Stellungnahme zurück. "Es gab auf der einen Seite eine Gruppe, die schlimm war, und es gab auf der anderen Seite eine Gruppe, die ebenfalls sehr gewalttätig war", sagte er.