Blutbad in Beerscheba Israelische Soldaten riegeln Hebron ab

Nach den palästinensischen Selbstmordanschlägen will Israel den Druck auf die "terroristische Infrastruktur" in Hebron erhöhen.

Nach den beiden Selbstmordanschlägen mit insgesamt 18 Toten haben israelische Streitkräfte die Stadt Hebron im Westjordanland abgeriegelt. Die Soldaten umstellten die Häuser von Angehörigen der Attentäter und zerstörten eines der Gebäude - ein übliches Vorgehen in solchen Fällen. Außerdem wurden Razzien durchgeführt, wie aus Militärkreisen verlautete. Hebron ist die zweitgrößte Stadt im Westjordanland und gilt als Hochburg der radikalislamischen Hamas, die sich zu den Anschlägen bekannt hat.

Beim ersten Selbstmordanschlag in Israel seit einem halben Jahr hatten sich am Dienstag zwei Täter fast zeitgleich in zwei Bussen in der südisraelischen Stadt Beerscheba in die Luft gesprengt. Sie rissen mindestens 16 Fahrgäste mit in den Tod - darunter auch einen drei Jahre alten Jungen. Mehr als 80 weitere Menschen wurden verletzt - drei davon befanden sich am Mittwochmorgen noch in Lebensgefahr.

Tausende feiern im Gazastreifen die Anschläge

Der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon berief das Sicherheitskabinett zu einer Krisensitzung ein. Politiker aus aller Welt verurteilten den Anschlag aufs Schärfste. Der UN-Sicherheitsrat forderte die Konfliktparteien auf, den Friedensprozess fortzusetzen.

Im Gazastreifen feierten am Dienstagabend tausende Menschen die Anschläge. Die Witwe des von Israel getöteten Hamas-Führers Abdel Asis Rantisi, Rasah Rantisi, sprach von einer heldenhaften Operation. Die Seele ihres Mannes sei "glücklich im Himmel". Der palästinensische Ministerpräsident Jassir Arafat verurteilte die Taten.