Die Morgenlage Rockerkrieg in München? Laster rast in Menschenmenge - drei Festnahmen

Laster rast in Menschenmenge +++ FC Bayern steht im Pokalfinale +++ Mehr als zwei Millionen Coronainfizierte in den USA +++ Die Nachrichtenlage am Donnerstagmorgen.

Guten Morgen, liebe Leserin, lieber Leser,

die USA haben wohl die traurige zwei-Millionen-Marke von Corona-Infizierten geknackt. Damit ist das Land weltweiter Spitzenreiter und liegt auch vor der gesamten EU. Und obwohl die Pandemie offfenbar noch nicht eingedämmt ist, wird das Leben in vielen Staaten wieder hochgefahren. Ganz besonders eilig hat es, wenig überraschend, Donald Trump, der schnell wieder den Wahlkampf aufnehmen will. Die erste Kundgebung seit der Corona-Zwangspause soll am Freitagabend im Bundesstaat Oklahoma stattfinden und "laut ungestüm und groß" werden, wie der Kommunikationsdirektor des US-Präsidenten sagte.

Die Schlagzeilen zum Start in den Tag:

Rockerkrieg in München? Laster rast in Menschenmenge

Ein Kleintransporter ist in München in eine Menschengruppe auf dem Gehweg gerast - wohl mit voller Absicht. Danach schlugen Fahrzeuginsassen auf die Passanten ein. Nach diesem Angriff mit drei Verletzten fahndet die Polizei nach den Tätern - und bittet Zeugen um Hinweise. Drei Personen wurden festgenommen. Es werde nun "die Art der Tatbeteiligung" geprüft, sagte ein Sprecher der Münchener Polizei. "Offensichtlich haben wir es mit einer äußerst brutalen Auseinandersetzung polizeibekannter Rockergruppen zu tun", sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU).

Die sechs Insassen des Fahrzeugs seien auf die angefahrene Gruppe losgegangen und hätten "gewaltsam auf sie eingewirkt", teilte die Polizei nach dem Vorfall am Mittwochnachmittag mit. Drei Männer im Alter zwischen 42 und 56 Jahren wurden verletzt und in Krankenhäuser gebracht - schweben aber nicht in Lebensgefahr. 

Ob die Verletzungen durch die Kollision mit dem Fahrzeug oder durch die nachfolgende Prügelei zustande kamen, war zunächst unklar. Nach Angaben von Zeugen sei bei dem Angriff auch ein Stichwerkzeug benutzt worden, hieß es. 

Die Polizei teilte mit: "Nach den ersten vorläufigen Ermittlungen gab es eine Vorbeziehung zwischen den Tätern und den Verletzten, die auf einen Zusammenhang mit dem Rocker-Milieu hindeutet."

Ex-US-Botschafter in Berlin: US-Grenzen zuerst für Reisende aus Deutschland öffnen 

Der ehemalige US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, hält es für sinnvoll, den US-Einreisestopp im Zuge der Corona-Pandemie als erstes für deutsche Bürger wieder aufzuheben. Die USA hätten den Wunsch, "die Grenzen zu öffnen und ich glaube, es ist durchaus sinnvoll, dass Deutschland wirklich das erste Land ist, weil es so gute Arbeit geleistet hat", sagte Grenell im Gespräch mit "Bild live". Zugleich sagte er: "Wir sollten das langsam angehen lassen." Er brachte einen Testlauf ins Gespräch, bei dem München mit amerikanischen Zielen verbunden werden könnte. 

555 registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland

Innerhalb von 24 Stunden haben die Gesundheitsämter in Deutschland dem Robert Koch-Institut (RKI) 555 neue Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Damit haben sich seit Beginn der Corona-Krise 185.416 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt, wie das RKI meldete (Datenstand 11. Juni, 0 Uhr). 8755 mit dem Virus infizierte Menschen starben nach RKI-Angaben - das bedeutet ein Plus von 26 im Vergleich zum Vortag. Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, ist wieder unter die kritische Marke von 1,0 gesunken und liegt nun bei 0,86. Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel weniger als einen weiteren Menschen ansteckt.

Trump lehnt Zeichen gegen Rassismus ab: Keine Umbenennung von Militärbasen

US-Präsident Donald Trump will umstrittene Namen von Militärbasen nicht ändern - trotz der Bereitschaft aus Reihen des Militärs, damit ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen. "Es wurde vorgeschlagen, dass wir zehn unserer legendären Militärbasen umbenennen, wie Fort Bragg in North Carolina, Fort Hood in Texas, Fort Benning in Georgia, etc. Diese monumentalen und sehr mächtigen Stützpunkte sind Teil eines großartigen amerikanischen Erbes geworden und einer Geschichte des Gewinnens, Sieges und der Freiheit", schrieb Trump am Mittwoch auf Twitter. Seine Regierung werde über eine Umbennung der "heiligen Stätten" nicht einmal nachdenken. 

FC Bayern folgt Leverkusen ins Pokal-Finale

Der FC Bayern München steht zum 24. Mal im DFB-Pokalfinale. Der Titelverteidiger siegte am Mittwoch im Halbfinale gegen den Bundesliga-Rivalen Eintracht Frankfurt mit 2:1 (1:0) und trifft damit am 4. Juli im Endspiel im Berliner Olympiastadion auf Bayer Leverkusen. Die Tore für die Bayern erzielten Ivan Perisic (14.) und Robert Lewandowski (74.). Danny da Costa erzielte das zwischenzeitliche 1:1 für in der zweiten Hälfte stark aufspielende Frankfurter.

Was heute wichtig wird:

Prozessbeginn gegen 25-jährigen mutmaßlichen IS-Anhänger

In Berlin beginnt der Prozess gegen einen 25-Jährigen wegen Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat. Der Angeklagte soll mit zwei Gleichgesinnten im Januar 2017 von Deutschland aus aufgebrochen sein, um über die Türkei nach Syrien einzureisen. Dort habe er sich der terroristischen Vereinigung "Islamischer Staat" anschließen wollen, um sich an Waffen schulen zu lassen und später Anschläge zu begehen.

Gedenken an Neonazi-Mordopfer in Dessau

Der 39 Jahre alte Familienvater Alberto Adriano aus Mosambik wurde am 11. Juni 2000 unmittelbar vor seiner Haustür von drei jungen Neonazis zusammengeschlagen. Er starb drei Tage später an seinen schweren Verletzungen. Die Täter wurden wegen gemeinschaftlichen Mordes aus Fremdenhass verurteilt. An Adriano erinnert eine Stele am Tatort im Stadtpark in Dessau-Roßlau. Am 20. Jahrestag der Tat finden in Dessau mehrere Gedenkveranstaltungen für Adriano statt.

DPA · AFP
dho/nik