20 Minuten hat das Interview gedauert - 20 Minuten in denen die Journalisten Zeit hatten, die Weltlage mit US-Präsident Donald Trump zu besprechen. Das Gespräch behandelte den Klimareport seiner Bundesbehörden genau wie den wieder aufkeimenden Konflikt zwischen der Ukraine und Russland, die Rolle des saudischen Kronprinzen bei der Ermordung von Jamal Khashoggi bis zur Frage, wie lange die USA noch im Nahen Osten präsent sein werden.
Das sind Donald Trumps wichtigste Aussagen:
Über den Konflikt zwischen der Ukraine und Russland und Deutschlands Anteil an der Nato-Finanzierung.
Hinweis: Trump hat Recht, wenn er sagt, dass die Regierung in Berlin den Verteidigungsetat nicht auf zwei Prozent der Wirtschaftsleistung erhöht hat (das Ziel soll bis 2024 erreicht sein), dennoch ist Deutschland mit einem Anteil von 15 Prozent weiterhin der zweitgrößte Nato-Finanzier nach den USA mit einem Anteil von 22 Prozent.
Über die US-Notenbank, der Trump vorwirft, mit ihren Zinsanhebungen den Aufschwung der US-Konjunktur zu gefährden.
Hinweis: Die meisten Experten glauben, dass ein Ende der extremen Niedrigzinsphase sinnvoll sei, um die Überhitzung der Wirtschaft und zu starke Inflation zu vermeiden.
Über den von Trump selbst ernannten Chef der US-Notenbank (Fed), Jay Powell, und die Zinserhöhung der Fed.
Hinweis: In den allermeisten westlichen Staaten agieren die Notenbanken unabhängig von der Politik, eine derart harsche, öffentliche Kritik seitens der Regierung gilt als höchst ungewöhnlicher Vorgang.
Über ein Gutachten seiner eigenen Regierung, das schwerwiegende Folgen für die US-Wirtschaft prognostiziert, wenn dem Klimawandel nicht bald entgegengesteuert werde.
Über Umweltprobleme durch Kohlendioxidausstoß.
Hinweis: Laut des Factchecking-Teams der "Washington Post" übertreibt Trump. Die CO2-Ausstöße sind zwar auf das Niveau von 1996 zurückgegangenen, aber sie seien auch davor schon niedriger gewesen, etwa 1960.
Über den von ihm gewünschten Grenzwall an der Grenze zu Mexiko.
Hinweis: Bei der letzten Abstimmung zu dem Thema im Februar hatte seine Regierung nicht einmal alle Stimmen seiner eigenen Partei bekommen.
Über das US-Handelsdefizit.
Hinweis: Das US-Handelsdefizit beträgt "nur" 550 Milliarden Dollar und bedeutet nur, dass die USA mehr Waren aus dem Ausland importieren als sie ausführen. Das bedeute aber nicht, dass irgendjemand der USA Geld "stehlen" würde, merkt die "Washington Post" an. In der Zahl sind übrigens keine digitalen Güter berücksichtigt. Experten gehen davon aus, dass die US-Bilanz positiv wäre, wenn man über das Internet verkaufte Musik, Filme und Software mitrechnen würde.
Über US-Sonderermittler Robert Mueller, der über mögliche Absprachen und Kooperationen zwischen Trumps Wahlkampfteam und Russland ermittelt.
Über die Möglichkeit, ob die USA irgendwann ihre militärische Präsenz im Nahen Osten abziehen werden.
Über den Verdacht, dass der saudische Kronprinz Salman die Beseitigung des regierungskritischen Journalisten Jamal Khashoggi angeordnet habe.
Über seine Rolle bei der Entwicklung des Ölpreises.
Hinweis: Die Ölpreise fielen zuletzt ab Mitte Oktober wegen sinkender Nachfrage. Die saudische Regierung hat bereits angedeutet, dass sie der Opec folgt und die Ölproduktion drosseln wird, um die Preise wieder steigen zu lassen.
Quelle: "Washington Post", DPA, AFP