Seit 2013 machen die USA Jagd auf Edward Snowden. Er hatte tausende als geheim eingestufte Dokumente zu den weltweiten Überwachungsprogrammen des US-Geheimdienstes NSA den Zeitungen "The Washington Post" und "The Guardian" zugespielt. Seine Enthüllungen zeigten, wie die amerikanische Regierung heimlich ihre Bürger ausgespäht hat – und den Rest der Welt. Seitdem versteckt sich der Whistleblower in Russland.
In seiner Heimat gilt er als Verräter. Auch in den Augen von Donald Trump. Auf seinem Lieblingsmedium Twitter verkündete der heutige US-Präsident im Oktober 2013 Snowden sei ein Spion und sollte exekutiert werden. Nun steht Trump selbst im Verdacht, Geheiminformationen weitergegeben zu haben.
Ein Umstand, der dem Whistleblower pure Schadenfreude entlockt. "Wenn das nächste Mal jemand sagt, dass die Informationsweitergabe von verfassungswidriger Massenüberwachung an die Presse eine rote Linie überschreitet, zeigt ihm das", twitterte er am Montag und verlinkte auf einen Artikel der "Washington Post".
Die Vorwürfe gegen Donald Trump
Die Zeitung hatte berichtet, Trump habe streng geheime Informationen an den russischen Außenminister Sergej Lawrow bei dessen Besuch im Weißen Haus weitergegeben. Es handele sich um Erkenntnisse über den IS, die die USA von einem befreundeten ausländischen Geheimdienst erhalten hätten. Im Gespräch mit Lawrow habe der US-Präsident begonnen, "die Details einer terroristischen IS-Bedrohung zu beschreiben, die in Zusammenhang mit der Verwendung von Laptops in Flugzeugen steht", hieß es in dem Bericht.
Laut der "Washington Post" hatte der mit den USA befreundete ausländische Geheimdienst der US-Regierung keine Erlaubnis erteilt, die Informationen mit Moskau zu teilen. Trump habe aber "mehr Informationen gegeben als wir mit unseren eigenen Verbündeten geteilt haben", zitierte die Zeitung einen Regierungsvertreter, der anonym bleiben wollte. Das Weiße Haus wies den Bericht allerdings als "falsch" zurück.
