Eltern von Steven Sotloff "Unser Sohn war weder Held, noch Kriegsjunkie"

Der US-Journalist Steven Sotloff wurde von der IS-Terrormiliz ermordet. Nun wendet sich seine Familie an die Öffentlichkeit und macht klar, dass sie sich nicht unterkriegen lässt.

In bewegenden Worten hat sich die Familie des US-Reporters Steven Sotloff zu dessen Tod geäußert. Sotloff war, wie zuvor sein Kollege James Foley, von den Dschihadisten des IS (Islamistischer Staat) ermordet worden.

Der Freund und Sprecher der Opferfamilie, Barak Barfi, erklärte, dass der 31-Jährige ein guter Mensch gewesen sei. Ein Fan von American-Football, Junk-Food und der TV-Serie "South Park". Auch habe er es genossen, mit seinem Vater über Golf zu fachsimpeln.

Jedoch sei Sotloff zwischen zwei Welten hin- und hergerissen gewesen, so Barfi. Schlussendlich hätte es ihn in die arabische Welt gezogen.

Vor einem Jahr wurde der Reporter in Syrien entführt, der vor wenigen Tagen von der Terrormiliz IS vor laufender Kamera ermordet wurde. Das Video, dessen Echtheit von den USA bestätigt wurde, gleicht dem Enthauptungsvideo von James Foley. Die beiden Journalisten wurden offenbar aus Rache für die US-Luftangriffe im Irak getötet.

Familie kämpft gegen die Angst

In Miami lassen Sotloffs Eltern verlauten, dass ihr Sohn weder Held noch "Kriegsjunkie" gewesen sei. "Er hat versucht denen eine Stimme zu geben, die keine hatten."

Weiter sagt Barfi über den Getöteten: "Er war nur ein Mann, der versucht hat, das verborgene Gute in einer finsteren Welt zu finden. Und wenn es das nicht gab, hat er versucht, es selbst zu erzeugen. Er hat denen geholfen, die nicht so privilegiert waren wie er."

Barak Barfi beendet die Erklärung der Familie mit den Worten: "Diese Woche trauern wir, aber wir werden dieses Martyrium überstehen. Wir werden unseren Feinden nicht erlauben, uns mit der einzigen Waffe, die sie besitzen, nämlich der Angst, als Geiseln zu nehmen."

Steve Sotloff wuchs in der Nähe von Miami auf und studierte an der Universität von Florida Journalismus. Daneben lernte er Arabisch. Er schrieb als freier Journalist für diverse US-Medien, darunter das "Time Magazine", die Fachzeitschrift "National Interest" und die Wochenzeitung "Christian Science Monitor".

Reuters
stb/Reuters