Sicherheitsbehörden in den USA haben einen Iraker mit Verbindungen zur Dschihadisten-Gruppe Islamischer Staat (IS) festgenommen, weil er einen Mordanschlag auf den ehemaligen US-Präsidenten George W. Bush geplant haben soll. Der 52-Jährige wird beschuldigt, "eine Verschwörung zur Ermordung des ehemaligen US-Präsidenten George W. Bush unterstützt und gefördert zu haben", erklärte ein Bundesstaatsanwalt aus dem Bundesstaat Ohio am Dienstag.
Irak-Krieg unter George W. Bush mögliches Motiv
Das Motiv war demnach der US-Einmarsch unter Bush 2003 im Irak. Der 52-Jährige soll seinen Plan damit begründet haben, dass Bush "für die Tötung vieler Iraker und die Zerstörung des gesamten Irak verantwortlich" sei, zitierte CNN aus Gerichtsdokumenten. Der Mann hatte offenbar Vorbereitungen getroffen, um mehrere Attentäter aus dem Nahen Osten einzufliegen. Außerdem habe er sondiert, wo er Waffen und Polizeiuniformen kaufen könnte. Zwei anonyme Quellen des FBI hatten die Ermittlungen ins Rollen gebracht.
Von Vietnam bis Irak – Bilder des großen Kriegsfotografen

Im Februar war der Verdächtige der Staatsanwaltschaft zufolge zu einem Anwesen von Bush in Texas gereist, um dort Fotos zu machen. Anfang März soll ein FBI-Maulwurf dem Mann Waffen und Polizeiuniformen gezeigt haben, die dieser ebenfalls fotografierte.
Der Verdächtige soll einem der FBI-Informanten gesagt haben, dass er Männer ins Land bringen wolle, die "nicht sauber" seien. Außerdem habe er behauptet, ein Cousin des getöteten IS-Anführers Abu Bakr al-Baghdadi zu sein sowie "zwischen 2003 und 2006 zahlreiche Amerikaner im Irak getötet" zu haben.
Verdächtiger reiste 2020 legal in USA ein
Wie eine Quelle dem FBI weiter berichtete, soll der Verdächtige gesagt haben, dass zwei ehemalige Mitglieder des irakischen Geheimdiensts den Mordanschlag leiten sollten. Unterstützung sollten sie von IS-Mitgliedern sowie einer Gruppe namens "Al-Raed" bekommen, der er selbst nach eigenen Angaben angehörte. Diese soll in Katar sitzen. Die Männer sollten demnach illegal über die Grenze zu Mexiko in die USA ein- und ausreisen.
Der Verdächtige selbst war 2020 legal in die USA eingereist, bevor er Asyl beantragte. Der Staatsanwaltschaft zufolge soll der Verdächtige auch versprochen haben, einem vermeintlichen Landsmann gegen Bezahlung bei der Einwanderung zu helfen. Demnach handelte es sich dabei allerdings um einen Undercover-Einsatz des FBI.
Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 wenige Monate nach Bushs Amtsantritt hatten die USA einen "Krieg gegen den Terror" begonnen. Dem Einmarsch in Afghanistan folgte 2003 der Krieg im Irak. Bush blieb US-Präsident bis 2009.