Irak Neue Anschläge fordern Todesopfer

Im Irak sind innerhalb weniger Stunden 14 US- Soldaten, ein Übersetzer, ein amerikanischer Journalist und drei irakische Zivilisten getötet worden.

Die 14 US-Soldaten und der Dolmetscher seien bei einem Sprengstoffanschlag nahe Haditha, etwa 350 Kilometer westlich von Bagdad, ums Leben gekommen, sagte US-Brigadegeneral Paul Ham am Mittwoch in Washington. Es habe sich um die gleiche Gegend gehandelt, bei der bereits am Vortag sechs Marineinfanteristen getötet worden seien.

Dritter Anschlag auf US-Truppen innerhalb von drei Tagen

Nach Angaben von Ham führen die Koalitionstruppen derzeit eine Militäroperation durch, um Terroristen und Aufständischen die Bewegungsfreiheit und den sicheren Unterschlupf abzuschneiden. Ham sprach von einem sehr tödlichen Feind, der leider sehr anpassungsfähig sei.

Es war der dritte Anschlag auf US-Truppen in dieser Gegend nahe der Grenze zu Syrien innerhalb von drei Tagen. Die irakische Polizei nahm unterdessen nach eigenen Angaben einen Vertrauten des jordanischen Terroranführers Abu Mussab al-Sarkawi fest.

Reporter der "New York Times" getötet

Raad al-Wandawi wurde am Dienstagabend südlich von Kerbela in Gewahrsam genommen, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Er soll seine Beteiligung an einem Anschlag gestanden haben, bei dem im Februar 2004 während des schiitischen Aschura-Festes mehr als 180 Menschen ums Leben kamen.

Die drei getöteten Iraker wurden von US-Soldaten erschossen, als sich ihr Auto südlich von Bagdad einem amerikanischen Militärkonvoi näherte.

Der Reporter Steven Vincent, der unter anderem für die US- Zeitungen "New York Times" und "Christian Science Monitor" arbeitete, war am Dienstagabend in Basra entführt und erschossen worden. Seine Übersetzerin überlebte schwer verletzt. Vincent hielt sich seit mehreren Wochen in Basra auf, um ein Buch über die Geschichte der Stadt zu schreiben. Er hatte bereits ein Irak-Buch mit dem Titel "In the Red Zone" veröffentlicht. In seinem letzten Artikel in der "New York Times" warnte er vor einem Ansteigen der Gewalt religiöser Gruppen in Basra. Nach Angaben der Organisation "Reporter ohne Grenzen" ist Vincent der 64. Journalist, der seit Beginn des Krieges im März 2003 ums Leben kam.

DPA