Israel Zehn Tote nach Selbstmordanschlag und Luftangriff

Bei dem ersten Selbstmordanschlag in Israel seit fast drei Monaten und einem Luftangriff auf militante Palästinenser sind am Donnerstag insgesamt zehn Menschen getötet worden.

Bei dem ersten Selbstmordanschlag in Israel seit fast drei Monaten und einem Luftangriff auf militante Palästinenser sind am Donnerstag insgesamt zehn Menschen getötet worden. Zudem wurden dutzende Israelis und Palästinenser verletzt, wie es in Berichten beider Seiten hieß. Die israelische Armee riegelte als Reaktion auf das Selbstmordattentat am Abend die Palästinensergebiete vollständig ab. Zu dem Anschlag an einer Bushaltestelle in Tel Aviv bekannte sich die radikale Volksfront für die Befreiung Palästinas (PFLP).

Dschihad-Militärchef Hamid getötet

Bei dem israelischen Angriff in Gaza-Stadt feuerte ein Kampfhubschrauber zwei Raketen auf ein Auto. Darin starben nach palästinensischen Angaben der Militärchef der radikalen Organisation Islamischer Dschihad, Mukalat Hamid, und zwei Begleiter. Außerdem seien zwei Passanten ums Leben gekommen. Der israelischen Verteidigungsminister Schaul Mofas erklärte, mit der Tötung von Hamid sei ein geplanter, großer Anschlag verhindert worden. Er befahl, alle Reiseerleichterungen an Armeekontrollpunkten während der Weihnachtszeit aufzuheben.

Palästinenser schworen Rache

Mehr als 60 Menschen seien bei dem Hubschrauberangriff verletzt worden, teilte Krankenhauspersonal mit. Augenzeugen berichtete, hunderte aufgebrachte Palästinenser hätten sich am Ort der gezielten Tötung zum Protest versammelt und Rache geschworen. Der palästinensische Regierungschef Ahmed Kureia verurteilte beide Gewalttaten. Er rief zur Fortsetzung von Verhandlungen auf.

Selbstmordattentäter riss vier Menschen in den Tod

Der Selbstmordattentäter zündete seinen Sprengsatz während des Berufsverkehrs zum Feierabend an einer Bushaltestelle unter einen Brücke in Tel Aviv. Die Bombe habe vier Israelis und den Attentäter selbst getötet, teilte die Polizei mit. Rettungskräfte zählten 20 Verletzte. Der Attentäter war nach PFLP-Angaben ein 18-jähriger aus einem Dorf bei Nablus im Westjordanland.

Letzter Selbstmordanschlag war im Oktober

Zuletzt waren bei einem Selbstmordanschlag in Israel am 4. Oktober in einem Restaurant der Stadt Haifa 21 Menschen getötet worden. Israelische Sicherheitsbehörden hatten seitdem mehrfach erklärt, es würden fast täglich Selbstmordattentate verhindert. Der israelische Rundfunk berichtete, im allein vergangenen Monat seien 21 Versuche, für Anschläge nach Israel einzudringen, abgewehrt worden.

Israelische Rgierung setzt auf härtere Gangart

Die israelische Regierung hat unterdessen nach Medienberichten eine härtere Linie in der Auseinandersetzung um illegale jüdische Siedlungen in Palästinensergebieten angedeutet. In Zukunft soll die israelische Armee direkt von der Regierung die Befehle bekommen, wenn illegale Siedlungen im Westjordanland geräumt werden sollen, hieß es im Armeerundfunk. Das hätten der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon und Verteidigungsminister Mofas beschlossen.

DPA