Sewastopol Brand in Treibstofflager auf der Krim gelöscht – Ukraine spricht von "Strafe Gottes"

Brennender Treibstofftank auf der Krim
Rauch und Flammen steigen aus einem brennenden Treibstofftank in Sewastopol auf der Krim auf
© Uncredited / Sevastopol Governor Mikhail Razvozhaev telegram channel / AP / DPA
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STORY: Massive Rauchwolken über Sewastopol. In dem Hafen auf der Krim ist am Samstag ein Treibstofflager in Flammen aufgegangen. Der von Moskau eingesetzte Gouverneur Michail Raswoschajew teilte per Telegram mit, das Feuer sei laut vorläufigen Informationen durch einen Drohnentreffer verursacht worden. Verletzt wurde den Angaben zufolge niemand. Die Feuerwehr habe die Lage unter Kontrolle, so Raswoschaiew. Der Heimathafen der russischen Schwarzmeerflotte war in der Vergangenheit öfters Ziel von Angriffen, die Russland der Ukraine anlastet. Ein Sprecher des ukrainischen Militärs sagte, er habe keine Informationen, die auf eine Verantwortung der Ukraine für das Feuer hindeuteten. Unterdessen ist die Zahl der Opfer nach den russischen Raketenangriffen am Freitag gestiegen. Bei dem Beschuss der Städte Uman und Dnipro starben nach ukrainischen Angaben mindestens 25 Zivilisten, darunter mehrere Kinder. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach von "russischem Terror", den man nur mit modernen Luftabwehrwaffen stoppen könne. Es war der erste größere Luftangriff Russlands seit fast zwei Monaten - möglicherweise in Erwartung der angekündigten ukrainischen Frühjahrsoffensive. Die Vorbereitungen dafür stehen nach Angaben der Regierung in Kiew vor dem Abschluss.
1000 Quadratmeter brannten, 10 Öltanks explodierten: Ein Drohnenangriff hat ein gewaltiges Falmmeninferno in einem Treibstofflager auf der Krim verursacht. Russland verdächtigt die Ukraine.

Bei dem Brand in einem Treibstofflager in der Hafenstadt Sewastopol auf der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim sind nach Angaben des ukrainischen Militärgeheimdienstes zehn Öltanks zerstört worden. "Ihr Gesamtvolumen beträgt etwa 40.000 Tonnen", sagte Behördensprecher Andrij Jussow. "Das ist Gottes Strafe speziell für die getöteten Bürger in Uman, unter denen fünf Kinder sind", sagte er Bezug nehmend auf einen russischen Raketenangriff in der Nacht zuvor. Konkret hat Kiew die Verantwortung für den Anschlag nicht übernommen. Gleichzeitig betonte Jussow, dass diese Explosionen weitergingen.

Das Treibstofflager war am Samstagmorgen kurz nach vier Uhr früh explodiert. Der von Moskau eingesetzte Gouverneur teilte über den Onlinedienst Telegram mit, dass es sich dabei um einen Drohnenangriff gehandelt habe. Eine zweite Drohne sei beim Anflug mit Schusswaffen vom Himmel geholt worden. Ihre Reste seien unweit der Reservoirs gefunden worden.

Stundenlang waren Dutzende Löschfahrzeuge bei dem Treibstofflager in Sewastopol im Einsatz, auch ein Eisenbahn-Löschzug und Ressourcen der Schwarzmeerflotte wurden zur Brandbekämpfung eingesetzt. Der Brand wurde der höchsten Gefahrenstufe zugeordnet. Dabei sollen "rund 1000 Quadratmeter" von den Flammen zerstört worden sein. Erst nach 15 Uhr Ortszeit (14 Uhr MEZ) meldete Raswoschajew, dass die Flammen gelöscht worden seien. Angaben des Gourverues zufolge, wurde niemand verletzt.

Ukraine will Krim befreien

Sewastopol auf der 2014 durch Russland annektierten Krim ist der Sitz der russischen Schwarzmeerflotte. Die strategisch wichtige Hafenstadt wurde seit Beginn der russischen Militäroffensive in der Ukraine mehrmals mit Drohnen angegriffen. Erst vergangene Woche teilten russische Behörden mit, einen Drohnenangriff auf den Hafen abgewehrt zu haben.

Die Ukraine hat mehrfach angekündigt, die Krim von russischer Besatzung zu befreien. In verschiedenen Teilen der Halbinsel kommt es im Zuge von Russlands Angriffskrieg gegen das Nachbarland zu Zwischenfällen mit Drohnen, teils mit schweren Schäden, Verletzten und auch Toten. Russland sieht sich gezwungen, den militärischen Aufwand zur Verteidigung der Krim deutlich zu erhöhen.

DPA
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