Machtkampf in Australien Kevin Rudd fordert Julia Gillard heraus

Australiens ehemaliger Regierungschef will die amtierende Premierministerin Julia Gillard herausfordern: Kevin Rudd möchte für den Vorsitz der Australischen Labor-Partei antreten. Gillard habe das Vertrauen des Volkes verloren.

Der frühere australische Premierminister Kevin Rudd will versuchen, über eine Kampfabstimmung gegen die amtierende Regierungschefin Julia Gillard wieder ins Amt zu kommen. Er werde sich dem von Gillard für kommenden Montag angesetzten Votum der Parlamentsfraktion der regierenden Labor-Partei stellen, kündigte er am Freitag an. Die Premierministerin, die ihn vor 18 Monaten von der Partei- und Regierungsspitze gestürzt hatte, habe "das Vertrauen des australischen Volkes verloren".

Gillard hatte die Abstimmung über die Parteiführung nach langem Machtkampf am Donnerstag angekündigt, um "die Angelegenheit ein für alle Mal zu klären". Sie und Rudd sind die einzigen Kandidaten. Sollte Rudd gewinnen, würde er automatisch auch Regierungschef.

Er werde aber nur dieses eine Mal gegen Gillard antreten, kündigte Rudd an. Sollte sie sich am Montag bei der geheimen Abstimmung der 103 Labor-Parlamentarier durchsetzen, werde er sie nicht erneut herausfordern.

Rudd war am Mittwoch während eines USA-Besuchs als Außenminister zurückgetreten. Als Grund hatte er mangelnde Rückendeckung durch Gillard genannt.

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