Anlässlich des 25. Jahrestags des Mauerfalls hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die anhaltenden Kontroversen darüber beklagt, ob die DDR ein Unrechtsstaat war. "Das System der SED-Diktatur beruhte auf Gängelung der Menschen", sagte Merkel am Dienstagabend bei einer Veranstaltung der CDU zum Mauerfalljubiläum in Berlin. Dieser Spitzelstaat habe die Freiheit der Menschen immer wieder mit Füßen getreten. "Natürlich war die DDR ein Unrechtsstaat", sagte Merkel. Dies heiße aber nicht, dass die Biografien aller DDR-Bürger dadurch diskreditiert würden.
Merkel mahnte anlässlich des Jubiläums des Mauerfalls am 9. November 1989 an, die Erinnerung an die Geschichte wachzuhalten. Schon heute gebe es viele junge Menschen, die den Tag nicht persönlich erlebt hätten. Deshalb sei es wichtig, "über das rein Persönliche hinaus" die gemeinsame Erinnerung wachzuhalten. Ihr eigener Weg in die aktive Politik wäre ohne den Mauerfall "auch nicht denkbar" gewesen, sagte die Bundeskanzlerin.
Die CDU-Chefin hob auch die Rolle der eigenen Partei zur Zeit des Mauerfalls hervor. Die CDU sei in der alten Bundesrepublik die Partei gewesen, "die den Auftrag zur staatlichen Einheit ernst genommen hat". Sie habe die Chance des Mauerfalls ergriffen und dafür gesorgt, dass die Menschen in der DDR über die Zukunft ihres Landes selbst hätten bestimmen können.