Nach dem Tod von Osama bin Laden Europäer befürchten blutige Rache Al-Kaidas

Nach den tödlichen Schüssen auf Osama bin Ladens macht sich weltweit Erleichterung breit. Gleichzeitig wächst die Angst vor Vergeltungsschlägen des Terrornetzwerks Al-Kaida.

Nach der Liquidierung von Terrorchef Osama bin Laden wächst in Europa die Angst vor Vergeltungsschlägen. Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy warnte, Al-Kaida sei mit dem Tod Bin Ladens nicht besiegt. "Der Kampf gegen die Kriminellen (...) muss ohne Unterlass weitergeführt werden und alle Staaten einigen, die Opfer von deren Verbrechen sind", kommentierte der Präsident am Montag.

Ähnlich interpretierten auch Großbritanniens Premierminister David Cameron und Deutschlands Kanzlerin Merkel die Lage. Cameron bemerkte, dass Großbritannien in den nächsten Wochen besonders wachsam sein müsse. Britische Sicherheitsexperten gehen davon aus, dass Al-Kaida nach dem Tod des Anführers ohne Zweifel zurückschlägt. "Ich glaube, die Bedeutung dessen, was geschehen ist, kann nicht überschätzt werden", sagte John Gearson vom Institut für Terrorismusstudien am Londoner Kings College.

Merkel ließ über Regierungssprecher Steffen Seibert erklären, ein "entscheidender Schlag gegen Al-Kaida" sei gelungen. Besiegt sei der internationale Terrorismus damit aber noch nicht: "Wir alle werden wachsam bleiben müssen.

Der Antiterror-Koordinator der Europäischen Union, Gilles de Kerchove, sieht bin Ladens Einfluss auf Extremisten auch nach seinem Tod nicht gebannt. "Der Tod von Osama bin Laden schwächt den Kern von El Kaida weiter", erklärte de Kerchove am Montag in Brüssel. Weitere Anstrengungen im Kampf gegen den Terrorismus seien jedoch nötig: "Die Bedeutung von Osama bin Laden als Symbol wird sehr wahrscheinlich verbündete Gruppen und Einzelpersonen für einige Zeit weiter inspirieren, also sollten wir aufmerksam bleiben."

DPA
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