Offensive Umm Kasr, Basra - alliierte Erfolge unter Vorbehalt

Krieg und Wahrheit? Auch in Zeiten von High-Tech-Bomben und "eingebetteten" Journalisten ist oft nicht eindeutig zu sagen, welche Kriegspartei am wenigsten die Unwahrheit verbreitet. Bestes Beispiel sind die Kämpfe um die strategisch wichtige Stadt Umm Kasr.

Krieg und Wahrheit? Auch in Zeiten von High-Tech-Bomben und "eingebetteten" Journalisten ist oft nicht eindeutig zu sagen, welche Kriegspartei am wenigsten die Unwahrheit verbreitet. Bestes Beispiel sind die Kämpfe um die strategisch wichtige Stadt Umm Kasr im Süden des Irak. Entgegen US-Darstellungen ist der Widerstand der irakischen Truppen offenbar noch nicht gebrochen. Meldungen, die Hafenstadt befinde sich unter vollständiger Kontrolle der alliierten Streitkräfte, seien nicht zutreffend, sagte ein BBC-Reporter in der Region am Samstag. Das Gebiet um Umm Kasr war in der Nacht zum Samstag Ziel heftiger Bombardements.

"Es verläuft alles nach Plan"

US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hatte zuvor in einer Stellungnahme betont, Umm Kasr sei vollständig eingenommen worden. "Es verläuft alles nach Plan, und wir marschieren auf Bagdad zu." Der irakische Verteidigungsminister Mohammed Said El Sahaf sprach hingegen von Kämpfen in Umm Kasr und heftigen Verlusten auf Seiten der Alliierten.

Basra heftig umkämpft

Weiterhin undurchsichtig ist die Lage um die Hafenstadt Basra. Bei Tagesanbruch befanden sich die alliierten Truppen angeblich nur noch 14 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Panzer und Panzerfahrzeuge bildeten eine lange Kolonne auf der Hauptverbindungsstraße von der kuwaitischen Grenze nach Basra. Das alliierte Invasionsheer war nach US-Angaben am Freitag vom Süden her bereits 160 Kilometer nach Irak eingedrungen, ein Drittel des Weges bis nach Bagdad.

Die Truppen trafen am Samstagmorgen zunächst auf keinen Widerstand. In der Nähe von Basra hatte sich nach Angaben der US-Militärs zuvor eine komplette irakische Heeresdivision mit 8.000 Soldaten den alliierten Streitkräften ergeben. Es handele sich um die 51. irakische Infanteriedivision, teilte das Pentagon mit. Diese Einheit galt als vergleichsweise gut ausgebildet und ausgerüstet. Sie verfügte vor Kriegsbeginn über rund 200 Panzer und bildete das Herzstück bei der Verteidigung der Millionenstadt Basra, wie unabhängige Experten und US-Regierungsbeamte erklärten.