Streit um Gas Russland stellt Gaslieferungen an die Ukraine ein

Russland liefert der Ukraine kein Gas mehr, nachdem das Land kein Geld für weitere Mengen überwiesen hat. Während die Ukraine von ausreichend Reserven spricht, glaubt Russland an "ernste Risiken" für die Versorgung Europas.

Russland hat seine Gaslieferungen an die Ukraine gestoppt, weil Kiew kein Geld für weitere Mengen überwiesen hat. Der Schritt war allgemein erwartet worden, nachdem die Ukraine mitgeteilt hatte, vorerst kein weiteres russisches Gas zu benötigen. Die Ukraine ist das wichtigste Transitland für russisches Gas für die EU. 

"Es gibt weder neue Vorauszahlungen, noch neue Bestellungen. Deshalb haben wir die Lieferungen eingestellt", sagte der Chef des russischen Gazprom-Konzerns, Alexej Miller, in Moskau. Er sprach von "ernsten Risiken" für die Versorgung Westeuropas. Zuvor hatte das ukrainische Unternehmen Naftogaz in Kiew mitgeteilt, über genügend Vorrat zu verfügen.

Krim-Bewohner über Notgeneratoren versorgt

Das Verhältnis der beiden Nachbarländer hatte sich zuletzt weiter verschlechtert. So hatten vermutlich ukrainische Nationalisten die Stromversorgung der von Russland annektierten Halbinsel Krim gekappt. Die etwa zwei Millionen Menschen auf der Krim werden seitdem über Notgeneratoren versorgt. Kiew und Moskau streiten auch immer wieder über Gas. Erst im Oktober hatten beide Länder unter Vermittlung der Europäischen Union einen solchen Konflikt beigelegt und Lieferungen wieder aufgenommen.

DPA · Reuters
mod