In Anwesenheit von Staats- und Regierungschefs aus aller Welt fand in Washington die Trauerfeier für den verstorbenen früheren US-Präsidenten George H. W. Bush statt. An der Zeremonie am Mittwoch in der Nationalen Kathedrale nahm auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) teil. Der Ex-Präsident war am vergangenen Freitag im Alter von 94 Jahren gestorben. Seine sterblichen Überreste wurden nach Washington überführt und waren zwei Tage lang im Kapitol, dem Sitz des Kongresses, aufgebahrt. Dort nahmen seit Montag zehntausende Bürger von Bush Abschied.
Sein mit der US-Flagge bedeckter Sarg wurde dann am Mittwochvormittag (Ortszeit) unter militärischem Zeremoniell aus dem Kapitol herausgetragen und durch die Washingtoner Innenstadt zur Kathedrale gefahren.
Donald Trump: "Bush wird vermisst werden"
An der dortigen Zeremonie nahmen auch US-Präsident Donald Trump und seine Frau Melania teil. Sie saßen in der ersten Bank gleich neben Trumps Amtsvorgänger Barack Obama und seiner Frau Michelle. Die beiden Paare begrüßten sich vor der Trauer-Zeremonie kurz. Trump erklärte im Vorfeld, dies sei "keine Beerdigung, sondern ein Tag der Feier für einen großen Mann, der ein langes und herausragendes Leben geführt" habe. "Er wird vermisst werden!" schrieb Trump im Kurzbotschaftendienst Twitter.
Zu Bushs Lebzeiten hatten Trump und er allerdings ein stark angespanntes Verhältnis. Auch Bushs Sohn George W. Bush hat sich vom amtierenden Präsidenten distanziert. Neben George W. Bush nahmen an dem Trauergottesdienst noch drei weitere frühere US-Präsidenten teil: Barack Obama, Bill Clinton und Jimmy Carter. Alle ehemaligen Präsidenten wurden von ihren Ehefrauen begleitet.
Der verstorbene Präsident hatte einen entscheidenden Beitrag zur deutschen Vereinigung geleistet. Auch in Berlin wurden aus Anlass des Staatsakts in den USA die Fahnen auf Halbmast gesenkt. Nach der Trauerfeier in Washington sollen Bushs Überreste nach Houston in Texas zurückgebracht werden. Dort wird er an der Seite seiner im April verstorbenen Frau Barbara beigesetzt.