Putin kommt nicht zu Gorbatschows Trauerfeier +++ Ukraine greift russische Logistikstandorte an +++ Die News zu Russlands Krieg in der Ukraine im stern-Liveblog.
Mitten im Krieg beginnt in der Ukraine das neue Schuljahr. Nach ukrainischen Angaben seien bis Mitte August 2300 Bildungseinrichtungen beschädigt und 286 vollständig zerstört worden, berichtete Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP). Auch in Russland ist ab dem 1. September wieder Schulunterricht.
Lesen Sie hier die wichtigsten Nachrichten und Entwicklungen des 190. Tages im russischen Krieg gegen die Ukraine.
Niels Kruse
Das war es für heute. Das stern-Team wünscht eine gute Nacht.
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Niels Kruse
Russland verhindert, dass internationale Medienvertreter die Experten der Atomenergiebehörde IAEA zum Atomkraftwerk Saporischschja begleiten. Das sagt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Eigentlich sei aber genau das vereinbart gewesen, so der Staatschef in seiner Videoansprache: "Damit die Welt die Wahrheit sieht." Leider hätten die "Besatzer" keine Journalisten hineingelassen.
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Niels Kruse
Ein Frachter mit Getreide aus der Ukraine ist in der Meerenge Bosporus auf Grund gelaufen. Grund sei eine Störung am Ruder, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Die Meerenge wurde vorerst für den Schiffsverkehr gesperrt. Das Schiff "Lady Zehma" hat 3000 Tonnen Mais geladen und ist auf dem Weg nach Italien. Agrarexporte über die ukrainischen Schwarzmeerhäfen waren wegen des russischen Angriffskrieges zuletzt monatelang blockiert.
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IAEA will dauerhafte Präsenz am AKW Saporischschja etablieren
Dieter Hoss
Die Internationale Atombehörde IAEA will eine dauerhafte Mission in dem von Russland besetzten Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine etablieren. Das teilt IAEA-Chef Rafael Grossi am Abend in einem Video-Statement. Inspekteure begannen zuvor ihre Arbeit in dem AKW, das seit Monaten immer wieder unter Beschuss gerät. Grossi sprach von einem "lange erwarteten Besuch". Russland hatte sich offen gezeigt für eine dauerhafte Mission der IAEA am Kraftwerk. Kiew besteht hingegen auf dem vollständigen Abzug der russischen Truppen und einer Demilitarisierung der Kraftwerksumgebung.
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Dieter Hoss
Der Militär-Experte Carlo Masala fordert im stern-Podcast "Ukraine – die Lage" die Politik auf, den Bürgerinnen und Bürgern klar zu sagen, dass die Verteidigung der Freiheit in Europa den Wohlverstand vermindern wird:
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Dieter Hoss
Bundeskanzler Olaf Scholz will trotz des Ukraine-Kriegs und unzuverlässiger Lieferungen nicht vollständig auf russisches Gas verzichten. "Das machen wir nicht von uns aus, das halte ich für nicht so verantwortlich", so der SPD-Politiker am Abend bei einem Bürgerdialog in Essen. Aber Deutschland sei so gut vorbereitet, dass man mit jeder Gegenreaktion umgehen könne, falls Russland selbst den Hahn zudrehe. Scholz: "Selbst wenn es ganz eng wird, kommen wir wahrscheinlich durch den Winter." Ein Verzicht auf den letzten Rest an Gas aus Russland würde die Situation in Deutschland nach Scholz' Ansicht aber unnötig schwer machen. Dennoch müsse die Bundesregierung konsequent Alternativen ausbauen. Dazu gehöre etwa der Import von Flüssiggas über Brunsbüttel in Schleswig-Holstein und Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern, aber auch die Zusammenarbeit mit Ländern im Süden Europas wie Spanien, Portugal und Frankreich.
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Dieter Hoss
Der Ukraine-Krieg lässt sogar die Schweiz an ihrer Neutralität zweifeln, wie meine Kollegin Christine Leitner berichtet:
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Putin sieht in Ukraine "antirussische Enklave"
Dieter Hoss
Russlands Präsident Wladimir Putin hat nach mehr als einem halben Jahr Krieg gegen die Ukraine als weiteres Ziel die Beseitigung einer angeblichen "antirussischen Enklave" formuliert. Auf dem Gebiet der heutigen Ukraine entstehe gerade ein solches Gebiet, das Russland bedrohe, sagte der Staatschef am Donnerstag vor Schülern in Russlands Ostsee-Exklave Kaliningrad der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. "Deshalb schützen unsere Leute, die dort kämpfen, sowohl die Bewohner des Donbass als auch Russland selbst." Eine Enklave ist ein fremdes Staatsgebiet, das vom eigenen Staatsgebiet eingeschlossen wird. Mit der Formulierung deutete der Kremlchef einen prinzipiellen Besitzanspruch auf das Nachbarland an. Zumindest sprach er damit der Ukraine die Souveränität über einen Teil ihres Territoriums ab. Offizielle russisches Ziel ist bislang die angebliche "Befreiung" der Gebiete Donezk und Luhansk von ukrainischen Nationalisten. Internationale Beobachter sehen das aber als Vorwand - erst recht, seit Russland auch andere ukrainische Gebiete besetzt hat.
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Dieter Hoss
Die Europäische Union hat in Polen ein medizinisches Evakuierungszentrum für Patienten aus der Ukraine eröffnet. Von dem Notfall-Versorgungszentrum aus sollen Patientinnen und Patienten per Flugzeug in andere EU-Länder zur weiteren Behandlung verlegt werden, teilt die EU-Kommission in Brüssel mit. Neben verletzten Zivilisten gehe es auch um die Versorgung von Soldaten und chronisch kranken Patienten, die durch den Krieg nicht mehr die erforderliche Behandlung erhielten. Das Evakuierungszentrum liegt den Angaben zufolge am polnischen Flughafen Rzeszow-Jasionka, der rund 80 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt ist. Von dort gebe es zweimal wöchentlich Evakuierungsflüge in andere EU-Länder. Seit Anfang März wurden innerhalb des Evakuierungsprogramms 1143 ukrainische Patienten in 18 EU-Länder verlegt.
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Tim Schulze
Mit Russland reden oder nicht? Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat eine klare Meinung dazu: Er spricht sich weiter für den Dialog mit Russland aus. "Wer will schon, dass die Türkei das einzige Land ist, das mit Russland spricht?", sagt Macron in einer Rede vor den französischen Botschaftern und Botschafterinnen in Paris. "In dieser komplexen Welt müssen wir dazu stehen, dass wir jederzeit mit jedem sprechen können", betont er.
Das bedeute vor allem, auch mit denen zu sprechen, mit denen keine Einigkeit herrsche. Macron hat kurz vor Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine und danach engen Kontakt zum russischen Präsidenten Wladimir Putin gehalten und ist dafür in die Kritik geraten.
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Christine Leitner
Das russische Außenministerium kritisiert die von der EU angekündigte Aussetzung des Visa-Abkommens scharf und kündigt mögliche Gegenmaßnahmen an. "Wir haben nicht vor, uns der Europäischen Union bei der unsinnigen Politik des 'Brückenabreißens' zwischen den Menschen anzupassen, aber behalten uns gleichzeitig das Recht auf Gegenmaßnahmen zum Schutz der Interessen unserer Bürger und unserer nationalen Interessen vor", teilt Außenamtssprecherin Maria Sacharowa in einem auf der Webseite des Ministeriums veröffentlichten Schreiben mit.
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Dieter Hoss
Die Beobachtermission der Internationalen Atombehörde IAEA ist nun am Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine eingetroffen. Das berichtet die ukrainische Atombehörde Enerhoatom auf ihrem Telegram-Kanal. Die Reise soll der Sicherung von Europas größtem Atomkraftwerk dienen, das im Krieg zwischen Russland und der Ukraine immer wieder unter Beschuss gerät.
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Dieter Hoss
Eine ungewöhnliche Todesserie unter russischen Energiemanagern seit Beginn des Ukraine-Krieges hat sich fortgesetzt:
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DPA · AFP
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