Lukaschenko: Wagner-Chef Prigoschin ist in Russland +++ Vier Tote bei Raketenangriff in Lwiw +++ Selenskyj hätte sich "sehr viel früheren" Beginn der Offensive gewünscht +++ Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine im stern-Newsblog.
Die Meldungen des 498. Tages von Russlands Krieg gegen die Ukraine im stern-Newsblog:
Tim Schulze
Die US-Regierung von Präsident Joe Biden prüft die Lieferung von Streumunition an die Ukraine. Er habe derzeit aber keine Ankündigung zu machen, sagte ein Sprecher des Weißen Hauses am Donnerstag auf die Frage eines Journalisten dazu. "Derzeit liegt unser Fokus darauf, die Ukraine weiterhin mit einer breiten Palette an Munition auszustatten", sagte er. US-Generalstabschef Mark Milley hatte vergangene Woche bereits angedeutet, dass die US-Regierung diesen Schritt in Erwägung zieht. Die Ukraine fordert bereits seit längerem die Lieferung von Streumunition, um sich gegen den russischen Angriffskrieg zu verteidigen.
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Tim Schulze
Der Vizechef der Kremlverwaltung, Sergej Kirijenko, hat das von Moskau besetzte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja begutachtet. Kirijenko habe sich gemeinsam mit Jewgeni Balizki, dem russischen Besatzungschef von Saporischschja, vom störungsfreien Betrieb der Nuklearanlage überzeugt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Tass. Zuletzt hatten Kiew und Moskau sich gegenseitig vorgeworfen, einen Anschlag auf das AKW zu planen. Der ehemalige Regierungschef Kirijenko ist in seiner aktuellen Position einer der wichtigsten Köpfe der russischen Politik, auch in Bezug auf die besetzten Gebiete der Ukraine.
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Tim Schulze
Die Ukraine und Russland haben erneut jeweils 45 Gefangene ausgetauscht. Auf ukrainischer Seite handele es sich um Soldaten, Nationalgardisten und Zivilschutzangehörige, teilte der Chef des Präsidentenbüros in Kiew, Andrij Jermak, bei Telegram mit. Das Verteidigungsministerium in Moskau bestätigte, dass 45 russische Soldaten aus der Gefangenschaft zurückgekehrt seien.
Zudem seien auch zwei Kinder von russischer Seite an ihre ukrainischen Eltern übergeben worden. Kiew wirft dem Kreml vor, Tausende Minderjährige aus den russisch besetzten Gebieten der Süd- und Ostukraine nach Russland "verschleppt" und teils zur Adoption freigegeben zu haben. Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hat daher gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin und die Kinderbeauftragte Maria Lwowa-Belowa einen internationalen Haftbefehl ausgestellt.
Ukrainischen Angaben nach ist es bereits der 47. Austausch. Dabei seien insgesamt fast 2600 Ukrainer aus russischer Gefangenschaft zurückgekehrt.
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Tim Schulze
Als Reaktion auf die Ausweisung russischer Botschaftsmitarbeiter aus Finnland verweist Moskau nun seinerseits neun finnische Diplomaten des Landes. Außerdem werde das finnische Generalkonsulat in St. Petersburg ab dem 1. Oktober geschlossen, teilt das russische Außenministerium mit.
Das Moskauer Außenamt bestellte laut einer Mitteilung den finnischen Botschafter, Antti Helanterä, ein und warf Finnland eine "konfrontative anti-russische Politik" in vielen Bereichen vor. Unter anderem würden Russen bei der Erteilung von Einreisevisa nach Finnland diskriminiert. Außerdem stelle der Beitritt Finnlands zur Nato eine Bedrohung für die Sicherheit Russlands dar. Finnland ist seit Anfang April Mitglied der Verteidigungsallianz.
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Kreml weiß angeblich nichts über Aufenthaltsort Prigoschins
Yannik Schüller
Der Kreml ist nach eigenen Angaben nicht über den Aufenthaltsort von Söldnerführer Jewgeni Prigoschin unterrichtet.
"Nein, wir verfolgen die Standortwechsel Jewgeni Prigoschins nicht, dafür fehlen uns die Möglichkeiten und der Wille", sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge.
Nach dem gescheiterten Aufstand von Prigoschins Privatarmee Wagner gegen Russlands Militärführung vor knapp zwei Wochen war eine der Bedingungen für eine Amnestie die Ausreise des Oligarchen nach Belarus. Diese Bedingung sei weiter in Kraft, bestätigt Peskow. Zuvor hatte Belarus' Machthaber Alexander Lukaschenko erklärt, Prigoschin sei seines Wissens nach in der russischen Millionenstadt St. Petersburg. "Auf dem Territorium von Belarus ist er nicht", sagte Lukaschenko auf einer Pressekonferenz.
In St. Petersburg befinden sich die Zentrale von Prigoschins Firmenimperium Concord und sein Wohnsitz.
"Nein, wir verfolgen die Standortwechsel Jewgeni Prigoschins nicht, dafür fehlen uns die Möglichkeiten und der Wille", sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge.
Nach dem gescheiterten Aufstand von Prigoschins Privatarmee Wagner gegen Russlands Militärführung vor knapp zwei Wochen war eine der Bedingungen für eine Amnestie die Ausreise des Oligarchen nach Belarus. Diese Bedingung sei weiter in Kraft, bestätigt Peskow. Zuvor hatte Belarus' Machthaber Alexander Lukaschenko erklärt, Prigoschin sei seines Wissens nach in der russischen Millionenstadt St. Petersburg. "Auf dem Territorium von Belarus ist er nicht", sagte Lukaschenko auf einer Pressekonferenz.
In St. Petersburg befinden sich die Zentrale von Prigoschins Firmenimperium Concord und sein Wohnsitz.
In russischen Medien kursierten derweil seit Mittwoch Fotos von Prigoschins Wohnsitz. Diese wurden bei den Hausdurchsuchungen am Tag der Revolte gemacht. Zu sehen sind neben der luxuriösen Einrichtung der Immobilie auch Waffen, Gold und größere Geldmengen, die dort lagerten. Prigoschin soll diese Besitztümer allerdings inzwischen wieder zurückbekommen haben. Die Veröffentlichung der Fotos dient offenbar dazu, das von ihm selbst aufgebaute Image eines einfachen Mannes aus dem Volke zu beschädigen.
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Yannik Schüller
Die Lage am von Russland besetzten Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine hat sich nach Angaben der ukrainischen Armee etwas beruhigt.
"Die Spannungen lassen allmählich nach", sagt eine Armeesprecherin. Dies sei den militärischen und diplomatischen Bemühungen Kiews sowie den ausländischen Partnern der Ukraine verdanken, die ebenfalls "Druck auf Russland ausgeübt" hätten.
"Die Spannungen lassen allmählich nach", sagt eine Armeesprecherin. Dies sei den militärischen und diplomatischen Bemühungen Kiews sowie den ausländischen Partnern der Ukraine verdanken, die ebenfalls "Druck auf Russland ausgeübt" hätten.
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Yannik Schüller
Selenskyj ist zu seinem Besuch in Bulgarien eingetroffen.
Die Regierung in Sofia teilt mit, der ukrainische Präsident werde einen Tag in Bulgarien bleiben. Bei dem Besuch dürfte es um eine Beschleunigung der Lieferung leichter Waffen und von Munition gehen.
Die Regierung in Sofia teilt mit, der ukrainische Präsident werde einen Tag in Bulgarien bleiben. Bei dem Besuch dürfte es um eine Beschleunigung der Lieferung leichter Waffen und von Munition gehen.
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Yannik Schüller
Falls Sie noch einmal detaillierter nachlesen möchten, wer Jewgeni Prigoschin ist, bitte hier entlang:
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Tote und Verletzte durch russischen Beschuss im Gebiet Cherson
Yannik Schüller
Im südukrainischen Gebiet Cherson sind durch russischen Beschuss mindestens zwei Menschen getötet und zehn weitere verletzt worden.
84 russische Artillerieangriffe seien gestern registriert worden, teilt der ukrainische Militärgouverneur Olexander Prokudin auf Telegram mit. Betroffen seien auch Wohngebiete. Allein 38 Geschosse seien auf die Stadt Cherson abgefeuert worden.
84 russische Artillerieangriffe seien gestern registriert worden, teilt der ukrainische Militärgouverneur Olexander Prokudin auf Telegram mit. Betroffen seien auch Wohngebiete. Allein 38 Geschosse seien auf die Stadt Cherson abgefeuert worden.
Cherson kämpft ebenso wie das gleichnamige Gebiet in der Südukraine weiterhin mit den Flutfolgen nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms Anfang Juni. Dabei steht die Gebietshauptstadt immer wieder unter russischem Beschuss.
Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs konzentrieren die russischen Truppen ihre Hauptangriffe weiterhin auf die Richtungen Lyman, Bachmut, Awdijiwka und Marjinka im Osten des Landes. Luftangriffe habe es auch in den Gebieten Sumy und Charkiw gegeben.
Bei Bachmut hätten ukrainische Truppen russische Angriffe im Gebiet Donezk erfolgreich abgewehrt. Gleichzeitig habe das ukrainische Militär seine Offensiven südlich und nördlich von Bachmut fortgesetzt und seine Stellungen befestigt.
In den Gebieten Saporischschja und Cherson im Süden versuche der Gegner, das Vorrücken der ukrainischen Truppen zu verhindern. Mehr als 40 Ortschaften seien in der Region mit Artillerie beschossen worden. Die ukrainischen Verteidigungskräfte setzten sich auf neu erreichten Positionen fest. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.
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Lukaschenko: Wagner-Chef Prigoschin ist in Russland und nicht in Belarus
Yannik Schüller
Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin hält sich nach Angaben des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko in Russland und nicht in Belarus auf.
"Was Prigoschin betrifft, so ist er in St. Petersburg. Er ist nicht in Belarus", sagt Lukaschenko vor ausländischen Journalisten in Minsk. Ein Aufstand der Wagner-Söldner war Ende Juni nach Angaben des Kreml mit der Abmachung beendet worden, dass Prigoschin ins Exil nach Belarus gehen sollte.
Auch die Kämpfer der Söldnertruppe Wagner hielten sich derzeit nicht in Belarus auf, fügt Lukaschenko hinzu. Er erklärt sich aber bereit, "eine bestimmte Anzahl" von Wagner-Söldnern in Belarus aufzunehmen.
"Was Prigoschin betrifft, so ist er in St. Petersburg. Er ist nicht in Belarus", sagt Lukaschenko vor ausländischen Journalisten in Minsk. Ein Aufstand der Wagner-Söldner war Ende Juni nach Angaben des Kreml mit der Abmachung beendet worden, dass Prigoschin ins Exil nach Belarus gehen sollte.
Auch die Kämpfer der Söldnertruppe Wagner hielten sich derzeit nicht in Belarus auf, fügt Lukaschenko hinzu. Er erklärt sich aber bereit, "eine bestimmte Anzahl" von Wagner-Söldnern in Belarus aufzunehmen.
Alexander Lukaschenko, Präsident von Belarus. Nikolay Petrov/BelTA/AP/dpa
Nach dem Beinahe-Putsch der Gruppe Wagner hatte sich Lukaschenko zum Helden des Tages stilisiert. Er sei es gewesen, der zwischen Söldner-Chef Prigoschin und Präsident Putin vermittelt habe, der stern berichtete.
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Yannik Schüller
Präsident Selenskyj wird heute zu einem ersten Besuch im Nato- und EU-Mitglied Bulgarien erwartet.
Das teilt der bulgarische Ministerpräsident Nikolaj Denkow mit. Selenskyjs Besuch soll auf Einladung der neuen prowestlichen Regierung in Sofia erfolgen. Die seit 6. Juni amtierende liberal-konservative Regierung will die von Russland angegriffene Ukraine stärker unterstützen als das von ihr abgelöste Übergangskabinett, das Staatschef Rumen Radew vor der Neuwahl vom 2. April eingesetzt hatte.
Das teilt der bulgarische Ministerpräsident Nikolaj Denkow mit. Selenskyjs Besuch soll auf Einladung der neuen prowestlichen Regierung in Sofia erfolgen. Die seit 6. Juni amtierende liberal-konservative Regierung will die von Russland angegriffene Ukraine stärker unterstützen als das von ihr abgelöste Übergangskabinett, das Staatschef Rumen Radew vor der Neuwahl vom 2. April eingesetzt hatte.
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Yannik Schüller
Dass Russland militärische Einheiten aus verschiedenen Landesteilen einsetzt, könnte nach Einschätzung des britischen Geheimdienstes Sicherheitsrisiken bergen.
"Militärische Verbände, die aus ganz Russland zusammengezogen wurden, tragen derzeit die Hauptlast der Gegenoffensive der Ukraine", teilt das britische Verteidigungsministerium in seinem täglichen Geheimdienst-Update mit. "Die Art und Weise, wie Russland Risiken in Eurasien akzeptiert, zeigt, wie der Krieg die etablierte nationale Strategie Russlands durcheinandergebracht hat."
"Militärische Verbände, die aus ganz Russland zusammengezogen wurden, tragen derzeit die Hauptlast der Gegenoffensive der Ukraine", teilt das britische Verteidigungsministerium in seinem täglichen Geheimdienst-Update mit. "Die Art und Weise, wie Russland Risiken in Eurasien akzeptiert, zeigt, wie der Krieg die etablierte nationale Strategie Russlands durcheinandergebracht hat."
Im südukrainischen Gebiet Saporischschja verteidige die 58. Armee, die normalerweise Russlands unbeständige Kaukasus-Region sichere, eine befestigte Front, schreibt das Ministerium bei Twitter. Bei Welyka Nowosilka im ostukrainischen Gebiet Donezk werde die Front von der 5. Armee und Marineinfanterie gehalten, die sonst etwa 7000 Kilometer entfernt als Gleichgewicht zu China eingesetzt werde. Rund um die ostukrainische Stadt Bachmut bestehe die Verteidigung nun weitgehend aus Luftlandeeinheiten, die normalerweise im Westen Russlands stationiert seien und als schnelle Eingreiftruppe eingesetzt werden könnten, falls es Spannungen mit der Nato gebe.
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DPA · AFP
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