UN-Sanktionen Russland will Iran trotzdem Raketen liefern

Russland sieht in den neuen Iran-Sanktionen keine Verpflichtung, ein umstrittenes Raketen-Geschäft mit der Islamischen Republik abzusagen. Ein Sprecher des Außenministeriums in Moskau sagte, die vom UN-Sicherheitsrat beschlossenen Maßnahmen beträfen ausschließlich tragbare Waffen zur Luftabwehr.

Russland sieht in den neuen Iran-Sanktionen keine Verpflichtung, ein umstrittenes Raketen-Geschäft mit der Islamischen Republik abzusagen. Ein Sprecher des Außenministeriums in Moskau sagte am Donnerstag, die vom UN-Sicherheitsrat beschlossenen Maßnahmen beträfen in diesem Bereich ausschließlich tragbare Waffen zur Luftabwehr. Dazu gehört das von Russland angebotene S-300-System nicht. Später erklärte Außenminister Sergej Lawrow, Russland führe auch Gespräche mit der Regierung in Teheran über den Bau von weiteren Atomkraftwerken im Iran. Eine entsprechende russisch-iranische Anlage in Buschehr soll im August fertiggestellt werden.

Russische Behörden haben dem Iran wiederholt versichert, die neuen Maßnahmen im Streit um das Atomprogramm würden nicht das S-300-Geschäft verhindern. Aus Diplomaten-Kreisen in Moskau war verlautet, die russische Regierung wolle das System als Druckmittel behalten. Russland gehört zu den Ständigen Mitgliedern des Sicherheitsrats und hat die neue Sanktionsrunde mitgetragen. Der Iran wird verdächtigt, heimlich nach Kernwaffen zu streben. Die Regierung in Teheran weist den Vorwurf zurück.

Reuters
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